Die Fotografie von Mark Fearnley [Streetfotograf Vorstellung]
Ich möchte meine Plattform nutzen, um auch etwas Licht auf die Arbeit von anderen Streetfotografen zu werfen, über ihre Werke zu sprechen und zu verstehen, warum sie als erfolgreiche Streetfotografen gelten.
Hier schauen wir uns im folgenden nun die Arbeit von Mark Fearnley an, der sich selbst als “Fine Art Street Photographer” beschreibt.
Wer genau ist Mark Fearnley?
Mark Fearnley ist ein britischer Streetfotograf, der für seine lebendigen und authentischen Aufnahmen des urbanen Lebens bekannt ist. Seine Arbeit konzentriert sich vor allem auf die Dynamik und die flüchtigen Momente des Alltags in städtischen Umgebungen.
Herkunft
Nationalität: Britisch
Herkunftsort: Fearnley stammt aus dem Vereinigten Königreich, genaue Details zu seinem Geburtsort und -datum sind jedoch nicht weitläufig bekannt.
Entwicklung
Einstieg in die Fotografie:
Fearnley begann seine fotografische Reise als Autodidakt. Zuvor war er aber bereits als Künstler (Maler) professionell tätig. Er entwickelte ein Interesse an der Streetfotografie, inspiriert von den Werken klassischer Streetfotografen wie Henri Cartier-Bresson und Robert Frank.
Stil und Technik:
Sein Stil ist geprägt durch eine Mischung aus Spontaneität und präzisem Bildaufbau. Fearnley nutzt natürliches Licht und Schatten, um dramatische und emotionale Bilder zu schaffen.
Generell beschreibt er sich immer als jemanden, der nach Formen und Geometrie sucht und das menschliche Element eher an zweiter Stelle kommt. Daher hat er sich selbst auch die Klassifikation “Fine Art” gegeben, da ihm der Mensch als Motiv in der Streetfotografie nicht so wichtig ist.
In Interviews hat er auch erwähnt, früher in Bands mitgespielt zu haben. Stilistisch war es sehr dunkle Musik. Dieses Gefühl hat er dann auch teilweise in seine Fotos übernommen, besonders zu Beginn seiner Fotografie.
Projekte und Ausstellungen:
Fearnley hat an zahlreichen Projekten gearbeitet, die das urbane Leben in verschiedenen Städten dokumentieren. Seine Arbeiten wurden in mehreren Ausstellungen gezeigt und haben internationale Anerkennung gefunden.
Er veröffentlicht seine Werke auch regelmäßig auf sozialen Medien und Fotografie-Plattformen, wo er eine beträchtliche Fangemeinde hat. Sein Instagram Account verzeichnet zum Beispiel mehrere hunderttausend Follower.
Mark Fernleys Doppelbelichtungen
Mark Fearnleys Streetfotografie fesselt mich vor allem durch seine Doppelbelichtungen. Diese Technik ist in der Streetfotografie selten zu finden, und genau das macht seine Arbeit so besonders. Doppelbelichtungen entstehen, wenn zwei verschiedene Fotos übereinandergelegt werden.
Bei Fearnley ist das Ergebnis atemberaubend. Er kombiniert eine dunkle Silhouette, meist ein Mann mit Hut, mit einer kontrastreichen Szene, die innerhalb dieser Silhouette erscheint. Die Bilder sind immer in Schwarz-Weiß gehalten, was die Wirkung noch verstärkt.
Ich vermute, dass Fearnley die Doppelbelichtungen nachträglich erstellt und nicht direkt in der Kamera aufnimmt. Das gibt ihm die Freiheit, die Bilder präzise zu bearbeiten und die besten Elemente aus beiden Fotos zu vereinen.
Der Verzicht auf Farbe spielt dabei eine wichtige Rolle. Ohne Farben muss er sich nicht um Harmonie zwischen den Bildern kümmern, sondern kann sich ganz auf Formen, Kontraste und Perspektiven konzentrieren. Das Ergebnis erzeugt dann eine sehr surreal Wirkung.
Fearnleys Doppelbelichtungen haben mir gezeigt, wie vielfältig Streetfotografie sein kann. Normalerweise verbindet man diese Technik eher mit Landschafts- oder Porträtfotografie. Doch Fearnley beweist, dass sie auch in der Streetfotografie funktioniert.
