10 Tipps für Outdoor Porträts, die deine Fotos sofort verbessern

 

Du liebst es, Fotos zu machen und bist bereit, deine Fähigkeiten auf die nächste Ebene zu bringen?

Willkommen in der faszinierenden Welt der Outdoor-Porträts! Anders als in einem Studio hast du draußen unzählige Gestaltungsmöglichkeiten, die deinen Bildern ein einzigartiges Flair verleihen.

Von der Wahl des perfekten Blickwinkels, über die Kontrolle der Farben bis hin zur Verwendung des Bokeh-Effekts - ich werde dir 10 Tipps geben, mit denen du eindrucksvolle Porträts unter freiem Himmel erstellen kannst.

Tipp 1: Die Magie des richtigen Blickwinkels

Fangen wir mit dem Grundlegenden an: dem Blickwinkel.

Er ist das Salz in der Suppe der Outdoor-Porträts und spielt eine entscheidende Rolle bei der Erzeugung von Emotionen und der Vermittlung von Botschaften.

Stell dir vor, du machst ein Porträt von oben herab. Das wirkt oft einladend und freundlich, während ein Bild von unten eine starke, dominante Ausstrahlung hat.

Ein Frontalporträt kann Intimität schaffen, während ein Bild von der Seite eine gewisse Distanz und Geheimnisvolles ausstrahlt.

Jetzt fragst du dich vielleicht: Wie erzeuge ich den verträumten Look, den du oft in Outdoor-Porträts siehst?

Die Antwort liegt in der Verwendung eines schnellen Objektivs mit einer großen Blende. Mit diesen Objektiven kannst du die Tiefenschärfe (auch bekannt als Bokeh-Effekt) kontrollieren und den Hintergrund schön verschwimmen lassen.

Dadurch rückt dein Model in den Vordergrund und alles andere wird zur unscharfen, malerischen Kulisse.

Und hier kommt der Clou: Durch die Kombination von Blickwinkel und Bokeh-Effekt kannst du eine Vielzahl von Stimmungen erzeugen.

Ein Blick von oben mit einer geringen Tiefenschärfe erzeugt eine helle, verträumte Atmosphäre.

Ein Porträt von unten mit scharfem Hintergrund hingegen vermittelt eine beeindruckende, kraftvolle Botschaft.

Du kannst hier viele verschiedene Möglichkeiten für tolle, abwechslungsreiche Aufnahmen miteinander verbinden.

Wie du am während des Shootings am besten mit deinem Modell kommunizierst, erfährst du in meinem Posing Guide für Fotografen.

Für mher Inspiration, schau dir auch meinen Artikel zu aktuellen Trends in der Portätfotografie an.

Tipp 2: Die Kraft der Farben

Farben sind eines der mächtigsten Werkzeuge in der Fotografie. Sie beeinflussen nicht nur die ästhetische Wirkung eines Bildes, sondern tragen auch dazu bei, Stimmungen und Emotionen zu erzeugen.

Im Bereich der Outdoor-Frauenporträts können Farben dazu genutzt werden, um einen verträumten, fantasievollen Look zu erzeugen oder um dein Model hervorzuheben und in Szene zu setzen.

Einige Outdoor-Fotografen verwenden zusätzlich Reflektoren, um das Licht zu kontrollieren und die Farben in ihren Bildern zu verbessern.

Reflektoren können dazu beitragen, harte Schatten zu mindern und das Gesicht deines Models gleichmäßig zu beleuchten.

Sie können auch dazu genutzt werden, um bestimmte Farben in deinem Bild zu betonen.

Die Farbtheorie ist ein weiterer wichtiger Aspekt, den du im Auge behalten solltest.

Die Kombination von Komplementärfarben (Farben, die sich gegenüber auf dem Farbkreis befinden, wie Rot und Grün oder Blau und Orange) kann einen starken Kontrast erzeugen und dein Bild interessanter machen. Im Beispielbild unten konkurriert bspw. das Gelb der Sonnenblumen mit dem Blau des Tops.

Analogfarben (Farben, die nebeneinander auf dem Farbkreis liegen) können hingegen ein harmonisches, ruhiges Bild erzeugen.

Tipp 3: Garderobe und Make-up – Eine Investition, die sich auszahlt

Die Wahl der richtigen Garderobe und des passenden Make-ups kann einen enormen Einfluss auf die Qualität deiner Porträts haben.

Diese scheinbar kleinen Details können den Unterschied zwischen einem guten und einem großartigen Bild ausmachen.

