5 Dinge die man als Fotograf nicht tun sollte

 
 
 

Du möchtest deine Fotografie verbessern? Dann ist es gut zu wissen, was man als Fotograf nicht tun sollte. Wir schauen uns die fünf Dingen, die du als Fotograf unbedingt vermeiden solltest. 

Fehler passieren jedem, aber mit meinen Tipps im Hinterkopf kannst du die häufigsten Fallstricke schon mal umgehen. 

Ob du gerade erst anfängst oder schon länger fotografierst – diese Tipps helfen dir garantiert dabei, deine fotografischen Fähigkeiten zu verbessern. 

Diese 5 Fehler solltest du als Fotograf vermeiden:

  • Schlechte Vorbereitung

  • Umgebung nicht respektieren

  • Vernachlässigung der Bildbearbeitung

  • Fokus ausschließlich auf Ausrüstung legen

  • Fehlende Weiterentwicklung

1. Schlecht vorbereitet sein

Schlechte Vorbereitung ist als Fehler so offensichtlich und passiert doch auch den Besten immer wieder. Eine gute Vorbereitung ist entscheidend für erfolgreiche Fotosessions und hilft Zeit und Energie zu sparen und dich voll und ganz auf das Einfangen atemberaubender Bilder konzentrieren zu können. 

Es gibt kaum etwas Frustrierenderes, als inmitten einer wichtigen Fotosession festzustellen, dass der Akku leer oder der Speicherplatz auf der Karte voll ist. Du solltest also darauf achten, Ersatzakkus und Karten dabei zu haben oder zumindest, bevor du los gehst überprüfen, ob du alles korrekt vorbereitet hast.

Je nach Fotoshooting solltest du auch für Backups deiner wichtigsten Technik sorgen. Fotografierst du beispielsweise eine Hochzeit, ist es extrem problematisch, wenn deine Kamera auf einmal nicht mehr funktioniert. In solchen Fällen solltest du also immer einen Ersatz dabei haben, um auf diese Situationen reagieren zu können.

Selbstverständlich kommt es hier sehr auf die Situation an. Fotografierst du einfach nur aus Hobby und fährst einen Abend in die Natur um für dich selbst zu fotografieren, ist deine Ausgangslage eine völlig andere und Backups sind nicht ganz so wichtig.

Des Weiteren ermöglicht dir eine gute Vorbereitung, unerwartete Situationen oder technische Probleme besser zu bewältigen. Du kannst nie wissen, wann das Wetter umschlägt, eine Location plötzlich unzugänglich wird oder dein Equipment streikt.

Indem du einen Plan B parat hast und flexibel auf solche Herausforderungen reagierst, und lässt dich vor allem nicht aus der Ruhe bringen. Dein Kopf bleibt also frei und klar und du kannst dich weiterhin gut auf das Fotografieren an sich konzentrieren und bist nicht mit Problemlösungen abgelenkt.

2. Respektiere deine Umgebung

Ein weiterer Fehler, den du vermeiden solltest, ist es deine Umgebung oder Natur nicht zu respektieren oder zu schädigen. Mit Fotografie nimmst du zwar die Schönheit gewisser Situationen auf, solltest dabei aber auch darauf achten, diese für die Nachwelt zu bewahren.

Daher ist es wichtig, dass du dich verantwortungsbewusst gegenüber deiner Umwelt verhältst. Diese Sachen sollten zwar fast selbstverständlich sein, immer wieder sieht man jedoch Fotografen, die “nur mal eben schnell für das Foto” etwas anderes machen.

Besonders in empfindlichen und geschützten Gebieten, wie Naturreservaten, historischen Stätten oder kulturellen Orten, ist es unerlässlich, die geltenden Regeln und Vorschriften zu befolgen und entsprechend Rücksicht zu nehmen

Konkret bedeutet das, die klassischen Hinweise zu befolgen, die Wege nicht zu verlassen, Tiere nicht zu stören, Verzicht auf Blitzlicht oder Kameratöne, eben das, was man gemeinhin so erwarten würde. Diese Vorsichtsmaßnahmen tragen dazu bei, deine Umgebung auch für Generationen zu erhalten. 

