5 Vorteile von Fotografie Anfängern gegenüber erfahrenen Fotografen

 

Viele Menschen fangen mit der Fotografie an und wollen möglichst schnell das Anfänger-Stadium hinter sich lassen.

Dabei gibt es entscheidende Vorteile, du ein Anfänger gegenüber einem erfahrenen Fotografen hat. Welche das sind schauen wir uns hier genauer an!

 

1. Leidenschaftliche Neugier für die Fotografie

Fotografie ist ein faszinierendes Hobby, das viele Menschen begeistert. Als Anfänger in der Fotografie habe ich diese Leidenschaft und Neugier selbst erlebt.

Alles ist neu und aufregend, und ich kann es kaum erwarten, rauszugehen und Fotos zu machen.

Mit meiner Kamera in der Hand bin ich durch die Gegend gelaufen, habe kleine Blümchen entdeckt und war total begeistert, sie zu fotografieren.

Es war ein tolles Gefühl, den Auslöser zu drücken und zu sehen, wie das Foto entsteht.

Ich habe mich mit den manuellen Einstellungen meiner Kamera beschäftigt, statt den Automatikmodus zu verwenden. Es hat großen Spaß gemacht, einfach zu experimentieren.

Ich habe die Blende und die Belichtungszeit verändert und beobachtet, wie sich das Bild dadurch verändert.

Es ging mir nicht darum, das perfekte Foto zu machen, sondern einfach den Prozess zu genießen. Das Fotografieren selbst hat mich so fasziniert, dass ich viel Zeit damit verbracht habe.

Als Anfänger hast du den Vorteil, dass du schnelle Lernfortschritte machst. Jede Minute, die du mit deiner Kamera verbringst, bringt dich weiter.

Es gibt so viel zu entdecken und zu lernen, dass du nie stillstehst.

Diese Leidenschaft und Neugier treiben dich an und lassen dich immer besser werden. Du wirst merken, wie du dich von Tag zu Tag verbesserst und immer mehr über die Fotografie lernst.

 

2. Du hast noch kein Fotografie “Ego”

Ein großer Vorteil, den du als Fotografie-Anfänger hast, ist, dass du noch kein Fotografie-Ego hast. Das klingt vielleicht seltsam, aber es ist wirklich hilfreich.

Erfahrene Fotografen entwickeln eine Vorstellung davon, was ein gutes Foto ausmacht und welche Bilder sie als gelungen betrachten.

Sie haben schon viele Fotos gemacht, auf die sie stolz sind, und setzen sich selbst hohe Standards. Das führt dazu, dass man eher nur bei perfekten Bedingungen fotografieren will.

Als Anfänger hast du diese Standards noch nicht. Du hast noch keine festen Vorstellungen davon, was ein gutes Foto ist, und bist offen für alles.

Das bedeutet, dass du bei jedem Wetter und zu jeder Tageszeit rausgehst und Fotos machst. Du folgst deinem Instinkt und machst einfach das, was dir spannend und interessant erscheint.

Du bist bereit, zu experimentieren und neue Dinge auszuprobieren, ohne dir Sorgen zu machen, ob das Foto perfekt wird.

Diese Freiheit ist ein großer Vorteil. Du kannst dich ganz auf das Fotografieren selbst konzentrieren und musst keine fiktiven Erwartungen erfüllen.

Du hast keine Angst davor, Fehler zu machen oder schlechte Fotos zu schießen, weil du einfach Spaß am Prozess hast. Diese Einstellung führt dazu, dass du viel schneller lernst und dich weiterentwickelst.

Ich kann dir nur raten, diese Freiheit zu genießen. Gehe raus und fotografiere, wann immer du Lust hast. Lass dich nicht von schlechten Wetterbedingungen oder vermeintlich schlechten Lichtverhältnissen abschrecken.

Denn es ist nicht so, dass man dieses Ego einfach abstellen kann. Je mehr Erfahrung du aufbaust, desto mehr wird sich auch dein Fotografie Ego mit entwickeln.

Von daher solltest du die Zeit genießen, in der du noch keine kleine Stimme in deinem Kopf hast, die dir einredet, dass du gerade gar keine guten Fotos machst und nur deine Zeit verschwendest.

 

3. Du nutzt ungewöhnliche Herangehensweisen

Als Fotografie-Anfänger hast du einen weiteren großen Vorteil: du nutzt ungewöhnliche Herangehensweisen.

