Wie du Inspiration für deine Fotografie findest

 

Inspiration ist die Grundlage für tolle Fotos. Die wenigsten von uns sind ein fotografisches Naturtalent. Wir brauchen Vorbilder und Inspiration, um unsere eigene Fotografie entwickeln zu können.

Aber wie genau geht das? Wir schauen uns hier an, wie du Inspiration für deine Fotos findest.

 

1. Hast du Vorbilder oder andere Fotografen, deren Meinung du respektierst?

Ein sehr effektiver Ansatz, um deine kreative Seite zu entfachen, ist es, sich andere Fotografen anzuschauen und deren Arbeiten zu studieren.

Du kennst sicher bereits einige Fotografen, deren Arbeit du bewunderst. Vielleicht gibt es auch Fotografen, die dir nicht so gut gefallen, aber auch das ist in Ordnung. Es hilft dir dabei zu erkennen, was dir gefällt und was nicht.

Um Inspiration zu finden, solltest du analysieren, welche Themen in den Bildern vorkommen. Frage dich, welche Genres diese Fotografen bevorzugen. Sind es Porträts, Landschaften oder doch eher abstrakte Aufnahmen?

Achte auch darauf, ob sie spezielle Konzepte verfolgen oder einen bestimmten Bildaufbau nutzen. Manche Fotografen arbeiten zum Beispiel ausschließlich in Schwarz-Weiß oder verwenden einen speziellen Film, um ihren Bildern einen besonderen Look zu verleihen.

Es ist nicht notwendig, nur ein einziges Vorbild zu haben. Du kannst dir von vielen verschiedenen Fotografen Aspekte abschauen, die dir gefallen.

Vielleicht magst du bei dem einen den Bearbeitungsstil und bei einem anderen die ausdrucksstarken Motive. Sammle diese Eindrücke und kombiniere sie zu deinem eigenen Stil.

Wenn du noch keine klaren Vorbilder hast, kannst du auch Menschen in deinem Umfeld fragen. Vielleicht kennst du andere Fotografen, die dir Tipps geben können, welche Fotografen sie inspirierend finden.

Diese Gespräche können dir einen guten Startpunkt bieten und dir helfen, deinen eigenen Weg zu finden.

Es kann auch sein, dass die Menschen in deinem Umfeld einen neutralen Blick auf deine Fotos werfen und dir Feedback geben. Vielleicht erkennt jemand Aussenstehendes schneller gewisse Muster oder Themen in deiner Fotografie.

Ist dies ein erfahrener Fotograf, kann er dir dadurch vielleicht auch eine gewisse Richtung zeigen und dir Tipps geben, bei welchen Fotografen er bereits einen ähnlichen Stil erkannt und gesehen hat.

 

2. Welche Themen interessieren dich abseits der Fotografie?

Ein guter Weg um neue Ideen zu bekommen besteht darin, sich darüber Gedanken zu machen, welche Themen dich abseits der Fotografie interessieren.

So kannst du deine Interessen und Hobbys nutzen, um neue fotografische Ansätze zu entdecken.

Zum Beispiel: Du bist eine sehr extrovertierte Person und hast viel Freude daran, mit anderen Menschen zu sprechen und ihre Geschichten zu hören. Dann macht es vielleicht Sinn sich stärker mit der Portraitfotografie zu beschäftigen.

Du kannst dich so mit Leuten zusammensetzen, dich mit ihnen unterhalte und sie kennen lernen. Währenddessen machst du Fotos, die ihre Persönlichkeit einfangen. So entstehen authentische und ausdrucksstarke Bilder.

Falls du eher der ruhige Typ bist und die Natur genießt, bietet sich die Landschaftsfotografie an.

Es macht Sinn, sich auf das zu konzentrieren, was dich ohnehin fasziniert. Du kannst die Schönheit der Natur einfangen, ohne dich gezwungen zu fühlen, ständig mit anderen Menschen zu interagieren.

In der Ruhe der Natur findest du vielleicht genau die Inspiration, die du für beeindruckende Landschaftsbilder brauchst.

Neben der Fotografie habe ich noch viele andere Interessen, die meine Kreativität beeinflussen. Ich schaue zum Beispiel sehr gerne Anime. Die Farbpaletten in diesen Serien sind sehr speziell und enthalten häufig viele Pastellfarben.

Diese Farben versuche ich auch in meine Fotos zu integrieren. Es macht Spaß, mit diesen Farbtönen zu experimentieren und sie in verschiedenen Kontexten einzusetzen.

Außerdem lebe ich schon immer in Städten und finde das urbane Leben sehr inspirierend. Daher fotografiere ich gerne Straßenszenen und die Architektur der Stadt.

Es ist aufregend, die Dynamik der Stadt einzufangen und die Geschichten der Menschen, die dort leben, in meinen Fotos zu erzählen.

