7 Gründe warum Kameras besser sind als Smartphones
Als Fotograf nutze ich eine “richtige” Spiegelreflexkamera. Doch Smartphones erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Daher will ich mir 7 Gründe anschauen, warum ich eine Kamera immer noch besser finde, als unsere Handys.
Dazu sei aber gesagt, dass ich Smartphones nicht schlecht reden will. Sie sind hervorragend für schnelle Schnappschüsse und du hast es eigentlich immer dabei.
Mehr geht es mehr darum zu helfen, wenn du nicht genau weißt, ob du eine große Kamera brauchst. Oder wenn du mehr zu den Unterschieden zwischen einer DSLR und einem Handy für die Fotografie erfahren willst.
1. Du siehst deine Fotos deutlicher durch den Sucher
Ein entscheidender Vorteil ist der elektronische Sucher, auch EVF genannt, den viele Kameras haben. Smartphones bieten das nicht.
Natürlich haben Smartphones beeindruckende Bildschirme mit hoher Auflösung, die auch bei Sonnenlicht gut lesbar sind. Aber dieser Bildschirm zeigt dir nicht das echte Bild, das du am Ende bekommst.
Ein großer Bildschirm eines Smartphones hilft dir zwar, bei hellen Lichtverhältnissen klar zu sehen, aber er ist häufig zu hell und zu gesättigt, um eine genaue Vorschau deines Fotos zu bieten.
Du denkst vielleicht, dein Bild sieht perfekt aus, aber sobald du es auf einem anderen Gerät betrachtest, merkst du, dass die Farben und die Belichtung nicht stimmen.
Das ist der Vorteil einer Kamera mit EVF. Der elektronische Sucher einer Kamera gibt dir eine realistische Vorschau auf dein Bild. Wenn du durch den Sucher schaust, siehst du genau, wie das fertige Bild aussehen wird.
Ein weiterer Vorteil des EVF ist die Stabilität. Wenn du die Kamera ans Auge führst und die Arme nah am Körper hältst, kannst du die Kamera viel ruhiger halten. Das reduziert Verwacklungen und sorgt für schärfere Bilder.
Gerade bei längeren Belichtungszeiten oder schwierigen Lichtverhältnissen ist das ein riesiger Vorteil.
Außerdem schützt der EVF deine Augen vor starkem Sonnenlicht, was besonders draußen bei hellem Wetter hilfreich ist.
Du kannst das Bild viel besser erkennen und beurteilen, ohne von der Sonne geblendet zu werden. Dadurch siehst du klarer, ob das Bild gut fokussiert ist und wie der Bildaufbau wirkt.
2. Handhabung
Ich weiß wie praktisch es ist, Fotos mit einem Smartphone zu machen. Smartphones sind immer griffbereit und bieten viele gute Funktionen.
Aber wenn es um die Handhabung geht, stößt man mit einem Smartphone schnell an seine Grenzen. Das ergonomische Design eines Smartphones ist einfach nicht gut für die Fotografie.
Ein großes Problem bei Smartphones ist, dass sie flach sind. Diese Form macht es schwierig, das Gerät stabil zu halten.
Du hältst dein Smartphone immer mit ausgestrecktem Arm, um den Bildschirm zu sehen. Dadurch wird das Gerät leicht wackelig und das kann die Bildqualität beeinträchtigen.
Natürlich kannst du Zubehör wie Griffe kaufen, aber das macht das Smartphone unhandlicher und weniger alltagstauglich.
Ein weiterer Punkt ist der Auslöser. Obwohl viele Smartphones einen Auslöseknopf an der Seite haben, ist dieser oft nicht so bequem zu erreichen wie der Auslöser einer richtigen Kamera.
Wenn du den Bildschirm zum Auslösen nutzt, besteht die Gefahr, dass du das Smartphone beim Tippen bewegst. Das führt zu unscharfen Bildern.
Touchscreens sind zwar praktisch, aber sie reagieren nicht immer sofort. Wenn dein Bildschirm nass ist oder du Handschuhe trägst, wird es schwierig, den richtigen Moment festzuhalten.
