Fotografie Zubehör: 5 Dinge die nie ein Fehlkauf sind

 

Fotografen häufen gerne alle Mögliche Ausrüstung an. Auch ich bin keine Ausnahme. Während meiner Karriere sind so aber auch unzählige Fehlkäufe entstanden.

In diesem Beitrag will ich aber darauf eingehen, welches Fotografie Zubehör man sich eigentlich immer kaufen kann.

Keine dieser Sachen ist wirklich “aufregend”, Als Fotografen träumen wir viel lieber von neuen Kameras oder Objektiven. Aber Sachen wie eine “Tilt-Shift-Lens” oder Farbfilter für die Kamera haben eine Tendenz, einfach in einem Schrank zu verstauben.

Was sind also die Sachen, die ich mir jederzeit wiederkaufen würde und mit denen du nichts falsch machen kannst?

 

Dieses Fotografie Zubehör kannst du IMMER gebrauchen

1. Schneller Speicherkarten

Eine schnelle Speicherkarte ist für viele Fotografen eine unterschätzte Anschaffung, die aber in einigen Situationen einen echten Unterschied macht. Klar, Speicher ist Speicher – denkt man vielleicht.

Doch gerade wenn du Serienaufnahmen machen willst, kommst du ohne eine schnelle Karte schnell an Grenzen. Stell dir mal vor, du versuchst, eine dynamische Szene in der Streetfotografie festzuhalten, oder du möchtest fliegende Vögel, den ersten Kuss bei einer Hochzeit oder ein sportliches Event fotografieren.

In solchen Momenten geht es um Sekundenbruchteile. Der Auslöser muss durchgedrückt bleiben, und die Kamera soll am besten sofort alle Bilder wegspeichern können, ohne dass du lange warten musst.

Viele Kameras schaffen heutzutage locker acht, neun oder mehr Fotos pro Sekunde, was sich hervorragend für Serienaufnahmen eignet. Doch die vielen Bilder erzeugen riesige Datenmengen, die irgendwo hinmüssen.

Auch wenn die Kamera einen internen Zwischenspeicher (Buffer) hat, hilft dir dieser nur bedingt weiter, wenn die Speicherkarte nicht hinterherkommt. Wenn der Buffer voll ist, drosselt die Kamera und verlangsamt die Aufnahme.

Ein teures Kameramodell mit hoher Serienbildrate bringt dann auch nicht mehr viel, weil die langsame Speicherkarte das ganze System ausbremst.

Auch als Videofilmer hast du mit einer langsamen Karte das Nachsehen. Hohe Auflösungen und mehr Bildinformationen brauchen viel Speicherplatz und eine schnelle Schreibgeschwindigkeit. Bei 4K-Aufnahmen oder besonders detailreichen Szenen merkst du sofort, ob die Speicherkarte mithalten kann.

Ich achte daher darauf, dass meine Karten eine Mindest-Schreibgeschwindigkeit von 150 MB/s haben – das ist für Serienbilder und die meisten Videoprojekte ausreichend.

Klar, schnellere Karten sind noch besser, kosten aber eben auch mehr. Doch der Aufpreis lohnt sich. Denn wenn die Speicherkarte die Geschwindigkeit deiner Kamera unterstützt, bekommst du das Maximum aus deiner Ausrüstung heraus und verhinderst Frust durch unnötige Wartezeiten oder verpasste Momente.

WICHTIG: Achte beim Kauf vor allem auf die SCHREIBE-Geschwindigkeit. Denn die Karte hat auch eine Lesegeschwindigkeit. Die ist meistens deutlich höher, hat jedoch nichts mit der Speichergeschwindigkeit zu tun.

Von einigen Herstellern wird aber nur eine “Maximalgeschwindigkeit” angegeben, und nur im Kleingedruckten siehst du, dass es sich dabei um die Lese- und nicht die Schreibgeschwindigkeit handelt.

Eine schnelle Karte ist damit zwar keine “aufregende” Anschaffung auf die du hinfieberst und dich richtig drauf freust - aber ich kenne keinen Fotografen, der eine schnelle Speicherkarte nicht sinnvoll gefunden hat.

 

2. Tragegurt für die Kamera

Ein bequemer Tragegurt für die Kamera ist tatsächlich viel wertvoller, als man vielleicht zuerst denkt.

Ich bin zum Beispiel selbst erst einmal mit einer einfachen Handschlaufe gestartet. So kann man die Kamera ja ganz einfach und unkompliziert in der Hand tragen. Klingt im ersten Moment auch sinnvoll.

Doch sobald du mal länger unterwegs bist oder beide Hände frei haben möchtest, merkst du schnell, wie unpraktisch das sein kann. Ohne Tragegurt bleibt dir nur die Möglichkeit, die Kamera in den Rucksack zu packen, und dann ist sie natürlich nicht sofort griffbereit.

