Meine Sony A7C II Kameraeinstellungen & Setup [Anleitung vom Fotografen]

 

In diesem Beitrag zeige ich dir meine Kameraeinstellungen und mein Setup mit der Sony A7C II als Street- & Reisefotograf.

Du erfährst, welche Einstellungen ich verwende, um das Beste aus meinen Fotos herauszuholen, und welche Tricks mir helfen, meine Aufnahmen zu optimieren.

Um mir visuell folgen zu können, kann ich dir auch mein passendes Youtube Video empfehlen:

 

Programmierbare Tasten im Fotomodus

Die Sony A7C II ist eine Kamera, die mir echt viel Spaß macht, und ich möchte dir heute zeigen, wie ich sie für den Fotomodus eingerichtet habe.

Es geht nicht darum, dass meine Einstellungen die besten oder universell richtig sind, sondern darum, was für mich gut funktioniert. Vielleicht ist ja auch etwas für dich dabei.

Die Kamera hat oben einen kleinen Schalter, mit dem du zwischen Foto-, Video- und SQ-Modus wechseln kannst. Wichtig ist, dass die Kamera für jeden Modus eigene Einstellungen speichert.

Bevor du also an den Einstellungen schraubst, stelle sicher, dass du dich im Fotomodus befindest. Das erspart dir später Ärger.

 

Du brauchst eine leicht verständliche Schritt für Schritt Anleitung?

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Für die frei belegbaren Tasten, die sogenannten C1- und C2-Tasten, habe ich eine klare Struktur.

Mit der C1-Taste wechsle ich zwischen Vollformat und APS-C-Modus. Das ist praktisch, wenn ich mal ein bisschen mehr Reichweite brauche. Der APS-C-Modus gibt dir einen 1,5-fachen Zoom, allerdings mit leichtem Auflösungsverlust im Fotomodus.

Die C2-Taste schaltet bei mir die Touch-Funktion ein und aus. Gerade wenn ich die Kamera ans Gesicht halte, kommt es vor, dass meine Nase das Display berührt und ungewollt Einstellungen verändert. Mit der C2-Taste habe ich das schnell im Griff.

Auf der Rückseite nutze ich die Steuerungstasten für weitere Funktionen.

  • Der linke Knopf stellt den Bildfolge-Modus ein, also Einzelbilder, Serienaufnahmen oder Selbstauslöser.

  • Mit der rechten Taste rufe ich die ISO-Auto-Minimal-Belichtungszeit auf. Damit kann ich die Kamera in der Blendenautomatik wie einen kleinen manuellen Modus verwenden.

  • Der untere Knopf schaltet meine Gitterlinien ein oder aus, damit ich mich orientieren kann, wenn ich das brauche.

Oben habe ich den Auslöser für Videoaufnahmen belassen, wie er ist. Das macht für mich einfach Sinn.

Manche Objektive haben seitlich eine frei belegbare Taste. Die habe ich so eingerichtet, dass ich zwischen rechtem und linkem Auge für den Autofokus wechseln kann. Das ist praktisch, wenn das Motiv schräg steht und die Kamera mal das falsche Auge auswählt.

Meine Räder sind so eingestellt, dass ich die wichtigsten Belichtungsparameter schnell ändern kann.

Blende vorne, Verschlusszeit hinten und ISO auf dem kleinen Menürad – das kenne ich schon von meiner alten Canon, und es funktioniert so gut für mich.

Für die Belichtungskorrektur nutze ich das obere silberne Rad. Das brauche ich selten, aber wenn die Kamera mal ins Dunkle oder direkt in die Sonne belichtet, ist es Gold wert.

Am Ende geht es darum, dass die Kamera wie ein verlängerter Arm funktioniert. Alles sollte sich intuitiv anfühlen.

 

Mein Funktionsmenü (FN-Menü) im Fotomodus der A7C II

Das Funktionsmenü, das du bei der Sony A7C II über die FN-Taste aufrufst, ist für mich eines der praktischsten Werkzeuge der Kamera. Hier habe ich die wichtigsten Einstellungen, die ich schnell erreichen möchte, ohne mich durch das Hauptmenü kämpfen zu müssen.

Ganz oben steht bei mir der Punkt „Creative Look“. Damit kann ich zwischen dem normalen Farbprofil und einem Schwarz-Weiß-Profil wechseln.

Wenn ich in Schwarz-Weiß fotografiere, hilft mir das enorm. Die Fotos selbst nehme ich immer in RAW auf, also bleiben sie farbig, aber auf dem Display sehe ich die Vorschau in Schwarz-Weiß. So konzentriere ich mich besser auf Kontraste, Formen und Licht, ohne von Farben abgelenkt zu werden.

Der nächste Punkt im Menü ist das „Picture Profile“. Auch wenn ich dieses im Fotomodus selten brauche, habe ich es aus Sicherheitsgründen im FN-Menü gelassen. Es dient mir als Erinnerung, dass ich im richtigen Profil fotografiere.