Hier ist die Spiegelreflex- oder die spiegellose Kamera deutlich praktischer. Diese Kameras bieten eine viel bessere Handhabung.
Sie haben Griffe, die perfekt in der Hand liegen, und Kontrollräder, die direkt unter deinen Fingern positioniert sind. Du musst nicht einmal hinsehen, um die Einstellungen zu ändern.
Die Bedienelemente sind intuitiv angeordnet, sodass du schnell und ohne großes Überlegen die gewünschten Einstellungen vornehmen kannst.
Ein weiterer Vorteil ist die Anpassungsfähigkeit. Kameras bieten viele Möglichkeiten zur Individualisierung, die bei Smartphones fehlen.
Du kannst die Tasten und Räder so konfigurieren, wie es für dich am besten passt.
Das macht das Fotografieren viel einfacher und schneller. Zudem ist das Zoomen mit einer Kamera viel präziser und schneller als mit einem Smartphone. Aber dazu später noch mehr.
3. Du hast mehr Freiheiten beim Blitzen
Warum ich eine Kamera lieber mag als ein Smartphone? Ein weiterer Grund ist der elektronische Blitz.
Du hast ihn wahrscheinlich schon mal gesehen, dieser grelle Lichtblitz, den man auf vielen Kameras findet. Besonders cool daran ist, dass ich ihn entweder fest eingebaut oder extern haben kann.
So kann ich ihn auch abnehmen und die Richtung ändern. Ich kann das Licht anpassen, die Farbe verändern und sogar entscheiden, wie weich oder hart mein Blitz ist.
Ja, ich weiß, was du jetzt denkst: "Mein Smartphone hat doch auch einen Blitz!" Aber das ist nicht ganz dasselbe.
Der Blitz im Smartphone ist eigentlich nur die Taschenlampe, die kurz aufleuchtet, wenn du ein Foto machst. Sie bleibt nicht dauerhaft an und ist ziemlich schwach.
Wahrscheinlich siehst du das Licht gar nicht richtig, wenn es an ist. Dein Motiv muss direkt vor dem Smartphone sein, um überhaupt beleuchtet zu werden.
Du kannst den Blitz nicht abnehmen, die Richtung nicht ändern, die Farbe nicht anpassen oder weiches Licht erzeugen. All das ist sehr einschränkend.
Mit einem elektronischen Blitz kann ich zum Beispiel einen Kolibri in der Luft einfrieren oder schnelle Bewegungen im Sport festhalten.
An hellen Tagen, wenn mein Motiv gut beleuchtet ist, kann der Hintergrund richtig dunkel und dramatisch aussehen.
Das bietet viel mehr künstlerische Möglichkeiten. Aber dafür brauchst du eine richtige Kamera, denn mit dem Smartphone funktioniert das nicht so gut.
Wenn du außerdem im Studio arbeitest und dein Modell richtig cool ausleuchten willst, nutzt du häufig zwei, drei oder noch mehr Blitze gleichzeitig.
Diese Blitze kommen dann aus verschiedenen Richtungen und haben unterschiedliche Stärken. So kannst du viel faszinierendere und kreativere Fotos machen als mit einem einfachen Smartphone-Blitz.
Der Blitz vom Smartphone ist selbst für Urlaubsfotos oft so schwach, dass er kaum nützlich ist. Außerdem lässt sich die Intensität des Smartphone-Blitzes nicht so gut einstellen wie bei herkömmlichen Blitzen.
4. Deutlich größere Auswahl und Freiheiten bei Objektiven
Moderne Smartphones haben häufig mehrere Objektive und Sensoren, was praktisch ist, aber immer noch begrenzt bleibt. Bei Smartphones hast du meistens ein Ultraweitwinkelobjektiv, ein Weitwinkelobjektiv und ein Teleobjektiv.