Ebenso wichtig wie der Respekt gegenüber der Natur ist die Tolleranz gegenüber der fotografierten Kultur. Fotografierst du im Ausland, solltest du dich im Vorfeld über kulturelle Gegebenheiten, Bräuche und Sitten informieren. Andernfalls riskierst du beleidigend oder respektlos empfunden zu werden und wirfst nicht nur ein schlechtes Licht auf Fotografen, sondern kannst auch in arge Probleme kommen. Insbesondere bei Bildern von Personen oder religiösen Stätten ist es wichtig, im Vorfeld zu informieren, was du darfst und was du lieber nicht tun solltest.

3. Vernachlässigung der Bildbearbeitung

Die Bildbearbeitung und Postproduktion ist ein Aspekt, den viele Fotografen ignorieren oder gar als verboten ansehen. Dabei kann eine gekonnte Nachbearbeitung den Unterschied zwischen einem guten und einem großartigen Foto ausmachen. 

Ein weit verbreiteter Fehler ist es, den Stellenwert der Bildbearbeitung zu unterschätzen und zu erwarten, dass du fantastische Bilder einfach so aufnehmen kannst. Oder zu glauben, das Bildbearbeitung die Realität verändert und gar nicht Teil von Fotografie wäre.

Technisch gesehen besteht die Rolle der Bildbearbeitung in der Fotografie darin, die im Kamerabild eingefangenen Daten zu optimieren und das gewünschte Erscheinungsbild des Fotos zu erreichen.

In der Regel wird nämlich deine Kamera versuchen die meisten Daten aufzunehmen, NICHT das bestmögliche Bild. Es liegt am Ende an dir als Fotograf, die gespeicherten Daten in die gewünschte Form, also den “Look” deiner Fotos zu bringen.

Dazu gehören die Anpassung von Helligkeit, Kontrast, Farbbalance, Schärfe und vielen anderen Aspekten. Eine gute Bildbearbeitung kann auch helfen, kleine Unzulänglichkeiten, wie Staub oder Flecken, zu entfernen und das Bild zu optimieren.

Um deine Bilder aufzupeppen, ist es nicht wichtig, ein Meister der Bildbearbeitung zu sein. Bereits grundlegende Einstellungen können einen großen Unterschied machen und deine Fotos deutlich attraktiver erscheinen lassen.

Als Bildbearbeitungsprogramm nutze ich persönlich überwiegend Adobe Lightroom. Wenn du aber eine günstige Alternative suchst, kann ich dir Luminar Neo* empfehlen, hier musst du nämlich kein Abo abschließen, sondern kannst dir die Software für immer kaufen. Mit meinem Rabattcode “Timo10” sparst du sogar 10 € dabei.

 
 

Wenn du noch Tipps für die Bildbearbeitung in Lightroom brauchst, kann ich dir meine Youtube Video dazu empfehlen:

4. Fokus ausschließlich auf Ausrüstung

Viele Fotografen legen viel zu viel Fokus auf die verwendete Ausrüstung. Es passiert schnell, sich von den neuesten Kameras, Objektiven und Gadgets verleiten zu lassen, aber letztendlich sind Kreativität, das fotografische Auge und die Bildkomposition die wichtigeren Faktoren für gelungene Fotos.

Kreativität ermöglicht es dir, aus ungewöhnlichen Perspektiven zu fotografieren, untypische Motive & Bildaufbau zu finden und mit Licht und Schatten zu spielen. 

Dein fotografisches Auge hilft dir dabei, Momente und Situationen zu erkennen, die ein interessantes und ansprechendes Bild ergeben. Genauso ist das bei der Bildkomposition, mit der du Elemente wie Linien, Formen und Farben einsetzt und deinen Fotos Struktur und Tiefe verleihst.

Während die Ausrüstung zweifellos wichtig und hilfreich ist, um qualitativ hochwertige Aufnahmen zu erzielen, sollte sie nicht als ausschließlicher Faktor für gute Fotografie betrachtet werden. 

Die beste Kamera der Welt kann keine bemerkenswerten Fotos erstellen, wenn sie in den Händen einer Person liegt, die keine Ahnung von Lichtführung, Perspektive oder Bildkomposition hat. 

Zudem machen viele Anfänger den Fehler zu glauben, die Kamera sei der entscheidende Ausrüstungsfaktor für gute Fotos. Im Zweifel ist ein hochwertiges Objektiv, das scharfe Bilder erzeugt und eine gute Lichtstärke besitzt, aber dann sogar wichtiger für gute Fotos, als eine teure Kamera.