Und wenn die Kamera nicht griffbereit ist, verpasst du vielleicht einen tollen Fotomoment, weil du zu lange brauchst, um die Kamera rauszuholen. Oder dir denkst, dass die Szene jetzt nicht genug Potential bietet um dir die Mühe zu machen.

Ein guter Kameragurt hilft dir, solche Situationen zu vermeiden. Du kannst die Kamera einfach am Körper hängen lassen und hast sie sofort zur Hand, wenn du ein Motiv siehst.

Für mich hat das einen großen Unterschied gemacht. Gerade bei Schnappschüssen, bei denen ich mir sonst überlegen würde, ob es sich lohnt, die Kamera rauszuholen, kann ich sie jetzt einfach greifen und abdrücken. Das hat mir einige spontane und überraschende Aufnahmen ermöglicht, die ich sonst wahrscheinlich verpasst hätte.

Kamerahersteller liefern meistens bereits Gurte mit, aber die sind meistens nicht besonders bequem und haben riesiges Branding an sich. Daher bin ich kein großer Fan von den Standardgurten, auch wenn diese für den Anfang auch O.K. sind.

Hier lohnt es sich aber aus meiner Sicht, ein wenig mehr zu investieren und einen Gurt zu wählen, der wirklich gut sitzt und dir über längere Zeit Komfort bietet.

Es gibt viele verschiedene Modelle – manche sind breit und gut gepolstert, andere sind schlichter und leichter. Am Ende ist es wichtig, dass du einen Gurt findest, der gut zu dir passt und dir die Freiheit gibt, deine Kamera immer dabei zu haben, ohne dass es unangenehm wird.

Ich habe vergangenes Jahr ein Youtube Video zu verschiedenen Gurten gemacht, die ich selbst auf meinen Fotowalks getestet habe:

Durch den richtigen Kameragurt ist das Fotografieren entspannter, und du hast weniger Barrieren, den Moment festzuhalten. Wenn deine Kamera griffbereit ist, dann fotografierst du automatisch mehr und das ohne den ständigen Stress, die Kamera immer wieder aus der Tasche holen zu müssen. Und das sorgt am Ende für mehr und erfolgreichere Fotos - was ja eigentlich auch unser Endziel ist.

 

3. Eine gute Bildbearbeitungssoftware

Eine gute Bildbearbeitungssoftware spielt eine riesige Rolle, wenn du das Beste aus deinen Fotos herausholen willst. Gerade wenn die Feiertage anstehen, wie bei Black Friday oder anderen Sales-Events, lohnt es sich, nach Angeboten Ausschau zu halten.

Bei Bildbearbeitungsprogrammen gibt es ja unzählige Möglichkeiten, und es ist nicht so, dass eine Software für alle perfekt passt. Es kommt sehr darauf an, was du dir von der Software wünschst.

Photoshop ist ein Klassiker und für viele der Inbegriff der professionellen Bildbearbeitung – die Software ist extrem leistungsstark und bietet eine Menge Funktionen. Allerdings ist sie auch komplex.

Ohne einiges an Wissen und Übung kann Photoshop ganz schön überwältigend sein, und du musst erstmal lernen, wie du das Programm bedienst, ehe du es wirklich nutzen kannst. Wenn du also schnell zu ansehnlichen Ergebnissen kommen möchtest, gibt es auch einfachere Alternativen.

Zum Beispiel bietet Luminar eine Bildbearbeitung mit KI-Unterstützung*. Da brauchst du meist nur ein, zwei Schieberegler zu bewegen, und dein Bild sieht gleich viel besser aus – ohne dass du dir erst aufwendiges Wissen über Bildbearbeitung aneignen musst.

Auch ich nutze Luminar für einige Dinge, besonders wegen der praktischen KI-Funktionen und weil es eben einfach bedienbar ist. Der Vorteil: Bei Luminar zahlst du nur einmal für die Software und hast sie dann dauerhaft, ohne monatliche Gebühren.

Dennoch, mein Favorit bleibt Adobe mit Lightroom und Photoshop. Fast alles bearbeite ich mit diesen beiden Programmen, auch wenn ich das Abo-Modell nicht so toll finde. Aber die Abogebühr bringt dir halt auch immer die aktuellste Version und Support.

Letztendlich musst du für dich entscheiden, ob du bereit bist, monatlich für die umfangreichen Adobe-Programme zu zahlen oder ob eine einmalige, etwas günstigere Software wie Luminar für deine Bedürfnisse ausreicht.

Wichtig ist am Ende, dass du eine Software wählst, die dir liegt und die den Bearbeitungsprozess für dich angenehm macht.

Je einfacher die Bearbeitung für dich wird, desto eher wirst du deine Bilder bearbeiten – und das Ergebnis deiner Fotografie auf das nächste Level bringen.

Ein unbearbeitetes Foto ist eben eher wie ein ungeschliffener Diamant: schön, aber da geht noch mehr!