Das Ultraweitwinkelobjektiv fängt viel ein, das Weitwinkelobjektiv ist für die meisten Fotos und Selfies gedacht, und das Teleobjektiv ist eher für Porträts geeignet.
Aber die Bildqualität dieser Objektive variiert stark. Besonders das Teleobjektiv liefert häufig die schlechteste Bildqualität.
Bei einer richtigen Kamera kannst du die Objektive wechseln und so verschiedene Arten der Fotografie abdecken. Du kannst Ultraweitwinkel, Weitwinkel, normale Objektive und Teleobjektive verwenden, aber hast viel mehr Brennweiten zur Auswahl als an deinem Smartphone.
Es gibt zum Beispiel spezielle Objektive für Makrofotografie, Fischaugenobjektive und Teleobjektive, die viel weiter reichen als die eines Smartphones.
Ein weiterer Vorteil ist, dass egal welches Objektiv ich auf meine Kamera setze, ich immer die gleiche hohe Bildqualität bekomme.
Bei Smartphones variiert die Bildqualität je nach Objektiv. Meist weil jedes Objektiv einen eigenen Sensor hat, der mal mehr, mal weniger Megapixel nutzt.
Dazu kommt, dass Smartphones nicht wirklich zoomen können. Sie verwenden dabei immer einen digitalen Zoom, der die Bildqualität beeinträchtigt.
Beim digitalen Zoom verlierst du Megapixel und die Fotos sehen schnell unscharf und matschig aus.
Viele Smartphones haben zudem von Haus aus bereits weniger Megapixel als die meisten Kameras, was die Bildqualität weiter einschränkt.
Die Objektive von Smartphones sind auch nicht so scharf wie richtige Kameraobjektive. Smartphones versuchen das durch Software auszugleichen, die das Foto automatisch nachschärft.
Das führt aber eher zu einem künstlichen "Smartphone-Look", der nicht professionell aussieht.
5. Unscharfer Hintergrund
Wenn du ein Foto machst, bei dem dein Motiv scharf und der Hintergrund unscharf ist, spricht man von geringer Tiefenschärfe. Das sieht besonders schön und professionell aus.
Mit einer Kamera kannst du verschiedene Objektive benutzen, die dir eine große Auswahl an Blendenöffnungen bieten. Durch das Ändern der Blende kontrollierst du, wie unscharf der Hintergrund wird.
Das gibt dir viele kreative Möglichkeiten. Du kannst dein Motiv klar hervorheben und den Rest des Bildes sanft verschwimmen lassen.
Bei einem Smartphone ist das schwieriger. Smartphones haben meist nicht so viele Blendenoptionen. Stattdessen nutzen sie digitale Effekte, um den Hintergrund unscharf zu machen.
Zum Beispiel gibt es den Porträtmodus. Wenn du diesen Modus benutzt, erkennt das Smartphone dein Motiv und macht den Hintergrund digital unscharf.
Das sieht manchmal ganz gut aus, aber oft merkt man, dass es künstlich ist. Die Kanten um das Motiv, besonders bei Haaren, sehen meistens seltsam aus oder es gibt einen merkwürdigen Halo-Effekt.
Mit einer richtigen Kamera passiert das nicht. Die Unschärfe im Hintergrund entsteht auf natürliche Weise, ohne digitale Tricks. Das sieht viel echter und schöner aus.
Ein Beispiel: Wenn ich ein Foto von einem Modell mache, kann ich die Blende weit öffnen und den Hintergrund wunderbar weich und unscharf machen. Das lenkt alle Aufmerksamkeit auf die Person.
Ehrlicherweise muss man aber auch zugeben, dass Smartphone Kameras immer besser werden und inzwischen die ganz modernen Modell auch “richtige” Unschärfe erzeugen. Der Effekt ist aber trotzdem bei weitem noch nicht so ausgeprägt wie man ihn bei einer richtigen Kamera erzeugen kann.
6. Kameras bieten eine bessere Bildqualität
Smartphones machen schöne Fotos, das stimmt, und das mit wenig Aufwand. Genau deswegen sind sie so beliebt.