Die Garderobe sollte sorgfältig gewählt werden, um sowohl das Model als auch die Location und die allgemeine Stimmung des Fotoshootings zu ergänzen.

Denk dabei an Farben, Muster und Texturen und wie diese sich in das Gesamtbild einfügen.

Ein gut gewähltes Outfit kann dein Model hervorheben und gleichzeitig dazu beitragen, eine Geschichte zu erzählen und Emotionen zu vermitteln.

Gleiches gilt für Make-up. Ein gut angewendetes Make-up kann dazu beitragen, die besten Eigenschaften deines Models hervorzuheben und eventuelle Unvollkommenheiten zu kaschieren.

Darüber hinaus kann Make-up dazu genutzt werden, um zusätzliche Farben und Texturen in dein Bild einzubringen oder um einen bestimmten Stil oder eine bestimmte Ära zu imitieren.

Tipp 4: Die Auswahl der richtigen Location und des passenden Hintergrunds

Die Wahl der richtigen Location und des passenden Hintergrunds ist entscheidend, um atemberaubende Outdoor-Frauenporträts zu schaffen.

Sie beeinflussen sowohl die Stimmung des Fotos als auch die Wirkung, die es auf den Betrachter hat.

Gute Locations finden sich oft an den unwahrscheinlichsten Orten.

Ein verträumter Waldweg, eine städtische Kulisse oder sogar dein eigener Hinterhof könnten perfekte Orte für ein Shooting sein. Überlege, welche Art von Atmosphäre du erzeugen möchtest, und wähle die Location entsprechend.

Achte dabei auf interessante Strukturen, Farben und Lichtverhältnisse, die dein Bild bereichern können.

Einer der wichtigsten Aspekte bei der Wahl der Location ist das Licht.

Die sogenannte "Golden Hour", die Stunde nach Sonnenaufgang und vor Sonnenuntergang, bietet oft das schönste Licht für Porträts.

Das warme, weiche Licht bringt Hauttöne zum Leuchten und erzeugt ein traumhaftes Bokeh.

Vermeide direktes Sonnenlicht, da es zu harten Schatten und überbelichteten Bereichen führen kann.

Stattdessen solltest du nach schattigen Bereichen suchen oder die Bewölkung zu deinem Vorteil nutzen.

Mehr Tipps zu diesem Thema findest du in meinem Beitrag “Tipps für Portraits in natürlichem Licht

Tipp 5: Strukturen und Muster in Outdoor-Porträts

Die Verwendung von Strukturen und Mustern kann deinen Outdoor-Frauenporträts eine weitere Dimension verleihen.

Sie bieten nicht nur visuelles Interesse, sondern können auch dazu beitragen, den Blick des Betrachters auf dein Model zu lenken.

Eine Möglichkeit, Strukturen und Muster effektiv zu nutzen, ist die Verwendung von festen Brennweitenobjektiven.

Sie bieten in der Regel eine hervorragende Schärfe und Bildqualität, was dazu beiträgt, die Details und Texturen in deinen Bildern hervorzuheben.

Außerdem ermöglichen sie eine größere Tiefenschärfe, was bedeutet, dass du entscheiden kannst, welcher Teil deines Bildes scharf ist und welcher unscharf, um dein Model hervorzuheben und abzulenken von möglicherweise ablenkenden Elementen im Hintergrund.

Bei der Integration von Strukturen und Mustern in deine Porträts solltest du darauf achten, dass sie nicht vom Model ablenken.

Zu "nervöse" oder überwältigende Muster können den Blick des Betrachters ablenken und es schwierig machen, das Model im Bild zu fokussieren.

Versuche stattdessen, subtile und komplementäre Muster zu verwenden, die dein Model hervorheben und das allgemeine Bildthema unterstützen.

Tipp 6: Die Blende und der Bokeh-Effekt

Die Blende und der Bokeh-Effekt spielen eine entscheidende Rolle in der Outdoor-Porträtfotografie.

Sie beeinflussen, wie das Licht durch das Objektiv auf den Sensor trifft, was wiederum die Bildqualität, die Tiefenschärfe und die Hintergrundunschärfe beeinflusst.

Die Blende ist die Öffnung im Objektiv, durch die das Licht in die Kamera gelangt.

Eine größere Blendenöffnung (repräsentiert durch eine kleinere f-Zahl) lässt mehr Licht ein und erzeugt eine geringere Tiefenschärfe, was zu einem unscharfen Hintergrund oder dem sogenannten Bokeh-Effekt führt.