Es ist also wichtig, nicht nur in die Ausrüstung zu investieren, sondern auch Zeit und Mühe in die Entwicklung und Verbesserung deiner persönlichen Fähigkeiten und deines Stils zu stecken.

Das sich dein Stil mit genügend Übung übrigens von ganz allein entwickelt und du nicht irgendwelche Tipps befolgen musst um “deinen Stil zu finden”, habe ich dir in diesem Video auf Youtube genauer erklärt:

 
 

5. Du entwickelst dich nicht weiter

Ein weiterer Fehler, den man als Fotograf vermeiden sollte, ist die Stagnation – also das Festhalten an dem, was man bereits kennt, ohne neue Perspektiven und Möglichkeiten zu erkunden oder sich weiterzuentwickeln. 

Um als Fotograf zu wachsen und dich künstlerisch weiterzuentwickeln, solltest du aber jederzeit offen für Veränderungen sein und nach Möglichkeiten suchen, um neue Stile, Techniken und Genres in der Fotografie zu entdecken.

Eine großartige Methode, um dies zu tun, besteht darin, verschiedene Stile und Techniken auszuprobieren, die außerhalb deiner Komfortzone liegen. 

Möglicherweise bist du ein Meister der Landschaftsfotografie, hast dafür aber wenig Erfahrung in Streetfotografie. Du könntest dir eine Challange setzen und dir dieses Genre bewusst vornehmen und etwas Zeit damit verbringen.

Du wärst überrascht, wie oft sich dadurch Fähigkeiten entwickeln, die du dann auch in anderen Bereichen der Fotografie anwenden kannst. Durch Streetfotografie habe ich beispielsweise gelernt sehr zügig zu arbeiten und kann meine Kamera blind bedienen.

Bin ich nun auf einem Portrait-Shooting, kann ich aufgrund dieser Fähigkeiten sehr schnell schöne Fotos aufnehmen. Ich habe von meinen Modellen schon öfter zu hören bekommen, dass ich ungewöhnlich schnell arbeite und andere Fotografen offensichtlich deutlich länger brauchen, ehe mal brauchbare Bilder entstehen. 

Das meine ich damit, dass du Fähigkeiten entwickelst, die sich auf andere Bereiche deiner Fotografie auswirken. Ich glaube nicht, dass ich ohne Streetfotografie ähnlich schnelles Fotografieren gelernt hätte. Wenn du dich selbst für die Streetfotografie interessierst findest du hier meinen Guide, wie du damit ohne Angst in Deutschland starten kannst.

Es ist auch wichtig, sich bewusst zu machen, dass die Fotografie sich ständig weiterentwickelt und viele verschiedene Genres und Nischen umfasst. Durch das Entdecken neuer Nischen kannst du deinen künstlerischen Horizont erweitern und etwas Abwechslung in deine Fotografie bringen.

Beständiges Lernen führt letztlich zu einer Erweiterung deiner künstlerischen Bandbreite als Fotograf und einem ständigen Wachstum deiner Fähigkeiten.

Indem du offen für Neues bleibst und stets danach strebst, dich selbst herauszufordern und zu verbessern, wirst du nicht nur in der Lage sein, beeindruckendere und ausdrucksstärkere Bilder zu erschaffen, sondern aufgrund der Abwechslung auch dein Interesse für Fotografie aufrechtzuerhalten und zu vertiefen.

Falls du ein paar Ideen für spannende Fotochallenges brauchst, kann ich dir dieses Video empfehlen:

 
 

Wie du mit Fehlern umgehst

Wenn du dich jetzt bei einem oder mehreren Punkten auf der Liste wiedererkannt hast, musst du dir dennoch keine Gedanken machen. Fehler sind menschlich und wie ich oben geschrieben habe entwickeln sich Fotografen ständig weiter.

Solange du beim Fotografieren respektvoll vorgehst, wirst du dir die anderen Punkte der Liste nach und nach aneignen können und zu einem besseren Fotografen werden.

Auch ich habe viele der Fehler selbst gemacht und kann hier aus Erfahrung sprechen, dass manche Dinge etwas brauchen ehe du sie verinnerlicht hast. Allein dass du dich mit dem Thema beschäftigst ist ja aber bereits ein gutes Zeichen, daher wünsche ich dir ganz viel Erfolg auf deiner weiteren Reise als Fotograf! :)


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Timo Nausch