Für schnelle Schnappschüsse und Fotos für Instagram oder andere soziale Medien sind Smartphones perfekt.
Aber wenn es um die beste Bildqualität geht, sind Kameras einfach besser.
Ein großer Unterschied liegt im Sensor. Kameras haben größere Sensoren als Smartphones. Größere Sensoren fangen mehr Licht ein und das bedeutet bessere Fotos, besonders bei schlechten Lichtverhältnissen.
Smartphones versuchen das zu kompensieren, indem sie viele Bilder gleichzeitig machen und die besten Teile davon zusammenfügen. Das funktioniert ganz gut, hat aber seine Grenzen, besonders bei schnellen Bewegungen.
Außerdem haben Kameras bessere Möglichkeiten zur Bildbearbeitung. Die Fotos, die du mit einer Kamera machst, bieten mehr Details und mehr Möglichkeiten zur Nachbearbeitung.
Du kannst die Fotos größer ausdrucken oder auf einem großen Bildschirm anschauen, ohne dass sie an Qualität verlieren. Das ist besonders wichtig, wenn du deine Fotos professionell nutzen möchtest.
Natürlich haben moderne Smartphones viele Megapixel und kommen in einigen Bereichen nah an die Qualität von Kameras heran.
Aber sie schaffen das hauptsächlich durch Software und digitale Tricks. Das Ergebnis sieht manchmal ebenfalls gut aus, aber es ist nicht dasselbe wie die echte Qualität einer Kamera.
7. Mehr Möglichkeiten bei der Bildbearbeitung
Kameras können Fotos im RAW-Format aufnehmen. RAW-Dateien enthalten alle Bilddaten, die der Sensor erfasst. Dadurch hast du viel mehr Möglichkeiten bei der Nachbearbeitung.
Du kannst Belichtung, Weißabgleich, Kontrast und Farben sehr präzise anpassen.
Das JPEG-Format, das Smartphones meistens verwenden, komprimiert die Bilddaten stark. Dadurch gehen viele Details verloren und die Möglichkeiten zur Bearbeitung sind eingeschränkt.
Aber auch wenn du mit einer Kamera nur in JPEG fotografierst, nimmt diese trotzdem noch mehr Bilddaten auf als dein Smartphone. Das bedeutet, du kannst dein Foto viel flexibler bearbeiten.
Ich habe zum Beispiel gerade begonnen, meine digitalen Fotos im Stil alter Filmfotos zu bearbeiten. Das funktioniert mit meiner Kamera wunderbar. Mit einem Smartphone ist das sehr umständlich und die Ergebnisse sind eher nicht so überzeugend.
Ja, Bildbearbeitung erfordert etwas Übung, aber es lohnt sich. Du hast volle Kontrolle über deine Fotos und kannst genau den Look erzielen, den du dir wünschst.
Für Anfänger empfehle ich die Software von Luminar Neo*. Sie ist super leicht verständlich und liefert grandiose Ergebnisse.
Mein iPhone nimmt im Vergleich zu meiner Kamera aber häufig Bilder auf, die einen starken digitalen HDR-Look haben und unnatürlich wirken.
Es gibt zu wenig Kontrast und Schattenbereiche sind zu hell und zu gesättigt. Als Fotograf weiß ich, dass ich dasselbe Foto mit einer Kamera viel schöner aufnehmen kann.
Gleichzeitig bietet das Smartphone weniger Möglichkeiten zur Nachbearbeitung. Die begrenzten Bilddaten erlauben nicht so viele Anpassungen. Das ist frustrierend, wenn du versuchst, ein natürliches und schönes Bild zu erstellen.
Mit meiner Digitalkamera kann ich dagegen Fotos machen, die sich perfekt in alte Filmfotos verwandeln lassen. Die große Flexibilität bei der Bildbearbeitung ist ein klarer Vorteil von Kameras. Du hast mehr kreative Freiheit und kannst deine Fotos genau nach deinen Vorstellungen gestalten.