6 Gründe dafür als Anfänger mit Streetfotografie zu lernen

 

Du willst das Fotografieren lernen und steckst noch in den Anfängen? Wir schauen uns meine Top 6 Gründe an, warum sich die Streetfotografie hierfür hervorragend eignen würde!

Diesen Beitrag kannst du dir übrigens auch bequem als Video auf Youtube anschauen und siehst noch mehr Bilder und Beispiele!

1. Du brauchst keine spezielle Fotoausrüstung für Streetfotografie

Einer der größten Gründe, warum ich Streetfotografie liebe, ist ihre Unkompliziertheit.

Du brauchst keine speziellen Voraussetzungen für deine Ausrüstung – ja, eine Kamera ist natürlich nötig, aber die muss nicht aus einem Science-Fiction-Film stammen.

Du brauchst kein bestimmtes Objektiv und auch keine Kamera, die irgendwelche speziellen Anforderungen erfüllt.

Wenn du es drauf anlegst, kannst du sogar mit einem Smartphone Streetfotografie betreiben. Ich persönlich bevorzuge zwar eine echte Kamera, aber unmöglich ist es mit einem Smartphone nicht.

Denk mal an andere Fotografie-Genres, wie die Tier- oder Sportfotografie. Dort brauchst du oft teure Teleobjektive.

Aber in der Streetfotografie? Hier kannst du mit dem starten, was du hast. Viele klassische Streetfotografen schwören zwar auf eine 35-mm-Brennweite, aber es gibt genauso viele, die mit 50 mm, 85 mm oder ganz anderen Brennweiten tolle Ergebnisse erzielen.

Deine Kamera muss auch nicht die schnellste Serienbildaufnahme oder den fortschrittlichsten Autofokus haben.

Um dir ein praktisches Beispiel zu geben: Vor ungefähr dreiviertel Jahr habe ich in Paris mit einer sehr budgetfreundlichen Ausrüstung fotografiert.

Ich hatte eine gebrauchte Sony a6000 und ein 18-105 Zoomobjektiv. Nichts Weltbewegendes, aber mehr braucht es nicht für schöne Streetfotos. Das Experiment kannst du dir gerne auf Youtube ansehen:

Wenn du neu in der Fotografie bist und noch keine riesige Objektivsammlung besitzt, startest du wahrscheinlich mit einem Kitobjektiv.

Solche Objektive haben normalerweise einen Zoombereich von etwa 24 bis 70 mm. Manche sind etwas anders, aber im Großen und Ganzen kannst du damit gut starten.

Mit diesem Zoom kannst du sogar die klassischen Festbrennweiten wie 35 mm, 50 mm und annähernd 85 mm ausprobieren.

Das Tolle an der Streetfotografie ist, dass du mit dem experimentieren kannst, was du bereits hast.

Du entwickelst ein Gefühl dafür, wie du deine Umgebung einfangen kannst, und das ganz ohne den Druck, teure Ausrüstung kaufen zu müssen.

2. Streetfotografie bietet eine riesige Motivauswahl

Viele denken bei Streetfotografie sofort an Menschen und Straßenszenen. Aber lass mich dir sagen, Streetfotografie ist so viel mehr!

Vielleicht hast du auch schon mal Bedenken wegen Datenschutz und dem Fotografieren von Menschen gehabt. Aber in Deutschland ist die Rechtslage entspannter, als viele denken.

Und selbst wenn wir das Thema mal beiseitelassen, in der Streetfotografie musst du nicht zwingend Menschen ablichten.

Stell dir Streetfotografie wie einen riesigen Spielplatz vor, auf dem alles, was vor deiner Haustür passiert, ein potentielles Motiv ist.

Du kannst durch die Straßen schlendern und Tiere fotografieren – Katzen, Hunde, Vögel, was immer dir begegnet.

Oder wie wäre es mit Architekturfotografie? Die Formen und Strukturen von Gebäuden, das Spiel von Licht und Schatten in der städtischen Umgebung – all das bietet fantastische Fotogelegenheiten.

Auch Szenen, in denen Menschen nur am Rande oder gar nicht vorkommen, sind ein Teil der Streetfotografie.

Du musst nicht darauf hoffen, dass gerade ein Modell für dich Zeit hat oder zur goldenen Stunde in der Natur sein. Alles, was du brauchst, ist direkt vor dir auf der Straße.

