Meine bessere Alternative für Kamerarucksäcke

 

Ich habe in letzter Zeit viel über Kamerarucksäcke nachgedacht und möchte dir erzählen, warum ich kein großer Fan von diesen bin.

Vielleicht überlegst du ja auch gerade, ob du einen Fotorucksack brauchst oder ob du deinen alten loswerden willst.

Ehe du Geld für einen teuren Fotorucksack ausgibst, schau aber ob meine bessere Alternative für dich vielleicht auch Sinn macht!

Diesen Beitrag kannst du dir übrigens auch als Video auf Youtube anschauen!

 

Mein Problem mit Kamerarucksäcken

Ein großes Problem bei Fotorucksäcken ist ihre Größe und ihr Gewicht.

Obwohl sie so konzipiert sind, dass sie die Bedürfnisse von Fotografen erfüllen, finde ich sie eher unpraktisch. Sie sind schwer und sperrig, und das macht das Reisen und Fotografieren nicht gerade einfacher.

Klar, sie haben viele Fächer und Polsterungen, die deine Kameraausrüstung schützen, aber genau diese Dinge machen den Rucksack auch extrem schwer und unhandlich.

Wenn du zum Beispiel auf Reisen bist, willst du deine Kameraausrüstung sicher und geschützt mitnehmen. Da macht ein Fotorucksack natürlich Sinn.

Aber sobald du am Zielort ankommst und Tagesausflüge oder kurze Fototouren machen möchtest, wird es mühsam, diesen großen Rucksack mitzuschleppen.

Ich habe es mehrfach erlebt, dass ich einfach keine Lust hatte, meinen großen Fotorucksack immer dabei zu haben.

Deshalb habe ich früher immer einen kleinen faltbaren Rucksack im großen Rucksack gehabt. Doch dieser hatte wenig Struktur, war daher relativ unbequem zu tragen und bot nicht viel Platz.

Ein Video zu meinem alten Rucksack-Setup findest du hier:

Ein weiteres Problem ist, dass ein Fotorucksack fast ausschließlich als solcher genutzt werden kann.

Aber ich will einen Rucksack, der vielseitig einsetzbar ist. Wenn ich zum Beispiel wandern gehe oder einkaufen möchte, will ich nicht immer einen speziellen Fotorucksack mitnehmen müssen.

Für solche Aktivitäten brauche ich Platz für Handtücher, Badesachen oder andere Dinge wie Wasserflaschen. Flexibilität, die einem Fotorucksack schlichtweg fehlt.

Ein zusätzlicher Punkt, der mich stört, ist das Gewicht. Kamerarucksäcke sind durch ihre Polsterung und das Kameraequipment sehr schwer.

Wenn du fliegst, gibt es strenge Handgepäckbestimmungen, die nicht nur die Größe, sondern auch das Gewicht betreffen. Die meisten Airlines erlauben nur bis zu 8 kg Handgepäck.

Mein alter Kamerarucksack wog aber oft bis zu 15 kg, wenn er voll gepackt war.

Beim Einchecken ins Flugzeug war es daher immer stressig, weil ich gebetet habe, dass niemand mein Handgepäck wiegt. Zum Glück wurde ich nie kontrolliert, aber die Angst und der Stress waren immer da.

 

Meine bessere Alternative zum “klassischen” Kamerarucksack

Meine Lösung zu den oben genannten Problemen ist eigentlich ziemlich simpel:

Statt eines speziellen Fotorucksacks nutze ich einen ganz normalen Standardrucksack. Der bietet ein großes Fach, das ich nach Belieben befüllen kann.

Ich habe mir einen hochwertigen Rucksack von Osprey geholt*, der wasserabweisend ist und für Outdoor-Aktivitäten geeignet. Auch wenn es mal regnet, bleibt der Inhalt trocken.

Zudem hat dieser Rucksack sogar zwei Fächer für Wasserflaschen. Bei normalen Fotorucksäcken gibt es manchmal noch nicht mal Platz für eine einzige Flasche.

Die Polsterung und der Luftfluss am Rücken machen den Rucksack sehr angenehm zu tragen. Zwar schwitze ich immer noch, aber es ist deutlich weniger unangenehm als bei meinem alten Fotorucksack.

