Mein 3 meistgenutzten Objektive als Street- & Reisefotograf

 

Viele Fotografen sprechen darüber was das “beste” Objektiv ist. Ich finde es aber viel ehrlicher darüber zu sprechen, welche Objektive man am häufigsten verwendet. Denn das was am meisten auf der Kamera landet, kann am Ende ja auch gar nicht so schlecht sein.

Dabei kann ich dir hier nur meine Erfahrungen und Sichtweise als Street- & Reisefotograf teilen, der meist für mehrere Wochen an einem Ort ist und diesen ausgiebig fotografiert.

Ein Landschaftsfotograf hat sicherlich andere Anforderungen und wird daher sehr wahrscheinlich auch andere Objektive nutzen.

 

1. Sigma 24-70 f/2.8 ART

Das Sigma 24-70mm f/2.8 gehört zu den Linsen, die ich als Reise- und Streetfotograf immer wieder benutze.

Es bietet eine beeindruckende Flexibilität und deckt einen klassischen Zoombereich ab, der für viele verschiedene Aufnahmesituationen geeignet ist.

Einer der Hauptgründe, warum ich mich für das Sigma 24-70mm f/2.8 entschieden habe, war der Preis.

Im Vergleich zu den nativen Sony Objektiven, die deutlich teurer sind, bietet das Sigma eine ähnliche Leistung zu einem viel günstigeren Preis.

Da ich auch häufig indoor für meinen Youtube Kanal filme und dabei eine lichtstarke Linse brauche wollte ich aber auch nicht bei der Offenblende einsparen.

Mit der Blende von f/2.8 habe ich genug Spielraum, um auch bei schwächerem Licht gute Ergebnisse zu erzielen.

Ein weiteres Plus dieses Objektivs ist die geringe Naheinstellgrenze. Dadurch kann ich das Sigma 24-70mm f/2.8 fast wie ein kleines Makro-Objektiv nutzen. Wenn du also gerne Detailaufnahmen machst, wirst du mit diesem Objektiv viel Freude haben.

Natürlich hat das Sigma 24-70mm f/2.8 auch seine Nachteile. Es ist recht schwer, was bei längeren Trips oder einem ganzen Tag auf den Beinen ziemlich anstrengend wird.

Daher überlege ich mir an vielen Tagen genau, ob ich das Objektiv wirklich brauche, bevor ich es einpacke. Manchmal lasse ich es auch einfach im Hotel oder zu Hause, wenn ich das Gefühl habe, dass ich es nicht unbedingt benötige.

Trotzdem ist das Sigma 24-70mm f/2.8 für mich ein wichtiges situatives Objektiv. Gerade wenn ich nicht genau weiß, was mich erwartet, oder wenn ich die Flexibilität des Zoombereichs und die Möglichkeit für Nahaufnahmen brauche, greife ich gerne darauf zurück.

Es ist nicht unbedingt mein täglich genutztes Objektiv, aber eines, das ich immer im Hinterkopf habe, wenn ich unterwegs bin und die Situation es erfordert.

Hier findest du auch eine ausführliche Langzeit Review zu diesem Objektiv auf meinem Youtube Kanal:

 

2. Sony 85mm f/1.8

Das Sony 85mm f1.8 ist das Objektiv, das mich in die Streetfotografie gezogen hat. Seitdem begleitet es mich ständig auf meinen Streifzügen durch die Städte.

Die Kombination aus Schärfe, Bokeh und Brennweite hat mich einfach fasziniert.

Mit diesem Objektiv habe ich auch zum ersten Mal Fotos gemacht, auf die ich wirklich stolz bin. Diese Bilder überzeugen mich noch heute, obwohl ich mich als Fotograf natürlich weiterentwickelt habe.

Besonders gut gefällt mir der Arbeitsabstand, den ich mit dem 85mm habe. Ich sehe mich selbst als introvertierte Person, und deshalb schätze ich es, nicht zu nah an meine Motive herangehen zu müssen. So kann ich ein wenig Abstand halten und dennoch starke Aufnahmen machen.

Die Blende von 1.8 sorgt dabei für einen wunderschönen unscharfen Hintergrund, der die Fotos sofort aufwertet.

Im Vergleich zu Weitwinkelobjektiven wird der Bildaufbau auch einfacher. Ich muss mich nicht mit zu vielen Elementen im Bild auseinandersetzen.

Es sind eher nur zwei oder drei Dinge, die ich in einem Foto vereinen muss. Das reduziert das Chaos und macht es mir einfacher, einen klaren und ansprechenden Bildausschnitt zu finden.

Gerade am Anfang meiner Karriere war das eine große Hilfe, weil ich dadurch schnell und zuverlässig zu guten Ergebnissen kam.