Dieser Effekt ist ideal für Outdoor-Porträts, da er das Modell vom Hintergrund abhebt und den Fokus auf das Modell legt.

Bokeh ist ein japanischer Begriff, der "Unschärfe" oder "Verschwommensein" bedeutet.

In der Fotografie bezieht sich Bokeh auf die Ästhetik der unscharfen Bereiche eines Bildes, insbesondere auf die Lichtpunkte, die zu weichen, verschwommenen Formen werden.

Der Bokeh-Effekt kann verwendet werden, um das Modell hervorzuheben und die Aufmerksamkeit des Betrachters auf bestimmte Teile des Bildes zu lenken.

Um den besten Bokeh-Effekt zu erzielen, empfehlen sich Objektive mit einer großen maximalen Blendenöffnung, wie zum Beispiel das 50mm f/1.8 oder das 85mm f/1.4.

Diese Objektive sind in der Lage, eine wunderschöne Hintergrundunschärfe zu erzeugen, die deinen Outdoor-Porträts einen professionellen und künstlerischen Touch verleiht.

Hier findest du eine Übersicht der besten Portraitobjektive für Sony.

Tipp 7: Spontane Bilder machen

Spontaneität kann in der Outdoor-Porträtfotografie zu einzigartigen und interessanten Bildern führen.

Während strukturierte und geplante Shootings ihre Stärken haben, kann die Einbeziehung spontaner Elemente und Momente deinen Bildern eine zusätzliche Dimension und Lebendigkeit verleihen.

Die natürliche Umgebung bietet unendliche Möglichkeiten für spontane Fotos. Persönlich habe ich immer nur eine grobe Idee von Outfit und Location, also dem Thema des Shootings, und lasse mich ansonsten von der Umgebung inspirieren.

Ein unerwarteter Sonnenstrahl, ein vorbeifliegender Vogelschwarm, ein zufällig auftauchender Regenbogen - all diese Elemente können für außergewöhnliche Aufnahmen genutzt werden, wenn du bereit bist, sie zu ergreifen.

Ebenso können spontane Ausdrücke und Bewegungen deines Models zu authentischen und emotionalen Porträts führen.

Es ist wichtig, den ursprünglichen Plan nicht als unveränderlich zu betrachten, sondern als flexible Grundlage.

Sei offen für Veränderungen und nutze die Gegebenheiten deiner Umgebung.

Wenn das Licht plötzlich anders fällt oder das Wetter sich ändert, dann sieh dies als Gelegenheit, nicht als Hindernis.

Spontane Fotos sind oft die, die uns am meisten berühren. Sie fangen ehrliche Emotionen und einzigartige Momente ein, die sorgfältig geplante Aufnahmen oft nicht erreichen.

Tipp 8: Verwendung von Blitzlicht

Die Verwendung von Blitzlicht in der Outdoor-Porträtfotografie kann ein effektives Mittel sein, um Schatten zu beseitigen und die Bildqualität zu verbessern.

Blitzlicht kann helfen, Gesichtszüge hervorzuheben und harte Schatten zu mildern, die oft durch direktes Sonnenlicht entstehen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die in den meisten Kameras eingebauten Blitze nicht die beste Option für die Outdoor-Porträtfotografie sind.

Sie haben in der Regel eine harte, direkte Lichtqualität, die zu flach wirkenden Bildern führen kann.

Stattdessen empfiehlt es sich, externe Blitze zu verwenden, die mehr Kontrolle und Flexibilität bieten.

Externe Blitze können aus verschiedenen Winkeln positioniert werden, um das Licht auf die gewünschte Weise zu lenken.

Sie können auch mit Lichtformern wie Softboxen, Schirmen oder Reflektoren kombiniert werden, um das Licht zu streuen und weicher zu machen.

Bei der Verwendung von Blitzlicht ist es auch wichtig, die Blitzsynchronzeit deiner Kamera zu beachten.

Dies ist die schnellste Verschlusszeit, bei der der gesamte Sensor der Kamera noch vom Blitzlicht belichtet wird.

Zusätzlich zur Beseitigung von Schatten kann Blitzlicht auch dazu verwendet werden, um ein Motiv vom Hintergrund abzuheben oder um kreative Beleuchtungseffekte zu erzeugen.

Tipp 9: Viel fotografieren

In der Outdoor-Porträtfotografie ist es wichtig, viele Fotos zu machen. Durch die Vielzahl an Variablen - wie das wechselnde natürliche Licht, sich bewegende Objekte und das Verhalten des Modells - kann es vorkommen, dass nicht jedes Bild perfekt wird.