Erfahrene Fotografen folgen eher festen Regeln wie "die Sonne im Rücken haben" oder "den Horizont gerade halten".

Diese Regeln helfen durchaus dabei, verlässlich gute Fotos zu machen. Doch als Anfänger kennst du diese Regeln meist noch nicht und gehst unvoreingenommen an die Sache heran.

Du probierst einfach aus und fragst dich: "Was wäre, wenn ich dies oder jenes versuche?"

Durch diese Neugier und Offenheit entstehen spannende und kreative Fotos. Du weißt einfach noch nicht, was richtig oder falsch ist, und lässt dich nicht von konventionellen Standards einschränken.

Das ist wie bei einem Baby, das die Welt erkundet, ohne zu wissen, was moralisch richtig oder falsch ist. Es probiert einfach aus und schaut, wie die Umgebung reagiert.

Das führt dazu, dass du andere, frische Ideen umsetzt und nicht den üblichen Standard ablieferst.

Zum Beispiel erinnere ich mich daran, wie ich als Anfänger einfach losgezogen bin, um Fotos zu machen. Ich habe einen schönen Sonnenuntergang im Feld fotografiert, ohne wirklich zu wissen, wie ich das Bild richtig aufbauen sollte.

Ich habe kleine Sträucher im Vordergrund genutzt und instinktiv einige Dinge richtig gemacht, ohne die Regeln zu kennen.

Am Ende entstand ein hübsches Foto, das mich sehr stolz machte, besonders weil es einer meiner ersten bewussten Fotografie-Ausflüge war.

Diese unkonventionellen Ansätze führen zwar häufig zu eher schlechten Ergebnissen, aber manchmal entstehen auch wahnsinnig coole Fotos, die sonst niemand so gemacht hätte.

Mit der Zeit verlierst du aber unter anderm auch wegen deinem Fotografie Ego diese Lust am Experimentieren, weil du dich an die konventionellen Methoden hältst, die dir Sicherheit bieten.

Doch als Anfänger hast du diese Freiheit noch und solltest sie unbedingt nutzen.

 

4. Du hast dir noch kein Label gegeben

Als Anfänger in der Fotografie hast du außerdem den großen Vorteil, dass du dir noch kein Label gegeben hast.

Du siehst dich vielleicht noch nicht einmal als richtigen Fotograf, weil du einfach aus Spaß fotografierst und schaust, wohin es dich führt. Diese Freiheit erlaubt es dir, verschiedene Stile und Techniken auszuprobieren, ohne dich auf eine bestimmte Richtung festzulegen.

Ich sehe mich inzwischen eher als Street-Fotograf, weil ich oft in Städten unterwegs bin und urbane Landschaften, Menschen und Emotionen auf der Straße festhalte.

Andere Fotografen spezialisieren sich auf Landschaften, Tiere oder Porträts. Diese Spezialisierungen sind wie Labels, die uns einschränken.

Ein Landschaftsfotograf verbringt viel Zeit in der Natur, ein Tierfotograf beobachtet Wildtiere, und ein Porträtfotograf konzentriert sich auf Menschen.

Doch am Anfang, wenn du noch kein Label hast, bist du viel offener für verschiedene Genres.

Mit deiner Kamera kannst du alles fotografieren, egal ob Street, Porträt oder Makro. Deiner Kamera ist egal, was vor deiner Linse ist, sie funktioniert immer genau gleich.

Als Anfänger wirst du wahrscheinlich jedes Genere mal testen. Und diese Phase ist unglaublich wertvoll, weil du so herausfindest, was dir am meisten Spaß macht.

Ich habe zum Beispiel Sonnenuntergänge in Feldern fotografiert, Porträts von Studienfreunden gemacht und bin schließlich bei der Street-Fotografie gelandet, weil ich in Städten unterwegs war und nicht immer jemand Zeit für Fotos hatte. Da habe ich mir meine Motive einfach auf der Straße gesucht.

Dieses Ausprobieren hilft dir, deine Interessen zu entdecken und deine Fähigkeiten zu verbessern. Es geht nicht darum, sofort perfekt zu sein, sondern darum, Spaß am Lernen und Experimentieren zu haben.

Ich habe gelernt, dass man als Anfänger keine Angst vor Fehlern haben sollte. Diese Fehler sind Teil des Lernprozesses und helfen dir, besser zu werden.

Wenn du dir irgendwann ein Label gibst, wie "Street-Fotograf" oder "Landschaftsfotograf", spezialisierst du dich und wirst in diesem Bereich immer besser.

