Warum sind Hasselblad Kameras so teuer und berühmt?
Kaum ein anderer Name ist in der Fotografie Community ähnlich bekannt wie Hasselblad. Sie gelten neben Leica als einer der besten Hersteller und symbolisieren Spitzenqualität.
Aber was genau macht eine Hasselblad Kamera so teuer und gut? Wir schauen uns das hier genauer an!
Wie sind Hasselblad Kameras so berühmt geworden?
Die Geschichte von Hasselblad beginnt schon vor vielen Jahren. Seit über 80 Jahren stellt Hasselblad Kameras her.
Ursprünglich waren diese Kameras gar nicht so teuer. Zum Beispiel kostete die erste Kamera für Verbraucher, die 1948 herauskam, in heutigen Maßstäben nach Inflation umgerechnet etwa 5900 Euro.
Das ist viel Geld, aber heutige Hasselblad Kameras sind trotzdem um ein vielfaches teurer!
In den 1970er Jahren produzierte Hasselblad Filmkameras, die ungefähr 5300 Euro kosteten. Dann kam eine große Veränderung: Hasselblad wechselte zur digitalen Technologie.
Ihre erste digitale Kamera, die 2004 auf den Markt kam, kostete rund 24.000 Euro. Das war ein riesiger Preisanstieg im Vergleich zu ihren früheren Modellen.
Aber warum sind Hasselblad-Kameras so teuer? Einer der Hauptgründe ist die unglaubliche Qualität der Fotos, die sie machen.
Wenn du ein Bild von einer Hasselblad Kamera anschaust und richtig hineinzoomst, kannst du erstaunliche Details sehen. Die Bildqualität ist wirklich beeindruckend.
Diese hohe Qualität und die lange Geschichte der Marke Hasselblad haben dazu geführt, dass viele berühmte Fotografen Hasselblad-Kameras nutzen. Dadurch sind sie noch bekannter geworden.
Denk nur mal an die berühmten Fotos vom Mond, die bei der Apollo-Mission gemacht wurden – auch die wurden mit einer Hasselblad gemacht!
Was macht eine Hasselblad Kameras anders als andere Kameras?
Was genau macht eine Hasselblad Kamera aber einzigartig und anders als andere Kameras?
Hasselblad-Kameras sind in der Fotografiewelt ziemlich einzigartig.
Diese High-End-Kameras sind nicht eine einzige Einheit, wie man es von anderen Herstellern kennt, sondern bestehen aus drei Hauptteilen: dem Digitalrücken, dem Kameragehäuse und dem Objektiv.
Schon allein der Digitalrücken, der den Sensor enthält, kann über 26.000 Euro kosten. Warum so viel? Der Grund ist einfach: Die Qualität.
Der Sensor bei einer Hasselblad ist besonders groß. Das bedeutet, dass jeder einzelne Pixel auf dem Sensor auch größer ist. Größere Pixel können mehr Details einfangen und sorgen für weniger Bildrauschen und einen breiteren Dynamikbereich.
Das ist super wichtig, wenn du wirklich klare und detaillierte Fotos willst.
Nehmen wir zum Beispiel ein Portrait mit der X2D 100C und einem XCS 2,5/90V Objektiv. Wenn man in das Bild hereinzoomt, kann man wirklich jede kleine Hautpore des Modells erkennen.
Diese großen Sensoren, die Hasselblad verwendet, fangen einfach mehr Details ein, was sie besonders für Produkt- oder Portraitfotografie in einem Studio sehr attraktiv macht.
Hasselblad-Kameras gehören zum Medium-Format, was bedeutet, dass der Sensor wirklich groß ist. Das macht diese Kameras auch so teuer.
Im Vergleich dazu ist der Sensor in deinem Smartphone winzig, und selbst Sensoren in professionellen Kameras wie der Sony A7R* sind im Vergleich zu einem Hasselblad-Sensor klein.
Als die Technologie von Analog zu Digital wechselte, wurden die Medium-Format-Sensoren extrem teuer.
Das ist auch der Grund, warum Hasselblad-Kameras heute so viel mehr kosten als früher.
Sie sind perfekt für Fotografen, die in Bereichen wie Produkt- und Modefotografie oder Kunst-Reproduktion arbeiten. Diese Kameras werden meist in Studios verwendet, wo ihre Größe kein Problem darstellt.
Zusätzlich hat Hasselblad einen eigenen Kalibrierungsprozess für ihre Kameras. Dieser Prozess stellt sicher, dass die Farben und die Bildqualität genau so sind, wie Hasselblad es möchte.
Besonders wenn es um Hauttöne oder die Reproduktion von Kunstwerken geht, ist diese Präzision sehr wichtig.