Durch das Fotografieren vieler Aufnahmen erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass einige davon herausragend sein werden.

Das Schießen in Serien ist eine gute Praxis. Ändere Blickwinkel, Perspektive, Blende und Fokus und lass dein Modell verschiedene Posen ausprobieren. Immer wieder dasselbe Foto aufzunehmen wird auf Dauer doch etwas langweilig.

Variation ist der Schlüssel, um eine breite Palette von Bildern zu erhalten, aus denen du wählen kannst.

Dank digitaler Technologie ist der Speicherplatz heutzutage kaum noch ein Problem.

Nutze ihn aus und mache so viele Fotos wie möglich. Denke daran, dass du nicht alle Bilder behalten musst, die du aufnimmst.

Ermutige dich selbst, kreativ zu sein und zu experimentieren. Manchmal sind es gerade die unerwarteten oder unkonventionellen Aufnahmen, die am meisten hervorstechen oder genau am Ende des Shootings, wenn man noch eine letzte wilde Idee hat.

Tipp 10: Nachbearbeitung

Die Nachbearbeitung ist ein wesentlicher Schritt in der Fotografie, insbesondere bei Outdoor-Porträts.

Sie ermöglicht es, Aspekte wie Belichtung, Kontrast und Farbgebung zu kontrollieren und zu optimieren.

Die Verwendung von RAW-Formaten ist dabei entscheidend, da sie mehr Informationen speichern und eine bessere Kontrolle in der Postproduktion ermöglichen.

Luminar Neo, ein fortschrittliches Bildbearbeitungsprogramm, bietet zahlreiche Tools zur Verbesserung und Anpassung von deinen Porträts.

Du kannst hier mit wenigen Klicks ein professionelles Skin Retouching vornehmen, Gesichter aufhellen oder Augen hervorheben und stärker betonen.

Luminar macht es dabei super einfach und selbst als unerfahrener Bildbearbeiter wirst du hier sehr einfach professionelle Resultate mit wenig Arbeit erhalten!

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FAQ

Wie mache ich gute Outdoor-Portraits?

Gute Outdoor-Portraits entstehen durch die richtige Lichtwahl, meistens indirektes Licht. Nutze die Umgebung zu deinem Vorteil und achte auf eine passende Hintergrundgestaltung. Experimentiere mit unterschiedlichen Perspektiven und Posen.

Wie mache ich bessere Outdoor-Bilder?

Für bessere Outdoor-Bilder achte auf die goldene oder blaue Stunde, nutze ein Stativ für schärfere Bilder und experimentiere mit verschiedenen Kompositionstechniken wie der Drittel-Regel. Achte auf den Hintergrund und versuche, störende Elemente zu vermeiden.

Wie lassen sich Outdoor-Fotos professionell gestalten?

Für professionelle Outdoor-Fotos, plane im Voraus, nutze das richtige Equipment (wie verschiedene Objektive und eventuell ein Stativ), lerne deine Kamera und ihre Einstellungen gut kennen, und bearbeite die Fotos anschließend für den letzten Schliff.

Was ist das beste Licht für Outdoor-Portraits?

Die beste Lichtanordnung für Outdoor-Portraits ist weiches, diffuses Licht. Dies kann in der goldenen oder blauen Stunde erreicht werden oder indem der Fotografierte in den Schatten gestellt wird. Reflexionsschirme können auch hilfreich sein, um das Licht zu lenken.

Sollte die Sonne hinter dir sein, wenn du Fotos machst?

Generell sollte die Sonne hinter dem Fotografen stehen, um das Motiv gut auszuleuchten. Allerdings kann Gegenlicht auch kreative Effekte erzeugen, wie zum Beispiel Silhouetten oder einen leuchtenden Rand um das Motiv (Rim-Light).

Sollte ich für Outdoor-Portraits einen Blitz verwenden?

Ein Blitz kann bei Outdoor-Portraits nützlich sein, um Schatten aufzuhellen (Fill-Flash). Dies ist besonders bei starkem Sonnenlicht oder wenn das Motiv gegen die Sonne fotografiert wird, hilfreich.

Welche Verschlusszeit für Outdoor-Portraits?

Die Verschlusszeit für Outdoor-Portraits hängt von den Lichtverhältnissen ab. In der Regel sind jedoch Zeiten zwischen 1/200 und 1/500 Sekunde ausreichend, um ein scharfes Bild zu erhalten und gleichzeitig genügend Licht auf den Sensor zu lassen.

 

 
Timo Nausch