Gerade als Anfänger in der Fotografie ist es wichtig, verschiedenste Dinge auszuprobieren. Du weißt vielleicht noch nicht genau, was dir am meisten Spaß macht.

Streetfotografie erlaubt dir genau das – ein breites Spektrum zum Experimentieren. Du kannst deiner Kreativität freien Lauf lassen und herausfinden, was dir wirklich liegt.

3. Streetfotografie funktioniert bei jeder Tageszeit

Ein weiterer großartiger Vorteil von Streetfotografie ist, dass du sie zu jeder Tageszeit ausüben kannst. Keine Sorge um den perfekten Zeitpunkt – jede Uhrzeit bringt ihre eigenen faszinierenden Aspekte mit sich.

Viele raten dir als Anfänger, während der Golden Hour zu fotografieren, weil das Licht dann besonders weich und schön ist. Und klar, Fotos in dieser Zeit sehen wirklich toll aus.

Aber mal ehrlich, das limitiert dich doch ziemlich. Im Winter ist es früh dunkel, im Sommer spät hell – und nicht immer passt das in deinen Zeitplan.

Ich habe mich auch schon mit Natur- und Landschaftsfotografie beschäftigt, aber ich habe gemerkt, dass es schwierig ist, mittags oder in der Nacht gute Fotos zu machen. Die Landschaft mag zwar wunderschön aussehen, aber auf Fotos kommt das oft nicht so rüber, es sei denn, du hast perfektes Licht.

In der Streetfotografie ist das anders. Du kannst mittags unterwegs sein, wenn das Licht hart und die Kontraste stark sind.

Warum nicht mal schwarz-weiß fotografieren oder mit Helligkeit und Dunkelheit spielen? Lass Teile deines Motivs im Schatten verschwinden und nutze das helle Licht für spannende Effekte.

Oder wie wäre es mit einer nächtlichen Fototour? In beleuchteten Städten mit vielen Schaufenstern hast du viel künstliches Licht zur Verfügung. Dieses Licht schafft eine ganz eigene, spannende Atmosphäre und führt zu einzigartigen Fotos.

Meiner Meinung nach bietet Streetfotografie einfach mehr Flexibilität in Bezug auf die Tageszeit als andere Genres.

Egal ob mitten am Tag, bei Sonnenuntergang oder tief in der Nacht – du kannst immer tolle Bilder machen.

4. Du kannst unabhängig vom Wetter auf der Straße fotografieren

Inzwischen denkst du bestimmt: "Und wenn das Wetter schlecht ist?" Gute Frage, aber ich sag dir, das ist das Tolle an Streetfotografie – du bist praktisch wetterunabhängig!

Klar, sonnige Tage sind super. Alles leuchtet, die Schatten spielen auf dem Pflaster, und die Menschen sind fröhlich. Aber lass dich von ein bisschen Regen oder Schnee nicht abschrecken.

Regen bringt eine ganz eigene Magie mit sich. Die nassen Straßen spiegeln die Lichter der Stadt, und die Menschen eilen mit ihren Regenschirmen durch die Szene – perfekt für dynamische Fotos!

Ich gebe zu, früher bin ich öfter bei Regen los gegangen, mittlerweile bin ich etwas bequemer geworden. Aber wenn ich dann doch rausgehe, bin ich immer wieder begeistert von den Bildern, die entstehen.

Und Schnee? Ein echter Jackpot für Fotografen! Die Art, wie die Leute mit dem Schnee interagieren, bietet dir unglaubliche Momente.

Ob Kinder, die Schneebälle werfen, oder Fußspuren im frischen Weiß – das ist wie eine unbeschriebene Leinwand für deine Kreativität.

Für Streetfotografie gibt es daher nicht wirklich schlechtes Wetter - es gibt eben nur Wetter, wo es mehr oder weniger Spaß macht draußen unterwegs zu sein!

5. Man braucht keine Großstadt für Streetfotografie

Du denkst jetzt sicher, Streetfotografie bedeutet, du musst in einer pulsierenden Großstadt mit unendlichen Menschenmengen und schrillen Straßenszenen sein. Klar, das kann super inspirierend sein.