Hasselblads einzigartiger Produktionsprozess
Doch nicht nur die Qualität der Kameras ist für den hohen Preis verantwortlich - auch der Produktionsprozess spielt eine große Rolle!
Im Gegensatz zu großen Herstellern wie Canon, die Millionen von Kameras jedes Jahr produzieren, geht es bei Hasselblad viel handgemachter zu.
In ihrem Werk in Göteborg, Schweden, produziert Hasselblad weniger als 10.000 Einheiten pro Jahr.
Dieses Vorgehen ermöglicht es ihnen aber auch, auf jedes kleinste Detail zu achten.
Die Produktionsstätte von Hasselblad gleicht eher einem Labor als einer herkömmlichen Fertigungsstraße. Jede Kamera wird von Hand zusammengebaut.
Die Mitarbeiter dort sind wahre Meister ihres Fachs, einige von ihnen sind bereits seit über 30 Jahren im Unternehmen. Sie spezialisieren sich häufig auf bestimmte Aufgaben, die niemand sonst übernehmen kann.
Jede Komponente wird sorgfältig getestet, verbunden und gelötet. Die Kalibrierung des Sensors zum Beispiel nimmt viel Zeit in Anspruch, denn sie wird bis auf die Ebene einzelner Pixel durchgeführt.
Diese akribische Prüfung und Anpassung ist in der Kameraindustrie ziemlich unüblich, aber für Hasselblad ist so etwas Standard, um die höchsten Qualitätsstandards zu erfüllen.
Eine Hasselblad zusammenzubauen dauert ungefähr sechs bis acht Stunden, wobei ein beträchtlicher Teil dieser Zeit für die Kalibrierung verwendet wird. Dieser Prozess erfordert unglaubliche Geduld und Sorgfalt.
Die Arbeiter müssen extrem vorsichtig sein, wenn sie die winzigen Teile montieren. Jeder Fehler kann später beim Testen der Kamera Probleme verursachen.
Durch diesen aufwendigen Prozess stellt Hasselblad sicher, dass jede Kamera, die das Werk verlässt, von höchster Qualität ist. Wenn eine Kamera dann auch noch bis zu 30.000 Euro kostet, weißt du, dass jedes Detail stimmen muss.
Gibt es auch günstige Hasselblads?
Der Kameramarkt wird jedoch immer stärker umkämpft. Dominante Hersteller wie Canon, Sony oder Nikon sichern sich immer mehr Marktanteile.
Hasselblad hat bemerkt, dass viele Leute sich ihre hochwertigen Kameras wünschen, aber nicht unbedingt das Budget dafür haben. Deshalb bringen sie jetzt Modelle auf den Markt, die etwas “freundlicher” für den Geldbeutel sind.
Diese erschwinglicheren Hasselblad-Kameras kosten etwa 6.000 Euro. Das ist ohne Zweifel immer noch viel Geld, aber verglichen mit den 30.000 Euro Top-Modellen dennoch eine deutliche Ersparnis.
Bei diesen günstigeren Modellen ist der Sensor kleiner als bei den teureren Versionen, was natürlich ein paar Abstriche bei der Bildqualität bedeutet. Trotzdem bieten sie immer noch die herausragende Bildqualität, für die Hasselblad bekannt ist.
In dieser Preisklasse gibt es allerdings ziemlich starke Konkurrenz. Nehmen wir zum Beispiel Sonys neueste Alpha 1 Kamera*, die ein bisschen mehr kostet, aber auch 8K Video aufnehmen kann und einen super schnellen Autofokus hat.
Das sind Features,auf die immer mehr Fotografen wert legen und die Hasselblad immer noch zu schaffen machen..
Hasselblad hat jedoch angekündigt, dass sie weiterhin neue, günstigere Mittelformatkameras einführen wollen.
Sie sind also bestrebt, Kameras zu produzieren, die nicht nur für die Elite unter den Fotografen erschwinglich sind, sondern auch für Hobbyfotografen, die bereit sind, für unübertroffene Bildqualität ein wenig mehr auszugeben.
Für viele Fotografen, denen es auf die allerbeste Bildqualität ankommt, bleibt Hasselblad trotz des Preises die erste Wahl.
Es ist jedoch klar, dass Hasselblad weiterhin seine treuen High-End-Kunden unterstützen will, während sie auch neue Türen für mehr Leute öffnen, die in die Welt der professionellen Fotografie einsteigen möchten.
Ich finde, es ist eine spannende Zeit für alle Fotografie-Enthusiasten, denn die Möglichkeit, eine Hasselblad zu besitzen, wird immer realistischer.
Ein richtiges “Schnäppchen” wirst du hier jedoch trotzdem nicht erwarten können. Aber wenigstens passt sich Hasselblad mit einigen Modellen dem generellen Markt an und ruft immerhin keine Preise von Luxusautos für eine Kamera aus.