Diese 5 Bildbearbeitungsfehler ruinieren deine Fotos und wirken unprofessionell
Seine Fotos zu bearbeiten ist sehr subjektiv. Dennoch denke ich, dass es 5 Bildbearbeitungsfehler gibt, die generell unprofessionell wirken. Welche das sind, und Tipps & Tricks für bessere Foto Edits erfährst du hier.
Vermeide diese Bildbearbeitungsfehler
1. Halo-Effekte
Es gibt viele kleine Fehler bei der Bildbearbeitung, die ein Foto unprofessionell wirken lassen können. Ein typisches Beispiel dafür sind Halo-Effekte. Diese entstehen oft, wenn man versucht, ein Motiv im Bild besonders hervorzuheben, aber dabei über das Ziel hinausschießt.
Zum Beispiel, wenn du ein Boot auf einem Foto hast und den Fokus darauf lenken möchtest, indem du den Hintergrund abdunkelst oder eine Vignette setzt.
Das Problem entsteht, wenn die Maske, die du dafür verwendest, zu klein oder der Übergang zu hart ist. Plötzlich sieht das Bild unnatürlich aus, weil sich um das Boot ein heller Schein legt – ein deutlicher Halo-Effekt.
Dieser wirkt dann nicht subtil, sondern springt dem Betrachter sofort ins Gesicht.
Genau das sollte bei der Bildbearbeitung vermieden werden: Die Bearbeitung soll das Foto aufwerten, ohne dass es offensichtlich bearbeitet aussieht.
Der erste Schritt, um solche Halo-Effekte zu vermeiden, ist, den Vignetten-Effekt nicht zu stark einzusetzen. Je subtiler, desto besser.
Falls du den Effekt trotzdem intensiver möchtest, hilft es, die Maske größer zu ziehen und die Übergänge weicher zu gestalten. So entsteht ein natürlicherer Lichtverlauf, der nicht sofort auffällt.
Ich achte immer darauf, dass der Fokus im Bild zwar gelenkt wird, aber der Effekt nicht aufdringlich ist. Wenn ich die Bearbeitung überprüfe, zoome ich regelmäßig raus und aktiviere oder deaktiviere die Maske.
So sehe ich, ob der Effekt wirklich den Blick führt, ohne dabei störend zu wirken. Es geht darum, das Motiv hervorzuheben, ohne dass der Bearbeitungsprozess im Vordergrund steht.
Ein Bild wirkt dann besonders stark, wenn der Betrachter die Bearbeitung nicht wahrnimmt, sondern einfach das Gefühl hat, das Bild erzählt eine Geschichte.
2. Zu viel Sättigung
Zu viel Sättigung kann ein Foto schnell ruinieren. Am Anfang meiner Fotografie-Reise habe ich gedacht, dass ich langweilige oder wenig intensive Farben mit einem kräftigen Sättigungsregler aufpeppen muss.
Aber das Ergebnis sah eher nach einem Comic als nach einem echten Foto aus. Warum? Weil das Bild einfach unnatürlich wirkte.
Gerade an grauen Tagen, wenn die Farben von Natur aus blass sind, denkt man, ein kräftiger Farbkick würde helfen. Aber genau das ist der Fehler. Es entsteht dieser "überbearbeitete" Look, der nicht mehr echt aussieht.
Du willst ja, dass die Bearbeitung unauffällig bleibt und das Bild in seiner Natürlichkeit strahlen kann. Zu viel Sättigung reißt den Betrachter aus der Illusion, weil das Auge merkt: Das passt nicht zur Realität.
Noch deutlicher wird das bei Porträts. Wenn du die Sättigung pauschal hochziehst, leuchten nicht nur die Farben im Hintergrund, sondern auch die Hauttöne.
Und plötzlich wirken Gesichter orange, rot oder fast plastikartig. Besonders bei Menschen fällt diese Übersättigung auf, und dein Foto wirkt schneller unprofessionell.
Die Lösung ist simpel: Arbeite gezielt. Mit Masken oder Ebenen kannst du einzelne Bereiche des Fotos anpassen, statt das gesamte Bild zu übersättigen. So bleiben Hauttöne natürlich, während du bestimmte Farben wie ein Kleidungsstück oder den Himmel betonen kannst.
Es geht darum, subtil vorzugehen, anstatt die Farben förmlich anschreien zu lassen. Dein Ziel sollte immer sein, die Natürlichkeit deines Bildes zu bewahren. Weniger ist oft mehr – auch bei der Sättigung.
3. Trend- & Klischee Effekte
Viele Bildbearbeitungseffekte wirken am Anfang beeindruckend, aber mit der Zeit zeigen sie ihre Schwächen.
Ein gutes Beispiel dafür ist der Trend-Effekt der selektiven Farbgebung. Dabei bleibt ein Teil des Bildes farbig, während der Rest in Schwarz-Weiß umgewandelt wird. Der Effekt springt sofort ins Auge – das farbige Element steht klar im Fokus. Doch dieser Wow-Effekt hält nicht lange an.
Ich sehe das bei Fotos, die zum Beispiel Fahnen, Blumen oder Kleidung zeigen. Jemand trägt ein rotes Kleid, und nur das Kleid bleibt farbig, während die Umgebung entsättigt wird.
Beim ersten Mal wirkt das vielleicht beeindruckend, weil es so ungewohnt aussieht.
