Wie speichert man Fuji Film Rezepte in der Kamera? [Anleitung]
Wie kann man Fuji Film Rezepte in seine Kamera speichern? Denn Fujifilm bietet dir “nur” Filmsimulationen, aber mit den richtigen “Rezept” Einstellungen kann man den Look historischer Filmrollen wie Kodak Gold 200 oder Portra 400 nachstellen.
Mit dieser Anleitung zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du das auch für deine Fujifilm Kamera umsetzen kannst.
Die Einrichtung deiner Kamera
Damit du deine Rezepte sinnvoll speichern und auswählen kannst ist es wichtig, die Kamera im Vorfeld richtig einzurichten.
1. Dein Persönliches Menü einstellen
Zu Beginn legen wir ein persönliches Menü mit den wichtigsten Einstellungen für die Rezepte an.
Öffne das Menü “Einrichtung” deiner Kamera.
Gehe dann zu den Benutzereinstellungen.
Wähle hier die Option "Mein Menü einstellen". Das ist der Bereich, in dem du deine häufig verwendeten Funktionen sammeln kannst.
Nun bist du an der Stelle, wo du die wichtigen Elemente zu deinem Menü hinzufügen kannst. Die Kamera zeigt dir eine Liste mit möglichen Optionen. Hier speichern wir alle Funktionen, die über den Bildlook entscheiden.
Ich habe die folgenden Optionen und Reihenfolge gewählt:
Bildqualität – So kannst du schnell zwischen JPG und RAW wechseln.
Filmsimulation – Die Grundlage jedes Film Rezeptes.
Körnungseffekt – Für einen klassischen Film-Look.
Farbe Chrome Effekt – Für kräftigere Farben und mehr Kontraste.
Farbe Chrome FX Blau – Falls du speziellere Farbtöne in Blau brauchst.
Weißabgleich – Damit du die Farbtemperatur je nach Rezeptvorgabe schnell anpassen kannst.
Dynamikbereich – Nicht jedes Rezept nutzt den maximalen Dynamikumfang der Kamera.
Tonkurve – Für präzise Anpassungen von Highlights und Schatten.
Farbe – Um die Farbsättigung fein zu justieren.
Schärfe – Für knackigere Details.
Klarheit – Ist nicht in jeder Kamera verfügbar, wird aber von modernen Rezepten teilweise genutzt.
High-ISO-NR – Da die automatische Rauschunterdrückung der Fuji-Kameras nicht immer gut ist, wird dieser Punkt von einigen Rezepten manuell überschrieben.
Benutzerdefinierte Einstellungen wählen – Um zwischen deinen gespeicherten Rezepten zu wechseln.
Benutzerdefinierte Einstellungen bearbeiten und speichern – Damit du dein Rezept speichern kannst.
Solltest du mal aus Versehen eine Einstellung hinzufügen, die du nicht brauchst, kannst du diese jederzeit wieder entfernen.
Dafür einfach zurück ins Menü und das unerwünschte Element löschen.
Außerdem kannst du die Reihenfolge der Einträge jederzeit anpassen, falls du sie anders sortieren möchtest.
Am Ende hast du ein Menü, in dem alle wichtigen Fujifilm-Einstellungen auf einen Blick sichtbar sind.
2. Schnelltaste für den Profilwechsel
Wenn du mit deinen Fujifilm-Rezepten arbeitest, willst du wahrscheinlich schnell zwischen verschiedenen Looks wechseln können, ohne jedes Mal umständlich ins Menü zu gehen.
Genau dafür kannst du einen Funktion-Knopf (FN) deiner Kamera einrichten. Hier erkläre ich dir Schritt für Schritt, wie das funktioniert.
Öffne das Menü “Einrichtung” deiner Kamera
Gehe zu den Tasten- und Einstellrädern.
Wähle den Punkt Funktionen (FN).
Jetzt kannst du einen Knopf auswählen, der für dich gut erreichbar ist. An meiner X100VI nutze ich dafür den FN1 Knopf rechts neben dem Auslöser, aber du kannst jeden Knopf nehmen, der für dich Sinn ergibt.
Wenn du den gewünschten Knopf ausgewählt hast:
Wähle die Funktion "Benutzerdefinierte Einstellungen auswählen" aus der Liste (Die Abkürzung im Fuji Menü ist dafür “Ben.Einst.Ausw.”).
Speichere die Einstellung, und dein Funktion-Knopf ist fertig eingerichtet.
Ein wichtiger Punkt: Der Knopf funktioniert nur, wenn du bereits ein Rezept gespeichert hast. Wenn du noch keine benutzerdefinierten Einstellungen angelegt hast, passiert einfach nichts, wenn du den Knopf drückst.
Ich habe am Anfang gedacht, ich hätte etwas falsch gemacht, dabei lag es nur daran, dass ich noch kein Rezept gespeichert hatte.
Also: Erst ein Rezept in den benutzerdefinierten Einstellungen speichern, dann den Knopf ausprobieren. Ab diesem Moment kannst du deine Rezepte bequem mit einem Knopfdruck wechseln und hast immer den perfekten Look für jede Situation.
So speicherst du dein Rezept in der Kamera
Bevor wir ein Rezept speichern können, brauchen wir erst einmal die Anleitung für den Bildlook. Im Internet gibt’s haufenweise Anleitungen für verschiedene Looks, die auf alten Filmrollen basieren, wie Kodak Gold 200 oder Portra 400.
Die mit Abstand größte kostenlose Quelle dieser Anleitungen ist der Fuji-X-Weekly Blog, dieser ist jedoch auf Englisch. Dort findest du aber auch hunderte Rezepte und Anleitungen völlig umsonst.
Diese Rezepte beschreiben ganz genau, welche Einstellungen du in deiner Kamera verwenden solltest.
Da steht dann zum Beispiel, welche Filmsimulation du wählen musst, wie du die Schatten und Lichter einstellst, welchen Weißabgleich du nutzt, wie viel Filmkorn verwendet wird oder ob du den Color Chrome Effekt aktivierst. Klingt nach viel, aber das sind nur Werte, die du Schritt für Schritt in deine Kamera einträgst.
Eines meiner Lieblingsprofile ist z.B. Kodachrome 64, weil es super flexibel sind. Die anleitung von Fuji-X-Weekly dafür sieht dann so aus:
Wenn du die Einstellungen eingegeben hast, speicherst du alles als Bildprofil.
Hier ein kleiner Tipp von mir: Gib dem Profil einen klaren Namen, der zu dem Film passt, den du nachstellen willst. Bei mir heißt zum Beispiel das Profil „Kodachrome 64“.
Es kann auch sein, dass du die Belichtung anpassen musst, z. B. um ein Drittel überbelichten. Solche Hinweise schreibe ich direkt in den Namen des Profils, z. B. „Kodachrome 64 +“.
Und denk daran, dass du für diese Rezepte mit JPG fotografieren musst.
Fuji RAW Aufnahmen nutzen zwar die Film Simulation, jedoch wird nur das ein JPG das gesamte von dir gespeicherte Rezept angewendet.
Mit diesen Schritten sollte es dir nun möglich sein, deine Lieblingslooks in deine Fujifilm Kamera zu speichern und damit zu fotografieren. Viel Spaß beim ausprobieren