 

4. Externe Speicherplatten für Backups

Externer Speicherplatz klingt erstmal nicht besonders spannend, das gebe ich zu. Wenn ich überlege, wie viel Freude mir ein neues Objektiv bringen würde, und dann vergleiche, was eine Festplatte bietet, verstehe ich, warum man nicht direkt über den Kauf einer Festplatte nachdenkt.

Aber als Fotograf weißt du sicher auch, wie viel Speicherplatz Fotos brauchen. Vor allem, wenn du alle deine Bilder sicherst und nicht gleich alles löschen willst, hast du irgendwann das Problem: Der Speicher auf deinem Laptop oder PC wird knapp.

Wenn du so wie ich zurückblicken willst, um alte Fotos wieder anzusehen oder sogar neu zu bearbeiten, dann brauchst du einen externen Speicher. Backups sind daher also wichtig, und werden früher oder später für jeden relevant.

Besonders bei Sales Events, finde ich es sinnvoll, nach günstigen Speicherlösungen Ausschau zu halten. Externe Festplatten mit mehreren Terabyte Speicher sind dann meist reduziert zu finden – der perfekte Moment, um zuzuschlagen.

Bei mir kommt eine 5-Terabyte-Festplatte zum Einsatz*, die robust und schockresistent ist. Natürlich werfe ich die Festplatte nicht herum, aber falls sie mal runterfällt oder Wasser abbekommt, bietet sie eine gewisse Grundsicherheit.

Nichts ist nerviger, als alle Dateien zu verlieren, weil eine Festplatte kaputt geht. Daher empfehle ich auch, Backups von Backups zu haben – quasi als zusätzliche Sicherheitsebene.

So bin ich nicht nur auf eine Festplatte angewiesen und reduziere das Risiko eines totalen Datenverlusts.

Meine 5-Terabyte-Festplatte reicht bei professioneller Nutzung etwa zwei Jahre. Darauf speichere ich alle meine RAW-Dateien und zusätzlich auch noch Videos, die ich für Projekte benötige.

Für die meisten Hobbyfotografen dürften fünf Terabyte allerdings viel länger ausreichen.

Die Anschaffung mag auf den ersten Blick nicht besonders aufregend sein, aber sie ist extrem sinnvoll, da du früher oder später ohnehin eine Backup-Lösung brauchst.

 

5. Multi-Ladegerät für Fotoreisen

Bei einem Multiladegerät kann ich dir jetzt nicht zu 100% versprechen, dass es kein Fehlkauf ist. Aber insbesondere wenn du jemand bist, der ab und an mal eine Fotoreise macht und mit seiner Kamera auf Tour ist, dann kann ich dir dieses Gadget nur wärmstens ans Herz legen.

Wenn ich auf Fotoreisen bin, ist mein Multi-Ladegerät wirklich mein kleiner Held im Hintergrund. Kaum jemand denkt daran, das man auf Reisen gleichzeitig das Handy, die Kamera, Ersatzakkus, Kopfhörer und bei manchen auch einen Laptop laden muss.

Ganz zu schweigen von einer GoPro oder anderen kleinen Geräten, die manche noch zusätzlich dabei haben. So ein Multi-Ladegerät macht das Leben wirklich einfacher, vor allem, wenn du mal im Ausland unterwegs bist und mit den Steckdosen vor Ort kämpfst. Denn nicht in jedem Land kannst du Stecker mit deinem deutschen Anschluss verbinden.

Ich merke immer wieder, wie praktisch es ist, nur eine Wandsteckdose zu brauchen. Mein Multi-Ladegerät hat vier Anschlüsse – zwei USB-C und zwei normale USB-Anschlüsse.

Das bedeutet, dass ich alles gleichzeitig laden kann: die Kamera, mein Handy, mein Laptop und die Kopfhörer. Wenn ich abends von einem langen Tag voller Fotomotive zurückkomme, stecke ich einfach alles an und weiß, dass am nächsten Morgen wieder alles startklar ist. Kein Jonglieren mit Kabeln und Ladezeiten, sondern alles an einem Platz und vor allem ohne Stress.

So brauche ich nämlich nur einen “Weltstecker-Adapter*” für die Wand und kann von diesem aus einfach mein Multi-Ladegerät anschließen. Das lädt dann alle meine Geräte parallel, ohne das ich mir groß Gedanken machen muss.

Das Multi-Ladegerät gehört inzwischen so sehr zu meiner Standardausrüstung, dass ich gar nicht mehr darüber nachdenke. Erst wenn das Ding mal nicht funktioniert, wird mir bewusst, wie viel Komfort ich verliere.

Ich rate dir wirklich, dir so ein Multi-Ladegerät zuzulegen, vor allem, wenn du viel unterwegs bist und mehrere Geräte auf einmal laden willst.

Dein Leben wird einfach ein bisschen leichter, und du kannst dich voll und ganz aufs Fotografieren konzentrieren. Ein kleiner Helfer, der viel bewirkt und dir Stress erspart – was will man mehr?

 

 
Timo Nausch