Instagram Alternative: Warum Fotografen YouTube starten sollten

 

Du findest Instagram ist langweilig geworden? Es macht einfach keinen Spaß mehr Fotos zu teilen? Du fühlst dich so, als ob du nur noch Trends hinterher läuft und sich keiner mehr für “richtige” Fotografie interessiert?

Ich kenne all diese Gedanken. Ich selbst habe bereits vor Jahren aufgehört Instagram zu nutzen oder dort zu posten. Stattdessen habe ich einen Youtube Kanal rund um Fotografie gestartet und es war eine der besten Entscheidungen meines Lebens!

 

Warum ich YouTube für Fotografie besser finde als Instagram

Warum genau finde ich YouTube für Fotografie besser als Instagram?

Zum einen gibt mir YouTube die Freiheit, Videos zu erstellen, die ich wirklich liebe. Ich kann über Themen sprechen, die mich begeistern, ohne den Druck zu spüren, mich an das anpassen zu müssen, was gerade angesagt ist.

Das ist auf Instagram oft ganz anders, wo du das Gefühl hast, immer den neuesten Trends nachjagen zu müssen.

Außerdem kann ich auf YouTube wirklich hilfreiche Inhalte erstellen. Ich mache gerne Tutorials und erkläre Dinge, die anderen Fotografen helfen.

Ich habe dabei das Gefühl, etwas Wertvolles zu teilen und anderen zu helfen, ihre Fähigkeiten zu verbessern. Und da ich selbst viel über Youtube Videos gelernt habe, fühlt es sich auch so an, als könnte ich auf diese Art etwas zurück geben.

Auf Instagram dreht sich alles nur um das perfekte Bild und weniger darum, nützliches Wissen zu vermitteln. Alle scrollen nur durch ihren Feed, wenige nehmen sich die Zeit, den Post selbst zu lesen.

Ein weiterer Punkt ist, dass YouTube mich vor den modernen, schnelllebigen Inhalte wie bei TikTok schützt. Ich muss nicht versuchen möglichst viel Content zu posten nur um “relevant” zu bleiben.

Auf YouTube kann ich mir Zeit nehmen, um meine Inhalte sorgfältig zu planen und zu produzieren. Das gibt mir die Chance, tief in Themen einzutauchen und wirklich alles aus einer Idee herauszuholen.

YouTube hat auch eine große Community, die unterstützend und interessiert ist. Die Leute schauen sich deine Videos an, weil sie wirklich an dem Thema interessiert sind und nicht nur schnell durch ihre Feeds scrollen.

Und über die Zeit erkennst du deine üblichen Zuschauer anhand der Namen in deinen Kommentaren. Du baust tatsächlich das auf, was Instagram verspricht, aber für mich nie abliefern konnte: Eine Community.

Außerdem macht es mir einfach unglaublich viel Spaß, meinen YouTube-Kanal zu führen. Ich habe die Möglichkeit, meine Erfahrungen und Reisen zu teilen und gleichzeitig kreativ zu wachsen.

Also, wenn du als Fotograf das Gefühl hast, dass Instagram nicht mehr das Richtige für dich ist, oder du einfach eine neue kreative Herausforderung suchst, dann probiere es doch mal mit YouTube.

Und falls du noch nicht überzeugt bist, habe ich im Folgenden noch ein paar mehr Vorteile für einen Youtube Kanal als Fotograf.

 

Die Vorteile eines YouTube Kanals als Fotograf

1. Du wirst selbstbewusster

Viele Fotografen sind eher introvertiert und finden es anfangs schwer, sich vor die Kamera zu stellen. Ich gehöre definitiv auch zu dieser Gruppe!

Als ich meinen YouTube-Kanal gestartet habe, war ich ziemlich nervös. Ich mochte es eigentlich nicht, im Rampenlicht zu stehen, und die Vorstellung, vor der Kamera zu sprechen, war alles andere als bequem.

Meine ersten Videos? Oh, die waren wirklich unangenehm! Ich war unsicher und fühlte mich sichtlich unwohl. Wenn du es unbedingt sehen willst findest du diese Videos auch immer noch auf meinem Kanal. Sie sind aber so unangenehm, dass ich sie hier nicht extra verlinken will.