Doch du verlierst auch die Experimentierfreude, andere Stile auszuprobieren.

Ich weiß, dass ich mich mehr auf die Street-Fotografie konzentriere, weil ich darin besser bin und mich sicher fühle. Wenn ich jetzt Landschaften fotografieren müsste, fehlt mir der Erfahrungsschatz um verlässlich gute Aufnahmen zu machen.

In Verbindung mit dem oben angesprochenen Fotografie Ego, dass dafür sorgt, dass man ungerne schlechte Aufnahmen macht, sorgt das dafür, dass ich mich immer mehr auf einen Bereich spezialisiere.

Und dann gibt man sich einfach das Label “Streetfotograf”, dann hat man auch eine gute Ausrede gegenüber sich selbst, warum man sich nicht mit Landschaftsfotografie auseinandersetzen muss und schlecht darin ist.

Da du als Anfänger aber auch noch kein Label für dich hast, kannst du dir solche Ausreden nicht für dich ausdenken, sondern bist einfach nur am fotografieren und am lernen. So wie es sein sollte.

 

5. Du bist noch anpassungsfähiger

Als Anfänger in der Fotografie hast du einen weiteren großen Vorteil: Deine Anpassungsfähigkeit.

Du bist offen für neue Ideen und Ansätze, weil du noch nicht durch jahrelange Erfahrung und festgelegte Routinen eingeschränkt bist.

Du nimmst Ratschläge und Informationen von anderen Fotografen bereitwillig an und bist neugierig, was du daraus lernen kannst.

Erfahrene Fotografen haben meist ihre festen Methoden, die sie über die Jahre entwickelt haben. Diese Routinen sorgen zwar für Effizienz und Sicherheit, aber sie schränken auch ihre Flexibilität ein.

Du hingegen bist bereit, verschiedene Techniken auszuprobieren und herauszufinden, was für dich am besten funktioniert.

Das gibt dir die Freiheit, deinen eigenen Stil zu entwickeln und zu experimentieren.

Wenn du zum Beispiel jemanden sagen hörst, dass ein 10mm Fischaugenobjektiv perfekt für die Streetfotografie ist, würdest du das wahrscheinlich einfach mal ausprobieren.

Mit meiner Erfahrung hingegen würde ich diesen Tipp einfach verwerfen. Ich persönlich mag 85mm und 35mm Brennweiten für Street und weiß, dass der Großtteil der Straßenfotografen eine Brennweite zwischen 28mm - 50mm nutzt.

Du hast aber keine festen Vorstellungen oder Vorurteile darüber, was funktionieren sollte und was nicht. Du denkst eher: „Warum nicht? Vielleicht entdecke ich etwas Neues und Spannendes.“

Genau diese Offenheit ermöglicht es dir, kreative und einzigartige Fotos zu machen, die erfahrene Fotografen vielleicht nie in Betracht ziehen würden.

Deine Bereitschaft, von anderen zu lernen und verschiedene Ansätze zu testen, hilft dir, schneller Fortschritte zu machen. Du siehst jede neue Technik als eine Chance, deine Fähigkeiten zu erweitern.

Selbst wenn ein Ratschlag sich später als nicht nützlich herausstellt, hast du dabei etwas gelernt und deine Erfahrungen erweitert.

Ein weiterer Vorteil ist, dass du dich nicht von deinem Ego leiten lässt. Du bist bereit, dir Ratschläge von jedem anzuhören, unabhängig von dessen Erfahrung oder Bekanntheitsgrad.

Du bist offen für Feedback und bereit, deine Ansätze zu überdenken und anzupassen.

Im Gegensatz dazu haben erfahrene Fotografen Schwierigkeiten, neue Techniken zu akzeptieren, die nicht in ihr bestehendes System passen.

Ein weiteres Beispiel ist das Thema Back-Button-Fokus. Viele schwören darauf, aber wer schon lange eine andere Methode benutzt, tut sich schwer mit der Umstellung.

Als Anfänger hast du keine solchen Vorbehalte. Du probierst es einfach aus und siehst, ob es dir hilft.

Deine Anpassungsfähigkeit ist eine starke Ressource. Sie ermöglicht es dir, flexibel zu bleiben und deine Fotografie ständig zu verbessern.

In Verbindung mit all den anderen Punkten sind das Fähigkeiten, die du nur als Anfänger hast, die aber von unschätzbarem Wert sind. Genieße also deine Zeit als Anfänger in der Fotografie!

 
 

 
Timo Nausch