Große Städte bieten eine bunte Vielfalt: vom geschäftigen Finanzviertel bis hin zu gemütlichen Wohngegenden. In jeder Ecke findest du unterschiedliche Menschen und Motive. Das ist natürlich ein Paradies für jeden Fotografen.

Du brauchst jedoch keine riesige Metropole, um tolle Streetfotografie zu betreiben. Manchmal ist an solchen Orten sogar zu viel los und aufgrund der vielen Eindrücke fällt es einem schwerer dort zu fotografieren als in einer ruhigeren Gegend.

Ich habe außerdem mal ein spannendes Experiment in Italien gemacht. Ich war in Iseo, einem kleinen Ort mit gerade mal 9000 Einwohnern – also wirklich kein großes Pflaster.

Und trotzdem habe ich es geschafft, faszinierende Fotos zu machen. Klar, die Motive waren anders als in der Stadt. Ich habe mich mehr auf Architektur, Landschaften und weniger auf Menschenmengen konzentriert.

Aber es war alles andere als unmöglich, gute Streetfotografie zu betreiben. Auch hier kannst du dir gerne meine Video dazu anschauen und dich selbst überzeugen!

Das Coole an kleineren Orten ist, dass du eine ganz andere Art von Bildern kriegst. Es geht weniger um das hektische Stadtleben, sondern mehr um die ruhigere, vielleicht sogar idyllische Atmosphäre.

Du fängst andere Geschichten ein, die genauso spannend sein können. Wie gesagt, in der Streetfotografie muss es nicht immer nur um Menschen gehen.

Architektur, Natur, alltägliche Szenen – das sind auch Geschichten, die es wert sind, erzählt zu werden.

Klar, wenn du Lust hast, mal in einer größeren Stadt zu fotografieren, kannst du das immer machen.

Aber denk daran: Streetfotografie ist nicht an einen Ort gebunden. Egal, ob du auf dem Land oder in der Stadt bist, es gibt überall faszinierende Motive zu entdecken.

6. Streetfotografie lässt sich super in deinen Alltag einbinden

Mein letzter Grund ist, dass du Streetfotografie perfekt in deinen Alltag einbinden kannst.

Wenn du mit dem Fotografieren anfängst ist alles neu und spannend, aber manchmal ist es schwer, das Fotografieren in deinen Tagesablauf zu integrieren.

Das Tolle an der Streetfotografie ist, dass sie dir dabei hilft, diese Hürde zu überwinden.

Vielleicht hast du es ja bereits schon selbst erlebt? Du planst einen Fototrip, fährst ewig zu einem bestimmten Ort und dann? Vielleicht ist das Licht schlecht, oder es passiert einfach nichts Spannendes.

Du kommst nach Hause, ohne ein einziges Bild, das dir gefällt. Das kann frustrierend sein, vor allem, wenn du dir extra Zeit dafür genommen hast.

Aber Streetfotografie? Die ist flexibel! Du gehst mit deinem Hund Gassi? Nimm einfach deine Kamera mit. Vielleicht entdeckst du etwas Interessantes auf eurem Spaziergang.

Pendelst du mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit? Auch das ist eine großartige Gelegenheit, um Fotos zu schießen. Du könntest sogar deine Kamera mit zur Arbeit nehmen und deine Mittagspause für eine kleine Fototour nutzen.

Ich rede hier nicht nur in der Theorie darüber. Ich habe das selbst gemacht. Als ich früher in München in Büros gearbeitet habe, hatte ich oft meine Kamera dabei.

In der Mittagspause bin ich dann losgezogen, anstatt in die Kantine zu gehen. Ja, meine Kollegen waren dann ohne mich dort, aber ich hatte meinen Spaß mit der Kamera.

Streetfotografie ermöglicht dir, Fotografie nahtlos in deinen Alltag zu integrieren, ohne großen Aufwand.

Diese Erfahrungen haben mich auch am Ende auch dazu gebracht, meinen YouTube-Kanal und diese Website zu starten und nicht mehr in Büros arbeiten zu müssen.

Du siehst also hoffentlich, Streetfotografie ist mehr als nur ein Genre – es ist ein flexibler, zugänglicher Weg, um zu lernen und zu wachsen, besonders wenn du erst anfängst.

 

 
Timo Nausch