Früher, mit der A7 III, habe ich versehentlich Fotos mit einem Video-Profil gemacht. Die Trennung zwischen Foto- und Video-Modus, die die A7C II bietet, beruhigt mich zwar, aber da ich es auf meiner A7 III genere überprüft habe, mag ich diese zusätzliche Kontrolle hier.

Dann kommt „Steady Shot“, die Bildstabilisierung. Die stelle ich hier je nach Bedarf ein, besonders wenn ich ohne Stativ fotografiere ist es aber meistens eingeschaltet.

Direkt daneben habe ich den „Fokusmodus“, um schnell zwischen Autofokus, manueller Fokussierung oder anderen Modi zu wechseln. Gerade wenn ich spontan etwas anpassen muss, ist das super hilfreich.

Für die Bildaufbau nutze ich manchmal die „Formatmarkierung“. Damit kann ich mir beispielsweise anzeigen lassen, wie mein Bild als Quadrat aussehen würde, obwohl ich es in 3:2 aufnehme.

Diese Funktion hilft mir, besser zu planen, wie das fertige Bild aussehen soll, ohne etwas zu verpassen.

In der unteren Leiste befinden sich Einstellungen wie der Weißabgleich, der Messmodus und die ISO-Auto-Minimal-Belichtungszeit.

Letzteres ist für mich so wichtig, dass ich es sogar doppelt abgesichert habe: im Funktionsmenü und auf einer Schnellzugriffstaste. Es ist einfach essenziell, um meine Belichtung in der Blendenautomatik schnell und präzise zu kontrollieren.

Eine letzte nützliche Einstellung ist der „Silent Mode“. Damit schalte ich das Klickgeräusch des Auslösers ein oder aus. Das ist praktisch, wenn ich unauffällig fotografieren möchte, bringt aber Einschränkungen mit sich. Denn die A7C II kämpft mit einem “rolling Shutter”, der dein Bild verzerrt, wenn du mit dem elektronischen Verschluss im Lautlos Modus fotografierst.

Trotzdem gehört diese Funktion in mein FN-Menü, weil sie in bestimmten Situationen unverzichtbar ist.

Mit diesen Einstellungen im Funktionsmenü habe ich alle wichtigen Funktionen schnell zur Hand.

 

Generellen Einstellungen für Fotos (rotes Menü)

Die generellen Einstellungen in der Sony A7C II sind ziemlich durchdacht, besonders im roten Menü, wo es um die Foto-Grundeinstellungen geht.

Ich nehme meine Bilder ausschließlich im RAW-Format auf. JPEGs bringen mir nichts, weil ich meine Fotos immer nachbearbeite. RAW gibt mir den Spielraum, den ich brauche.

Dabei nutze ich die Option „verlustfreie Komprimierung“. Der Unterschied zur unkomprimierten Variante ist laut Gerüchten minimal – es soll nur unsichtbare Lichtwellen betreffen, die wir sowieso nicht wahrnehmen.

Aus offiziellen Quellen habe ich jedoch nicht genau herausfinden können, was genau der Unterschied zwischen “verlustfrei Komprimiert” und “Verlostlos” ist…

Praktisch gesehen sehe ich keinen Unterschied, aber die Dateien sind in der komprimierten Variante nur halb so groß, und da das ist ein echter Vorteil ist, habe ich die Kamera so eingerichtet.

Die automatische APS-C-Umschaltung finde ich auch super praktisch. Wenn ich ein APS-C-Objektiv an die Kamera schraube, erkennt sie das automatisch und schneidet den schwarzen Rand weg, der entsteht, weil das Objektiv für einen kleineren Sensor gemacht ist. Alternativ kann ich das auch manuell steuern, dank der frei belegbaren Funktionstasten.

Für Serienaufnahmen nutze ich die Einstellung „High“ statt „High+“, weil der Autofokus bei „High+“ eingeschränkt ist. Gerade bei Street-Fotografie, wo sich Menschen oft schnell bewegen, brauche ich ein verlässliches Tracking. Manche mögen das „Spray and Pray“ nennen, aber ich sehe es so: Mehr Bilder bedeuten mehr Chancen auf den perfekten Moment.

Wenn ich Zeitraffer aufnehme, ist der Intervallmodus Gold wert. Ich kann einstellen, wie viele Bilder in welchem Abstand geschossen werden sollen, und die Kamera erledigt das von allein. Kein nerviger Fernauslöser nötig. Die Kamera macht das alles selbstständig.

Den Verschluss lasse ich meistens mechanisch arbeiten. Der elektronische Verschluss kann zwar lautlos fotografieren, aber der sogenannte Rolling-Shutter-Effekt kann zu Verzerrungen führen. Gerade bei Bewegung fällt das negativ auf. Nur wenn ich wirklich unauffällig sein muss, nehme ich den elektronischen Verschluss in Kauf.

Die Bildstabilisierung funktioniert ab Werk so gut, dass ich da nichts anpassen musste.

Und die Anzeigehilfen wie Raster und Formatmarkierungen nutze ich gerne. Besonders das Vierer-Raster mit Diagonalen ist für mich perfekt, weil ich so die Bildmitte leicht finde und trotzdem die Drittelregel im Kopf behalten kann.