Doch beim zweiten oder dritten Bild mit diesem Effekt kommt schnell die Erkenntnis: Es wird monoton. Der Trick verliert an Reiz, und irgendwann wirkt er wie eine Spielerei, die jeder schon mal gesehen hat.
Ich finde, es ist ein klassisches Beispiel für eine Technik, die Anfänger gerne nutzen, um ihre Fotos "besonders" zu machen.
Doch je mehr Erfahrung du sammelst, desto eher erkennst du, dass solche Effekte eher flach bleiben. Sie überstrahlen das Foto, statt es zu unterstützen. Das Bild wirkt weniger wie ein Kunstwerk und mehr wie eine Übung am Computer.
Eine bessere Herangehensweise ist es, solche Effekte mit Feingefühl einzusetzen. Vielleicht nicht komplett entsättigen, sondern nur die Farben etwas zurücknehmen. So lenkst du den Blick auf dein Motiv, ohne dass das Bild seine Tiefe verliert.
Es geht darum, Balance zu finden, statt einen Trick bis zum Limit auszureizen. Ein subtiler Einsatz solcher Effekte kann deinem Bild Persönlichkeit geben, ohne aufdringlich zu wirken.
4. Zu viel Klarheit
Zu viel Klarheit in der Bildbearbeitung ist ein typischer Fehler, den viele machen, vor allem am Anfang. Du kennst sicher diesen Moment, wenn du den Klarheitsregler aufdrehst und plötzlich denkst: "Wow, jetzt wirkt das Foto richtig beeindruckend!"
Der Kontrast wird stärker, die Details springen ins Auge, und es fühlt sich an, als hättest du gerade ein Meisterwerk geschaffen. Aber genau hier liegt die Falle.
Am Anfang ist es normal, solche Effekte zu übertreiben. Ich war da keine Ausnahme. Vielleicht gefällt dir der Look, weil er auffällig ist und die Bilder sofort ins Auge fallen.
Doch die Details werden überbetont, das Bild wirkt hart und unangenehm – oft sogar künstlich. Besonders bei Porträts fällt das negativ auf, weil die Haut unnatürlich aussieht und die feinen Nuancen verloren gehen.
Es geht auch hier wieder darum, ein Gefühl für die richtige Balance zu entwickeln. Klarheit ist ein mächtiges Werkzeug, aber du solltest sie mit Bedacht einsetzen.
Manchmal hilft es, stattdessen etwas Weichheit ins Bild zu bringen und die Klarheit sogar zu reduzieren. Etwas, das ich inzwischen viel öfter mache, als die Klarheit zu erhöhen.
Das nimmt dem Foto die Härte und gibt ihm einen angenehmeren, weicheren Look. Es kommt immer darauf an, was du ausdrücken möchtest und wie dein Bild wirken soll.
Mit der Zeit wirst du merken, dass auch hier weniger meistens mehr ist. Kleine Anpassungen reichen aus, um ein Bild aufzuwerten, ohne es zu überladen.
Wenn du lernst, die Klarheit gezielt einzusetzen, wirst du nicht nur bessere Fotos machen, sondern auch professioneller wirken. Und genau das hebt dich von Anfängern ab.
Experimentiere ruhig, aber halte dich zurück, wenn es zu viel wird. Das macht den Unterschied!
5. Schlechter Zuschnitt deines Fotos
Ein schlechter Zuschnitt kann deine Fotos komplett ruinieren. Es geht nicht nur darum, Teile des Bildes wegzunehmen, sondern darum, was du damit ausdrücken willst.
Wenn du einfach drauflos schneidest, ohne dir Gedanken zu machen, verlierst du die Hauptgeschichte deines Fotos – oder verwässerst sie so sehr, dass sie kaum noch erkennbar ist.
Ein Beispiel: Du fotografierst eine Szene, bei der sich deine Hauptmotive – sagen wir, zwei Menschen, die sich die Hand geben – in der unteren Bildhälfte befinden. Im Hintergrund ist eine große Fahne sichtbar, die zwar irgendwie zum Kontext beiträgt, aber nicht wirklich wichtig für die Hauptaussage ist.
Wenn du das Bild nun so lässt, wie es ursprünglich aufgenommen wurde, dominiert die Fahne den oberen Teil des Bildes. Das zieht den Blick weg von der eigentlichen Szene, die für dich wichtig ist.
Durch einen gezielten Zuschnitt kannst du den Fokus genau dorthin lenken, wo er hingehört – auf den Handschlag. Alles andere ist „toter Raum“, der nur ablenkt.
Ein anderes Szenario: Ein kleiner Junge hebt stolz einen Schal in die Luft, mitten in einer Menschenmenge. Die Energie und der Ausdruck des Jungen sind das Herzstück des Fotos.
Aber wenn du das Bild unbearbeitet lässt, geht dieser Moment unter – umgeben von vielen Details, die nichts zur Geschichte beitragen. Hier macht ein engerer Zuschnitt den Unterschied.
Du nimmst den Rest der Menge raus, der Junge steht im Mittelpunkt, und plötzlich wird die ganze Dynamik des Fotos klar und greifbar.
Das Wichtigste beim Zuschnitt: Er sollte die Aussage deines Fotos stärken, nicht schwächen. Wenn du dich fragst, ob ein Element wirklich wichtig ist, frag dich: „Würde das Bild ohne dieses Detail an Wirkung verlieren?“ Wenn die Antwort nein ist, dann weg damit. So einfach.
Ein gut zugeschnittenes Bild zeigt, dass du dir Gedanken gemacht hast – und das sieht immer professioneller aus.