Mit der Zeit habe ich mich mit der Kamera aber immer wohler gefühlt.

Ich kann jetzt viel selbstbewusster sprechen und mich präsentieren.

Früher hätte ich niemals gedacht, dass ich Videos im Freien drehen könnte, ohne die Krise zu bekommen. Heute ist das anders. Obwohl ich immer noch nicht der größte Fan davon bin, draußen zu filmen, mache ich es und das Endprodukt kann sich einigermaßen sehen lassen.

Falls du sehr introvertiert bist und nicht sofort dein Gesicht zeigen möchtest, gibt es auch dafür Lösungen. Du könntest zum Beispiel Videos machen, in denen nur deine Fotowalks und die entstandenen Bilder zu sehen sind und du eine Voice-Over-Erzählung hinzufügst.

So musst du nicht direkt vor der Kamera stehen, aber deine Stimme und deine Perspektive werden trotzdem gehört und gesehen.

Der Schlüssel liegt darin, langsam zu beginnen und mit der Zeit mehr Erfahrung zu sammeln. Es ist unglaublich, wie viel selbstbewusster ich geworden bin.

Ich traue mich jetzt, Dinge zu tun, die ich mir früher nie zugetraut hätte.

Und das Schönste? Ich musste nicht einmal meinen Charakter ändern oder mich verstellen. Mein Selbstbewusstsein hat sich einfach mit der Zeit natürlich entwickelt.

Hier ist ein Beispiel für einen Fotowalk wie ich sie aufnehme:

 

2. YouTube hilft deine Ideen zu ordnen und selbst zu lernen

Im Gegensatz zu Instagram, wo ich schnell ein Foto hochladen und vielleicht einen kurzen Kommentar ohne viel Inhalt dazuschreiben kann, fordert YouTube mich viel mehr heraus.

Wenn ich ein YouTube-Video vorbereite, muss ich mir gründlich überlegen, was ich sagen möchte und wie ich es präsentiere.

Das ist nicht immer einfach, aber es bringt einen riesigen Vorteil: Es zwingt mich, meine Gedanken zu strukturieren und klar auszudrücken.

Zum Beispiel, wenn ich ein Video darüber mache, warum ich YouTube besser finde als Instagram, muss ich wirklich sitzen und planen. Denn niemand hört oder schaut sich gerne einen unstrukturierten Wortschwall an.

Ich frage mich: Was sind die Hauptpunkte? Wie baue ich das Video auf, damit es leicht zu verstehen ist und den Zuschauern wirklich etwas bringt?

Dieser Prozess hilft mir nicht nur, bessere Videos zu machen, sondern verbessert auch mein Verständnis für Fotografie.

Manchmal merke ich beim Planen, dass ich in manchen Bereichen noch Wissenslücken habe. Dann recherchiere ich tiefer, lerne mehr und kann dieses neue Wissen in mein Video einfließen lassen.

 

3. Du dokumentierst dein Leben

Ein großes Thema bei uns Fotografen ist ja, dass wir oft so viel für andere fotografieren und dabei unser eigenes Leben etwas zu kurz kommt. Mit YouTube ändert sich das für mich.

Ich lebe seit 2022 nomadisch und bin ständig an neuen Orten unterwegs. Manchmal bleibe ich monatelang an einem Ort und sammle unzählige Eindrücke und Momente, die ich festhalten möchte.

Natürlich könnte ich all diese Fotos auf Instagram posten, aber ich habe festgestellt, dass ich es viel lieber mag, Videos zu produzieren.

Videos geben mir die Möglichkeit, nicht nur zu zeigen, wie ich aussehe oder was gerade passiert, sondern auch, wie ich mich dabei fühle.

Ich kann meine Reisen und Erlebnisse so festhalten, dass ich nicht nur ein Bild habe, sondern eine ganze Geschichte erzählen kann.

In meinen Videos kann ich erklären, was ich denke, fühlen und erleben, während ich diese wunderschönen Orte besuche. Es ist, als würde ich eine Art digitales Tagebuch führen, das nicht nur aus Bildern besteht.

Das Tolle an YouTube ist auch, dass ich so viel mehr Kontext zu meinen Bildern liefern kann, etwas, das bei Instagram oft verloren geht.