Das Zoom-Menü lasse ich links liegen, weil es im RAW-Modus nicht verfügbar ist. Alles in allem fühlt sich das Setup der Kamera für mich richtig gut an.

 

Generellen Einstellungen für Belichtung (pinkes Menü)

Die Belichtungseinstellungen im pinken Menü meiner Sony A7C II machen das Fotografieren extrem flexibel.

Besonders hilfreich finde ich die Möglichkeit, eine ISO-Bereichsgrenze zu setzen. Bei mir liegt sie bei maximal 50.000.

Klar, bei ISO-Werten über 10.000 wird das Bildrauschen ziemlich stark. Aber in der Nachbearbeitung mit Tools wie Lightroom lässt sich das gut reduzieren.

Für mich zählt ein scharfes und brauchbares Foto mehr als eines mit minimalem Rauschen, das durch eine zu lange Belichtungszeit unscharf wird.

Die ISO-Automatik ist ein echtes Highlight. Ich kann meine Blende manuell einstellen, die ISO auf Auto lassen und der Kamera sagen, dass sie zum Beispiel immer mit mindestens 1/250 Sekunde fotografieren soll.

So stelle ich sicher, dass meine Bilder scharf werden, ohne ständig an allen Einstellungen drehen zu müssen. Die Kamera regelt den Rest selbst, und ich kann mich komplett auf mein Motiv konzentrieren.

So wird der halbautomatische Zeitautomatik-Modus (“A” auf dem Rad zur Moduswahl) zu einem “manuellen Modus light” und ist zu 99% von mir auf diesem Wege im Einsatz.

Für die Belichtungskorrektur greife ich gerne auf das Einstellrad zurück. Es ist schnell und praktisch, um die Belichtung heller oder dunkler zu machen, falls die Kamera falsch misst.

Der Mehrfeld-Messmodus, den ich standardmäßig nutze, liefert in den meisten Fällen aber sehr gute Ergebnisse.

Wenn die Belichtung mal nicht passt, nutze ich das Histogramm und die Belichtungskorrektur am silbernen Rad, um sicherzugehen, dass alles im Lot ist. Das funktioniert für mich besser, als ständig an den Messmodi herumzuspielen.

Mit Blitz arbeite ich so gut wie nie, daher bleibt diese Einstellung unberührt.

Auch am Weißabgleich nehme ich kaum Änderungen vor. Es sei denn, ich entscheide mich bewusst für einen kreativen Look, etwa Schwarz-Weiß statt Farbe.

Die Zebra-Anzeige hat einen lustigen Namen. Ich nutze sie als Warnung für Überbelichtung. Sie ist auf 94+ eingestellt, da das mit dem S-Log3-Profil für meine Videoaufnahmen gut harmoniert. Das wurde mir von Kollegen so empfohlen, und da es funktioniert, lasse ich es so.

 

Generelle Einstellungen zum Fokus (lila Menü)


Erinnerung: Alle hier besprochenen Einstellungen lassen sich wahrscheinlich besser und visueller in meinem Setup-Video auf Youtube nachverfolgen!


Die Fokus-Einstellungen findest du im lila Menü deiner Sony A7C II.

Für meine Street-Fotografie nutze ich den kontinuierlichen Autofokus (AF-C). Dabei verfolgt der Autofokus das Motiv, solange ich den Auslöser halb gedrückt halte.

Mein Fokusfeld steht auf „Tracking“. Das bedeutet, ich setze einen kleinen Punkt auf mein Hauptmotiv, und die Kamera verfolgt dieses Motiv selbst dann, wenn es sich bewegt oder ich meine Kamera neu ausrichte.

Ich lasse mir dazu ein diagonales Raster anzeigen, damit ich das Motiv anfangs in der Mitte platzieren kann. Danach verändere ich meinen Bildausschnitt, etwa nach der Drittelregel, indem ich die Kamera leicht verschiebe. Der Tracking-Autofokus der A7C II arbeitet extrem zuverlässig, was mir in 99 % der Fälle ausreicht.

Besonders praktisch finde ich die Funktion, den Fokus nach Motivtypen anzupassen. Die Kamera erkennt Menschen, Tiere, Vögel, Autos oder sogar Flugzeuge und passt den Fokus entsprechend an.

Das kann zum Beispiel bei Hochzeiten nützlich sein: Wenn ich die Gesichter von Braut und Bräutigam in der Kamera speichere, priorisiert die Kamera automatisch diese Personen, selbst bei großen Gruppenfotos.

Für manuelles Fokussieren nutze ich den Fokusassistenten. Dieser aktiviert einen digitalen Zoom, mit dem ich exakt überprüfen kann, ob mein Motiv scharf ist. Ich stelle den Vergrößerungsfaktor auf 6,9 ein, weil das für mich eine angenehme Balance bietet zwischen Übersicht und Details.

Zusätzlich schalte ich manchmal die Kantenerkennung ein. Dabei zeigt die Kamera farbige Linien oder Punkte auf scharfen Bereichen des Bildes. Ich bevorzuge die Farbe Gelb, da sie für mich auf dem Display am besten sichtbar ist.

 

 
Timo Nausch