Testbericht zum Sigma 10-18mm f/2.8 für Sony Kameras

 

Das Sigma 10-18mm ist ein super kleines und leichtes Weitwinkelobjektiv für Sony APS-C Kameras. Wie gut ist es und lohnt sich die Investition in diese Linse?

 

Wie gut ist die Bauqualität des Sigma 10-18mm?

Werfen wir also einen Blick auf die Bauqualität dieses Objektivs, das auf dem Papier als das kleinste Ultra-Weitwinkel-Zoom für APS-C mit einer Blende von f2.8 angepriesen wird.

Das Sigma 10-18mm* fühlt sich beim Auspacken direkt solide an. Mit nur 270 Gramm ist es leicht, aber das täuscht keineswegs über seine robuste Bauweise hinweg.

Die äußere Verarbeitung des Objektivs ist hervorragend, und das geringe Gewicht ist ein echter Vorteil für längere Shootings oder Reisen, wo jedes Gramm zählt.

Ein interessantes Detail ist der Objektivdeckel, der mit einem Feder- und Hebelmechanismus ausgestattet ist. Das mag am Anfang gewöhnungsbedürftig sein, aber nach ein paar Versuchen funktioniert es ziemlich intuitiv.

Man drückt einfach nach unten, und der Deckel löst sich. Gerade wenn man bereits viele andere Objektive hat braucht man hier einen Moment ehe man sich an den anderen Mechanismus erinnert, aber das ist wirklich ein vernachlässigbares Detail.

Das Filtergewinde hat einen Durchmesser von 67mm, was ziemlich standardmäßig und praktisch ist, da viele gängige Objektive und somit auch Filter diese Größe haben.

So kannst du eventuell bereits existierende Filter verwenden, ohne in neue investieren oder Step-Up-Ringe verwenden zu müssen.

Auch die Fokussier- und Zoomringe des Objektivs verdienen Beachtung. Sie bieten genau den richtigen Widerstand – nicht zu locker und nicht zu fest. Das manuelle Fokussieren geht damit reibungslos von der Hand und ist sehr angenehm.

Obwohl nicht ausdrücklich als vollständig wetterfest beworben, besitzt das Objektiv doch eine gewisse Abdichtung.

Ich hatte es einmal bei einem leichten Nieselregen dabei, und es hat ohne Probleme durchgehalten. Das gibt einem doch ein gutes Gefühl, wenn man in wechselhaften Umgebungen unterwegs ist.

Kurz gesagt, das Sigma 10-18mm f2.8 scheint ein kleines Kraftpaket zu sein, ideal für Fotografen, die ein leistungsfähiges Ultra-Weitwinkel-Objektiv suchen. Die Bauqualität ist beeindruckend und verspricht Langlebigkeit und Zuverlässigkeit.

An diesem Punkt kann man das Objektiv also uneingeschränkt empfehlen, aber die optische Performance muss natürlich auch stimmen!

 

Wie gut ist die Bildqualität des Sigma 10-18mm f2.8?

Zu allererst: Dieses Sigma-Objektiv ist überraschend vielseitig.

Besonders im Makrobereich bei einer Brennweite von 10mm zeigt es seine Stärken.

Hier erreiche ich einen Arbeitsabstand von gerade einmal 4,6cm, was bedeutet, dass ich buchstäblich ganz nah an mein Motiv herankomme – ideal für dramatische Nahaufnahmen.

Die Abbildungsleistung im Nahbereich ist mit einem Verhältnis von 1:4 beeindruckend, was in Kombination mit dem Ultraweitwinkel für einzigartige Perspektiven sorgt.

An einem sonnigen Tag konnte ich das Objektiv unter idealen Lichtbedingungen testen. Die Farben des Herbstes leuchteten, und der Himmel strahlte intensiv.

Hierbei fiel mir auf, wie gut das Objektiv mit Lens Flare umgeht. Sigma hat wirklich hervorragende Arbeit bei den Beschichtungen geleistet, sodass selbst bei direkter Sonneneinstrahlung kaum Überstrahlungen auftraten.

Allerdings zeigt sich ein gewisses Ghosting, besonders wenn die Blende schließt, aber keine dramatischen Qualitätseinbrüche.

Ein weiterer Testpunkt waren die Sonnensterne. Leider muss ich sagen, dass die Sonnensterne bei diesem Objektiv eher unspektakulär ausfallen.

Sie wirkten etwas verwaschen und nicht besonders definiert. Gerade für die Landschaftsfotografie sehe ich hier Nachteile.

Da ich jedoch kein geborener Landschaftsfotograf bin kann ich das nicht abschließend beurteilen und du solltest selbst entscheiden ob das ein Deal-Breaker für dich ist.

Die Autofokusleistung ist dank des verbauten Schrittmotors sehr zufriedenstellend. Er arbeitet leise, schnell und reibungslos, was in den meisten Situationen völlig ausreichend ist.

Wie sieht es beim Bokeh aus? Logischerweise sind Ultra-Weitwinkelobjektive normalerweise nicht für ihr Bokeh bekannt, aber aufgrund der Offenblende von 2.8 war ich dennoch neugierig, wie sich das Sigma hier schlägt.