Statt nur ein einzelnes Bild zu sehen, kannst du mit mir durch die Straßen von Paris schlendern, den Sonnenuntergang in den Bergen erleben oder die lebhafte Atmosphäre eines Straßenfestes spüren.

Diese Videos werden zu einer Art Urlaubserinnerung für mich, die ich immer wieder anschauen kann, um die schönen Zeiten noch einmal zu erleben.

Kurz gesagt, YouTube gibt mir die Möglichkeit, mein Leben in einer Tiefe zu dokumentieren, die mit Fotos allein nicht möglich ist.

Ich kann meine persönlichen Erfahrungen teilen und gleichzeitig anderen zeigen, wie vielfältig und spannend das Leben als Fotograf sein kann.

Du selbst musst dafür nicht durch die Gegend reisen. Für dich kann es einfach nur deine Umgebung sein, vielleicht tolle Landschaften in der Nähe von deinem Zuhause.

Auf jeden Fall ist Youtube eine schöne Möglichkeit, die eigenen Erfahrungen und Momente deines Lebens festzuhalten.

 

4. Youtube ist ein grandioses Marketing-Tool

Viele denken, dass YouTube nur dazu da ist, um mit Videos direkt Geld zu verdienen. Aber auch für Auftragsfotografen ist YouTube eine hervorragende Option.

Ich habe selbst erlebt, wie YouTube mein Business als Fotograf verändert hat.

Ob ich nun Hochzeiten fotografiere oder Events begleite, YouTube hilft mir, sichtbar zu werden. Du kannst ja Videos zu jedem Bereich der Fotografie erstellen, die dich beschäftigen.

Das kann von Hochzeitsfotografie bis hin zu Produkt- oder Foodfotografie reichen. Durch diese Videos positionierst du dich über die Zeit auch als Experte in diesen Bereichen.

Jetzt kommt der Clou: Viele meiner Zuschauer sind zwar auch Fotografen, aber es sind auch viele potenzielle Kunden dabei.

Wenn dein Kanal erst einmal groß genug ist, fangen Unternehmen und Privatpersonen an, dich zu bemerken und für Projekte anzufragen.

Ich kenne Hochzeitsfotografen, die kaum noch traditionell werben. Sie haben durch ihren YouTube-Kanal so viele Buchungsanfragen bekommen, dass sie für die gesamte Saison ausgebucht sind!

Stell dir das mal vor: Keine Marketingkosten für Facebook, Google, Instagram, Tiktok oder andere Ads-Netzwerke!

Selbst wenn du nicht direkt von Firmen für Fotoprojekte angefragt wirst, kannst du deinen YouTube-Kanal immer noch als starkes Verkaufsargument nutzen.

Es gibt da ein interessantes Konzept, das sich Social Proof nennt – wir Menschen schauen gerne, was andere gut finden.

Wenn also jemand zwischen zwei Fotografen wählen muss, macht es einen großen Unterschied, ob einer von ihnen einen beliebten YouTube-Kanal hat.

Du kannst seine Videos anschauen, seine Persönlichkeit und seinen Arbeitsstil kennenlernen. Das gibt ihm einen echten Vorteil gegenüber jemandem, der unbekannt ist und zwar auch gute Bilder macht, aber keine weiteren Eindrücke bietet.

Durch einen YouTube-Kanal können deine potenziellen Kunden nicht nur deine Arbeit sehen, sondern auch verstehen, wie du denkst und wie du an Projekte herangehst.

Und wenn du einige tausend Abonnenten hast, zeigt das, dass du vertrauenswürdig und anerkannt bist.

Das ist Gold wert, wenn es darum geht, neue Aufträge zu bekommen.

 

5. Du lernst neue Skills mit denen du Geld verdienen kannst

Viele von uns nutzen unsere Kameras nur zum Fotografieren. Dabei ignorieren wir, dass die meisten Digitalkameras in den letzten Jahren viel mehr Innovation im Video- als im Fotografie-Bereich erhalten.

Ein eigener YouTube-Kanal zwingt dich jedoch, dich intensiver mit Videoproduktion auseinanderzusetzen und eine Menge neuer Skills zu lernen.

Als Fotograf bist du gewohnt, mit deiner Kamera zu arbeiten, aber die Welt des Videodrehs ist ein ganz neues Spielfeld.

