Dieser Schritt hat alles geändert - Wie ich meine Fotografie transformiert habe
Ich habe eine riesige Transformation meiner Fotografie erlebt, als ich einen wichtigen Schritt gegangen bin: Ich habe angefangen nur noch für mich selbst Fotos zu machen.
Das ist ein Prozess den man gar nicht sofort merkt. Aber über die Zeit wird mir immer mehr bewusst, wie wichtig diese Entscheidung eigentlich war.
1. Ich habe aufgehört Instagram zu nutzen
Vor ein paar Jahren habe ich Instagram einfach aus meinem Leben gestrichen. Kein Posten, kein Scrollen, kein "Gefällt mir"-Drücken.
Und weißt du was? Es hat meine Fotografie komplett verändert. Heute schaue ich nur noch selten und mit viel Abstand auf die Plattform, und das war einer der besten Schritte, die ich je gemacht habe.
Instagram hat diese typische "Wow-Momente"-Kultur. Du weißt schon, diese Fotos mit den krassesten Farben, den einfachsten Botschaften, die in 0,5 Sekunden einschlagen müssen, weil sonst einfach weitergescrollt wird.
Diese ständige Jagd nach Aufmerksamkeit hat mich immer mehr davon abgehalten, das zu fotografieren, was ich wirklich spannend finde.
Stattdessen habe ich angefangen, Fotos zu machen, die nur dafür gedacht waren, auf einem kleinen Bildschirm gut auszusehen.
Reflexionen, subtile Kontraste oder komplexe Kompositionen? Fehlanzeige. Diese Art von Bildern geht auf Instagram eher unter, weil sie nicht auf den schnellen Kick ausgelegt sind.
Ein weiteres Problem war das Hochformat. Klar, es sieht auf Instagram super aus. Aber wenn ich ehrlich bin, mag ich es nicht.
Unsere Welt nehmen wir horizontal wahr – und genau das spiegelt sich für mich in der Fotografie wider. Als ich noch regelmäßig für Instagram fotografiert habe, habe ich viele Bilder nur deswegen im Hochformat aufgenommen, weil es besser ins Raster passte. Aber es hat sich für mich einfach falsch angefühlt.
Die Welt wirkt in horizontalen Aufnahmen für mich einfach natürlicher und lebendiger. Seit ich mich von der Plattform verabschiedet habe, kann ich endlich wieder so fotografieren, wie es sich für mich richtig anfühlt.
Ohne Instagram im Hinterkopf folge ich meinem Instinkt. Ich denke nicht mehr darüber nach, ob ein Bild gut in einen Feed passt oder wie es bei anderen ankommt.
Ich fotografiere für mich – für den Moment, für die Stimmung, für die Geschichte, die ich erzählen will. Dieser Wechsel klingt vielleicht simpel, aber er verändert, wie ich meine Kamera benutze und worauf ich achte.
Früher habe ich mich unterbewusst davon beeinflussen lassen, was gerade auf Instagram gut ankam. Heute bin ich freier. Und diese Freiheit hat meine Fotografie nicht nur transformiert, sondern auch viel ehrlicher gemacht.
2. Ich habe mit Stock Fotografie aufgehört
Ich habe vor einiger Zeit beschlossen, mit der Stockfotografie aufzuhören. Seitdem fotografiere ich wieder frei, ohne ständig an Vorgaben und Verkaufsstrategien zu denken.
Falls dir der Begriff “Stockfotografie” nichts sagt, hier eine kurze Erklärung: Du lädst Fotos auf einer Plattform hoch, andere können sie lizenzieren, und du verdienst etwas Geld.
Aber der Markt ist spezifisch. Es geht weniger um künstlerische Ausdruckskraft und mehr darum, was kommerziell funktioniert.
Food-Fotografie, Business-Porträts oder generische Lifestyle-Aufnahmen laufen gut. Ein abstraktes Streetfoto, das du spannend findest? Wahrscheinlich keine große Nachfrage. Und genau da liegt das Problem.
Wenn du für Stockplattformen fotografierst, hast du deren Anforderungen ständig im Hinterkopf.
Schärfe steht über allem. Jede leichte Unschärfe oder kreative Verzerrung wird gnadenlos abgelehnt.
Das hat meinen Stil stark beeinflusst. Ich habe Motive gesucht, die sich verkaufen lassen, und mich darauf konzentriert, technische Perfektion zu liefern.
Dinge wie den nostalgischen Charme von Vintage-Objektiven konnte ich vergessen, weil sie nicht in dieses scharfe, cleane Stock-Muster passen.
Das hat mich nicht nur in meinen Motiven eingeschränkt, sondern auch in meinem Denken. Selbst wenn ich gar nicht bewusst für Stock fotografiert habe, war da immer diese Stimme: „Ist das Bild scharf genug? Kann man das verkaufen?“
Es ging nicht mehr darum, ein Bild zu machen, das ich liebe, sondern darum, ob es den Anforderungen entspricht. Und genau das hat mich unterbewusst auch kreativ eingeschränkt.
Seit ich den Schlussstrich gezogen habe, entdecke ich meine Fotografie neu. Ich denke nicht mehr darüber nach, ob ein Bild sich verkaufen lässt oder ob es den strengen Richtlinien entspricht.
Ich fokussiere mich auf das, was mich begeistert. Ein Motiv, das eine Geschichte erzählt, ein Bild, das eine Emotion einfängt – das zählt jetzt. Schärfe ist nicht unwichtig, aber sie ist nur noch ein Werkzeug, kein Ziel.
Ohne Stockfotografie habe ich wieder Platz für Experimente. Ich probiere neue Stile, nutze Objektive, die ich früher gemieden habe, und folge meinem Instinkt.
Meine Bilder fühlen sich wieder echt an, weil sie für mich gemacht sind und nicht für eine Plattform. Und genau das gibt mir das Gefühl, wirklich kreativ zu sein.