Der Rucksack ist für Reisen ausgelegt, nicht nur für die Fotografie. Er bringt alle Features mit, die ein Reiserucksack haben sollte.

Dazu gehört auch ein großes Laptopfach und verschiedene Schnallen, mit denen ich die Größe anpassen kann. Insgesamt trägt sich der Rucksack sehr angenehm.

Du fragst dich jetzt vielleicht, wie ich meine Kameraausrüstung in einem normalen Rucksack transportiere.

Hier kommt der Trick: Ich nutze einen sogenannten Camera Cube oder Camera Insert*. Das ist eine gepolsterte Tasche, in die ich meine Kameraausrüstung packen kann.

Diese Cubes haben dieselben Fächer und Polsterungen wie ein Kamerarucksack, sind aber modular. Bei viel Ausrüstung kannst du einfach mehrere oder größere Cubes nutzen.

Für mich reicht ein mittelgroßer Cube völlig aus. Darin bekomme ich problemlos meine Kamera, zwei Wechselobjektive, und sogar eine Drohne unter. Ein bisschen Platz für Kleinkram ist auch noch da.

Die Fernsteuerung für die Drohne passt zwar nicht in den Cube, aber ich lege sie einfach neben den Cube in den Rucksack.

Da sie nicht so empfindlich ist, wickele ich sie in meine Jacke ein, die auch in den Rucksack passt. So habe ich eine Art praktische Polsterung geschaffen.

Meine Kamera trage ich sowieso selten im Rucksack. Meistens habe ich sie mit einem Kameragurt am Körper.

Wenn ich unterwegs bin, ist meine Kamera fast immer griffbereit und nicht im Rucksack verstaut. Ich habe meinen speziellen Kameragurt in einem anderen Video erklärt, aber du hast sicher deine eigene bevorzugte Methode, deine Kamera zu transportieren.

 

Warum ich dieses Setup so praktisch finde

Den Camera Cube kann ich einfach herausnehmen, wenn ich den Rucksack für andere Dinge brauche.

So habe ich immer die Möglichkeit, meinen Rucksack vielseitig zu nutzen.

Wenn ich nur meine Kamera dabei haben möchte, hänge ich sie einfach um meinen Körper und habe den Rucksack frei für andere Sachen, die ich an dem Tag brauche.

Durch die geringere Polsterung ist der Rucksack auch viel leichter als eine “richtige” Fototasche.

Ich habe ihn mal gewogen und mit einem Liter Wasser und einer Stahlwasserflasche komme ich auf nur 9,5 kg. Das ist viel näher am Handgepäckstandard der meisten Fluggesellschaften.

Falls ich mein Handgepäck beim Fliegen doch mal aufgeben muss, kann ich einfach den Camera Cube herausnehmen.

So habe ich alle wichtigen Gegenstände sicher bei mir und muss nicht der Fluggesellschaft vertrauen, dass sie mein Gepäck an den richtigen Ort bringt.

Dieses Setup habe ich auf meiner letzten Reise zum ersten Mal komplett getestet und bin sehr überzeugt davon.

Es bietet viel Flexibilität und Komfort, ohne die Nachteile eines schweren Fotorucksacks.

Vielleicht gibt dir das eine Idee, wie du dein Kamerasetup optimieren kannst, wenn du auch keine Lust auf einen klassischen Fotorucksack hast.

Falls du dich fragst, wie ich meine Kabel und Ladegeräte organisiere: Manche Leute kaufen sich dafür extra Taschen. Ich nutze das Chaosprinzip.

Die Kabel kommen einfach lose oben in den Rucksack und finden schon ihren Platz. Das kannst du natürlich so machen, wie es dir am besten passt.

Insgesamt bin ich mit meinem neuen Setup sehr zufrieden. Es ist leicht, flexibel und erfüllt alle meine Bedürfnisse beim Transport meiner Kameraausrüstung.

Außerdem ist so ein Setup viel günstiger als ein klassischer Fotorucksack. Ich werde mir künftig daher keine Fotorucksäcke mehr kaufen, sondern bei dieser Variante bleiben.

 
 

 
Timo Nausch