Seine Arbeit eröffnet neue Perspektiven und zeigt, dass die Grenzen der Fotografie nur im Kopf existieren.
Mark Fearnleys Human in Geometry
Mark Fearnleys Serie “Human in Geometry” zeigt, wie er Szenen und Formen in den Mittelpunkt stellt. Hier geht es nicht nur um Menschen, sondern vor allem um die Beziehung zwischen Mensch und Architektur.
Die Bilder sind von großen, abstrakten Strukturen dominiert – Gebäude, Brücken oder Treppen. Auf den ersten Blick könnten sie fast wie reine Architekturfotos wirken. Doch dann entdeckst du immer eine menschliche Figur, manchmal winzig und fast unscheinbar. Diese Figur wirkt dabei aber eher wie ein kleines Detail, das die gewaltige Größe der Umgebung betont.
Ein Bild, das mich besonders fasziniert, zeigt eine Frau, die allein auf einer Treppe sitzt. Die Stufen bilden starke, grafische Linien, die das Foto fast wie eine Zeichnung wirken lassen. Das Licht fällt genau auf die Frau, als würde sie im Mittelpunkt einer Bühne stehen.
Du spürst dabei zwar, dass das Licht nachträglich bearbeitet wurde, um diesen Effekt zu verstärken. Doch anders als bei vielen Amateuren wirkt das Foto nicht überladen oder künstlich. Die Bearbeitung ist da, aber sie stört nicht, fällt nicht übertrieben negativ ins Auge. Sie unterstützt die grafische Wirkung, ohne sich in den Vordergrund zu drängen.
Was mich an dieser Serie auch begeistert, ist Fearnleys Umgang mit Farbe. Während viele seiner Werke in Schwarz-Weiß gehalten sind, experimentiert er hier auch mit Farbe.
Das gibt den Bildern eine zusätzliche Ebene. Die farbigen Fotos wirken lebendiger, ohne die grafische Strenge zu verlieren. Fearnley zeigt, dass Streetfotografie nicht immer nur schnelle Schnappschüsse sein muss. Sie kann auch eine bewusste Auseinandersetzung mit Formen, Licht und Raum sein – und dabei den Menschen nie ganz aus den Augen verlieren.
Mark Fearnleys Abstrakte Texturen
Bei Mark Fearnleys Serie Abstrakte Texturen geht es nicht um klare, scharfe Motive, sondern um das Spiel mit Verzerrungen und Unschärfen.
Viele der Fotos sind durch Scheiben oder Türen entstanden. Eine angelaufene Busfensterscheibe, durch die eine Frau nach draußen blickt, oder ein Café-Schaufenster, hinter dem jemand sein warmes Getränk hält – solche Momente hält Fearnley fest.
Die Scheiben verzerren das Bild, machen es unscharf oder fügen ihm eine eigene Textur hinzu. Das gibt den Fotos eine ganz eigene Stimmung.
Obwohl die Serie den Namen “Abstrakte Texturen” trägt, sind die Motive aus meiner Sicht gar nicht so abstrakt. Im Gegenteil: Viele Bilder zeigen deutlich erkennbare menschliche Figuren. Verglichen mit Fearnleys anderen Arbeiten sind diese Figuren sogar recht groß und dominant. Die Scheiben und ihre Effekte wirken wie ein Filter, der die Realität verfremdet, ohne sie ganz zu verschleiern. Das macht die Fotos spannend. Du siehst nicht nur, was passiert, sondern auch, wie die Umgebung das Geschehen verändert.
Eine andere spannende Beobachtung die ich hatte ist, dass Feanrly fast ausschließlich Fotos im vertikalen Format veröffentlicht. Da er sehr aktiv auf Instagram ist würde es mich interessieren, ob dies der Plattform geschuldet ist, oder er dies tatsächlich als bewusste stilistische Entscheidung so macht.
Was mich an dieser Serie aber besonders fasziniert, ist die Vielfalt. Sie unterscheidet sich stark von Fearnleys anderen Arbeiten. Das bestätigt vor allem meine Ansicht, dass es in der Streetfotografie gar nicht so wichtig ist seinen eigenen Stil zu haben. Man fotografiert einfach was einem gefällt - und früher oder später finden die richtigen Leute deine Arbeit.