Das Objektiv selbst ist außerdem leicht und kompakt. Wenn ich die Gegenlichtblende abnehme, wird es nochmal fast 50% schlanker und ich falle auf der Straße weniger auf.

Das ist natürlich nützlichen, denn ich will beim Fotografieren auf der Straße so unauffällig wie möglich bleiben.

Trotz all dieser Vorteile ist das Sony 85mm f1.8 auch noch preislich sehr attraktiv. Es kostet nicht die Welt, und gerade bei den recht regelmäßigen Angebotsaktionen kann man ein echtes Schnäppchen machen.

Für mich bleibt das 85mm ein fester Bestandteil meiner Ausrüstung. Es ist eben meine erste große Objektivliebe gewesen.

Und ich drehe weiterhin gerne mit diesem Objektiv meine Runden und freue mich jedes Mal über die schönen Ergebnisse, die ich damit erziele.

Auch zu diesem Objektiv habe ich dir bereits verschiedene Youtube Videos erstellt:

 

3. Sony 35mm f/1.8

Es ist schon witzig, wie sich manchmal die Dinge entwickeln… Da habe ich mein 85mm-Objektiv immer so sehr geliebt und dann schleicht sich das Sony 35mm f/1.8 ganz langsam aber sicher seinen Weg in mein Herz.

Dabei ist es jetzt inzwischen auch mein meistgenutztes Objektiv geworden.

Warum? Ganz einfach: Es ist einfach deutlich flexibler für die Reise- & Streetfotografie, gerade bei meinen vielen Städtetrips und Erkundungstouren.

Mit dem 35mm-Objektiv kannst du nämlich viel mehr von der Umgebung einfangen, als es mit dem 85mm möglich wäre.

Da hast du eben nicht nur eine isolierte Aufnahme von einem Motiv, sondern bekommst den ganzen Eindruck einer Szene mit.

Das ist vor allem dann praktisch, wenn du durch Straßen schlenderst oder mal einen schönen Aussichtspunkt erwischt.

Klar, das 85mm hat seine Stärken, vor allem wenn es darum geht, bestimmte Elemente aus einer Szene hervorzuheben. Aber das 35mm gibt dir einfach viel mehr von der Umgebung mit und lässt dich so die Atmosphäre besser einfangen.

Ein weiteres großes Plus des 35mm ist sein Gewicht. Du glaubst gar nicht, wie angenehm es ist, den ganzen Tag mit einem so leichten Objektiv unterwegs zu sein. Da wird nichts schwer, nichts nervt.

Ich kann problemlos den ganzen Tag damit fotografieren, ohne dass mir die Kamera zur Last fällt. Dabei ist es auch unglaublich flexibel.

Natürlich, eine Festbrennweite ist nicht so flexibel wie ein Zoomobjektiv, das ist klar. Aber für mich überwiegen die Vorteile, besonders das Gewicht. Und je mehr ich damit arbeite, desto mehr verliebe ich mich in diese Linse.

Was mir besonders gefällt: Du musst dich nicht groß entscheiden, welche Brennweite du gerade nehmen sollst. Bei einem Zoomobjektiv erwische ich mich eher dabei, wie ich hin- und herüberlege, ob jetzt 24mm besser wären oder doch eher 50mm.

Mit einer Festbrennweite wie dem 35mm fällt das weg. Du konzentrierst dich viel mehr auf die Szene, auf den Moment. Das macht die Fotografie für mich einfacher und entspannter.

Früher habe ich nie so richtig verstanden, warum so viele Fotografen die 35mm Brennweite loben und empfehlen.

Gerade am Anfang fand ich es ziemlich schwierig, damit gute Fotos zu machen. Alles schien chaotisch, unübersichtlich, schwierig.

Doch mit der Zeit und etwas mehr Erfahrung habe ich verstanden, was dieses Objektiv so besonders macht.

Es fordert dich mehr heraus, ja. Aber wenn du es einmal im Griff hast, macht es einfach richtig Spaß.

Besonders bei Nachtaufnahmen kommt auch die f/1.8-Blende super zur Geltung. Da brauchst du keine Angst haben, dass es zu dunkel ist.

Mittlerweile ist das Sony 35mm f/1.8 mein Go-to-Objektiv geworden, besonders auf Reisen und bei der Streetfotografie. Es ist einfach unglaublich flexibel und passt sich jeder Situation an.

Da ich auf meinen Tagestouren meist nur ein einziges Objektiv aus der Wohnung mitnehme, dann ist es in 50% der Fälle genau dieses.

Mit dem Sony 35mm f/1.8 weiß ich einfach, dass ich damit nie falsch liege. Es ist einfach ein richtig gutes Rundum-Paket für alles, was mit Reise- und Streetfotografie zu tun hat.

 

 
Timo Nausch