Bei offener Blende ergibt sich tatsächlich eine recht schöne, wenn auch nicht extrem geringe, Tiefenschärfe. Spekularlichter im Bokeh zeigen allerdings eine deutliche Ringbildung, was in einigen Situationen ablenkend wirken kann.

Die Schärfeleistung im Zentrum ist bei 10 mm und offener Blende f2.8 zufriedenstellend, und auch wenn ich auf f5.6 abblende, verbessert sich der Kontrast, ohne dass die Auflösung signifikant zunimmt.

Bei 18 mm sieht es etwas besser aus, sowohl im Zentrum als auch in den Ecken, wobei eine Blende auf f5.6 besonders in den Ecken für eine sichtbare Verbesserung sorgt.

 

Einsatzbereiche des Sigmas

Das Sigma 10-18mm f2.8 für Sony ist ein wahres Multitalent, dass sich für eine Vielzahl von Aufnahmesituationen eignet.

Als jemand, der oft unterwegs ist und schnell reagieren muss, schätze ich es sehr, dass dieses Objektiv durch seinen Zoombereich von 10 bis 18mm sehr flexibel ist. Ich bin nicht auf eine feste Brennweite festgelegt und kann dynamisch auf unterschiedliche Szenarien reagieren.

Ein Bereich, in dem dieses Objektiv besonders glänzt, ist die Architekturfotografie. Trotz seiner ultraweiten Perspektive hält es die Verzerrung minimal, was es zu einem ausgezeichneten Werkzeug für Innen- und Außenaufnahmen von Gebäuden macht.

Vignettierung? Fast nicht vorhanden. Sollte doch einmal eine leichte Verzerrung bei 10mm auffallen, lässt sich diese einfach in der Nachbearbeitung korrigieren.

Die Autofokusleistung ist präzise und schnell, wodurch es auch keine Probleme mit schnellen Schnappschüssen hat. Es verfolgt zuverlässig das gewünschte Motiv, sei es bei Porträts oder dynamischen Straßenszenen.

Dank der Blende von f2.8 ist es auch in schwierigeren Lichtverhältnissen leistungsfähig, was bei Dämmerung oder in dunkleren Umgebungen einen großen Vorteil darstellt.

Für Videografen und Vlogger, wie ich einer bin, bietet dieses Objektiv ebenso große Vorteile.

Seine Kompaktheit und Leichtigkeit machen es ideal für lange Drehtage, bei denen man nicht durch schwere Ausrüstung belastet sein möchte. Der Brennweitenbereich ist groß genug, dass man neben mir immer noch etwas von meiner Umgebung sehen kann.

Sigma behauptet, es sei das kleinste Ultraweitwinkelobjektiv für APS-C-Kameras auf dem Markt, was es noch attraktiver macht, besonders wenn man bedenkt, wie praktisch es ist, ein solch leistungsfähiges Objektiv in einer so kompakten Form zu haben.

Auch wenn es nicht über eine optische Bildstabilisierung verfügt, was in manchen Situationen hilfreich sein könnte, bieten neuere Kameramodelle wie die Sony A6700* interne Bildstabilisierungsmechanismen, die dieses Manko gut ausgleichen.

 

Fazit: Lohnt sich der Kauf des Sigma 10-18mm f2.8?

Das Sigma 10-18mm f2.8* ist perfekt für Reisen und Situationen, in denen du nicht viel Ausrüstung mitnehmen möchtest.

Es ist besonders praktisch, wenn du gerne Nahaufnahmen machst, da es auch in diesem Bereich überraschend gut abschneidet.

Durch seine kompakte Bauweise ist es leicht zu transportieren und stört nicht, wenn du lange Tage unterwegs bist.

Allerdings gibt es einige Kompromisse, die für die kleine Größe des Objektivs eingegangen wurden. Diese betreffen vor allem die Bildqualität in bestimmten Situationen.

Wenn du also jemand bist, der besonders großen Wert auf ultimative Bildschärfe und -qualität legt, dann gibt es bessere Objektive. Ehrlicherweise erhältst du für APS-C hier sehr gute Leistung für den Preis.

Man kann das Sigma aber durchaus mit dem Tamron 11-20 f2.8* vergleichen, das eine ähnliche Zielgruppe anspricht. Das Tamron bietet ein wenig mehr im Telebereich und hat eine leicht bessere Bildqualität in Bezug auf Schärfe und die Wiedergabe von Sonnensternen.

Der Unterschied zwischen den Objektiven ist aber nicht gravierend. Außerdem ist das Tamron wieder größer und schwerer als das Sigma und nicht ganz so handlich.

Ich finde, das Sigma 10-18mm f2.8 ist eine ausgezeichnete Wahl, wenn du ein begrenztes Budget hast und ein ultraweites Zoomobjektiv suchst, das kompakt und vielseitig ist.

Es eignet sich hervorragend für alltägliche Aufnahmen, Reisefotografie und Situationen, in denen Mobilität und Flexibilität im Vordergrund stehen.

Insgesamt kann ich es auf jeden Fall bedenkenlos empfehlen wenn du auf der Suche nach einem guten Weitwinkel für deine Sony APS-C Kamera bist!

 
 
Timo Nausch