Wenn du einen YouTube-Kanal führst, übernimmst du viele verschiedene Rollen, die normalerweise von unterschiedlichen Personen in einer Marketingabteilung ausgeführt werden.

Du schreibst deine eigenen Skripte, erstellst Thumbnails, nimmst Videos auf und bearbeitest sie. Du musst lernen, wie du den Ton richtig aufnimmst und wie du deine Szenen perfekt beleuchtest. Das sind viele verschiedene Fähigkeiten, die alle in einer Person, nämlich dir, zusammenkommen.

Am Anfang ist das natürlich alles sehr überwältigend und du wirst wahrscheinlich viele Fehler machen. Auch ich muss wie gesagt zugeben, meine ersten Videos sind heute kaum noch anzusehen!

Aber mit der Zeit baust du diese Fähigkeiten aus. Für viele Unternehmen, die normalerweise mehrere Personen für diese Aufgaben beschäftigen würden, bist du nun derjenige, der all diese Rollen übernehmen kann.

Das Besondere daran ist, dass du durch das Erlernen dieser Skills nicht nur besser in deiner Kunst wirst, sondern dich auch auf dem Arbeitsmarkt wertvoller machst.

Wenn du zum Beispiel für Fotografie-Aufträge gebucht wirst oder irgendwann wieder in einem Unternehmen arbeiten möchtest, hast du einen riesigen Vorteil.

Du kannst sagen: „Ich habe meinen eigenen YouTube-Kanal geführt und dabei gelernt, Texte zu schreiben, Videos zu bearbeiten und den Ton zu meistern.“

Diese Fähigkeiten, die du dir selbst beigebracht hast, machen dich zu einer viel gefragteren Person, sei es für Jobs oder freiberufliche Projekte.

 

6. Du bist nicht auf eine einzige Plattform angewiesen

In der Welt der sozialen Medien hat sich in den letzten Jahren viel verändert, und ich persönlich bin kein großer Fan davon, wie Kurzvideos für die Masse produziert werden.

Es ist einfach nicht das, was ich mit meiner Kreativität machen möchte. Ich möchte, dass meine Arbeit für ihren Beitrag zur Gesellschaft oder dafür, wie sie Menschen fühlen lässt, wenn sie meine Kunst sehen, in Erinnerung bleibt.

YouTube bietet mir eine fantastische Möglichkeit, mich gegen diese Einseitigkeit zu schützen. Ich kann auf dieser Plattform tiefgehende und bedeutungsvolle Fähigkeiten vermitteln oder Diskussionen über Themen anregen, die oft nicht von Kreativen angesprochen werden.

YouTube sich als die führende Plattform erwiesen, sowohl von der Zuschauer- als auch von der Creator-Seite. Und auch bei der heutigen Jungend ist YouTuber der Nr. 1 Berufswunsch. Nicht TokTok Star oder Instagram Influencer.

Noch interessanter ist, dass viele der großen TikTok-Stars versuchen, ihre Publikum auf YouTube zu verlagern.

Generell bist du auf dieser Plattform sicherer und es ist unwahrscheinlich, dass sich das bald ändern wird.

YouTube ist auch ein viel besseres Werkzeug, um eine eigene Community aufzubauen als Instagram.

Bevor ich meinen YouTube-Kanal hatte, ist mir nicht aufgefallen, dass Leute meinen Namen googeln oder sich groß für mich interessieren würden. Aber seitdem ich auf YouTube aktiv bin, hat die Bekanntheit meiner Person zugenommen, und zum Beispiel auch meine Webseite bekommt mehr Traffic.

Letztendlich kannst du mit YouTube sogar deinen Lebensunterhalt verdienen und es kann der Kickstart für deine kreative Karriere sein.

Zwar ist die Werbeeinnahme am Anfang ein kleiner Teil des Gesamteinkommens, aber mit der Zeit und kontinuierlicher Anstrengung kann sie für manche zu einer bedeutenden Einkommensquelle werden.

Mit zusätzlichen Einkommensströmen wie gesponserten Videos oder eigenen Produkten kannst du aus YouTube eine Vollzeitkarriere machen und sie in jede Richtung lenken, die zu deinen Zielen passt.

Etwas, das auf Instagram viel viel VIEL schwieriger ist!

 

 
Timo Nausch