Für mich ist die Street-Fotografie eine Möglichkeit, meine Umgebung besser kennenzulernen und gleichzeitig kreative Bilder zu machen.

Inspiration findest du also ganz einfach in deiner Freizeit. Womit beschäftigst du dich, wenn du gerade nicht eine Kamera in der Hand hast? Das ist dann auch ein guter Ausgangspunkt für deine fotografische Inspiration.

 

3. Was kannst du tun wenn dir ein Startpunkt fehlt?

Manche sagen dann allerdings: “Ich weiß nicht wo ich anfangen soll zu suchen”, “Ich kenne keine Fotografen in dem Gebiet” oder “Meine Umgebung sieht ganz anders aus als bei den Fotografen die ich gerne als Vorbilder hätte”.

Du denkst vielleicht, dass du unbedingt einen bestimmten Fotografen als Vorbild brauchst.

Das ist aber nicht der Fall, denn Fotografie existiert nicht isoliert. Inspiration kann aus vielen verschiedenen Quellen kommen.

Stell dir vor, du liebst das Kino. Filme haben sehr einzigartige Stile – manche wirken rau und düster, andere sind hell und lebendig.

Diese visuellen Eindrücke kannst du nutzen, um Ideen für deine eigenen Fotos zu entwickeln.

Auch die Gestaltung von Filmplakaten oder Szenenbildern kann dir Anregungen geben. Du musst nur darauf achten, was dich anspricht.

Musik ist eine weitere tolle Inspirationsquelle. Musikvideos und Plattencover haben ebenfalls häufig sehr kreative und interessante Designs.

Diese kannst du dir anschauen und überlegen, wie du ähnliche Stimmungen oder Farbpaletten in deine Fotos einbringen kannst.

Ein Besuch in einer Kunstgalerie bietet ebenfalls viele Möglichkeiten. Alte Gemälde zeigen, wie Künstler vor der Erfindung der Fotografie Landschaften und Personen dargestellt haben.

Die auch hier können dir Posen, Farben und Bildaufbau neue Ideen für deine Fotografie liefern.

Es geht darum, die Details zu beobachten und zu überlegen, wie du diese Elemente in deinen eigenen Fotos umsetzen kannst.

Wenn du auf dem Land lebst und die große Stadt fotografieren möchtest, aber keine Möglichkeit hast, dorthin zu gelangen, findest du vielleicht Künstler, die ähnliche Herausforderungen hatten.

Mir geht es darum, dass du keinen Fotografen als direkten Startpunkt brauchst.

Inspiration kann aus vielen Bereichen kommen – Kunst, Musik, Film oder sogar aus alltäglichen Dingen.

Du kannst anfangen, indem du einfach schaust, was dich persönlich anspricht und interessiert.

Entwickle dich von dort aus weiter und vertiefe dein Wissen über das jeweilige Thema.

Ein Beispiel: Du findest ein Gemälde besonders faszinierend. Suche nach weiteren Werken des Künstlers und analysiere, was genau dich anspricht. Vielleicht ist es die Farbwahl oder die Art, wie Menschen dargestellt werden.

 

4. Wie du die Arbeit anderer in deine eigene Inspiration verwandelst

Angenommen du hast jetzt verstanden was dich inspiriert und anspricht. Wie kannst du die Arbeit anderer dann aber am Ende in deine eigene Inspiration verwandeln und sie praktisch für dich anwenden?

Am Anfang ist es wichtig, alles zu speichern, was du interessant findest. Ich habe zum Beispiel ein Pinterest-Board, auf dem ich inspirierende Bilder sammle.

Du kannst aber auch eine eigene Fotogalerie auf deinem Smartphone erstellen oder einen speziellen Ordner auf deinem PC anlegen.

Der Ort, an dem du diese Dinge sammelst, ist weniger wichtig als das Sammeln selbst.

Wenn du etwas siehst, das dich anspricht, speichere es einfach ab - ohne tiefer darüber nachzudenken. Es geht zunächst nicht darum die Dinge zu analysieren.

Wichtig ist nur, dass du alles, was deine Aufmerksamkeit erregt, festhältst. Mach Screenshots oder fotografiere interessante Dinge, ohne dir Gedanken zu machen, warum sie dich faszinieren.

Zu einem späteren Zeitpunkt nimm dir Zeit, um deine gesammelten Bilder in Ruhe anzuschauen. Versuche zu verstehen, was dich genau an ihnen fasziniert. Erkennst du gewisse Muster & Konzepte zwischen den gespeicherten Sachen?

Vielleicht ist es der Bildaufbau, bestimmte Farben oder eine besondere Stimmung, die vermittelt wird. Diese Analyse hilft dir, herauszufinden, was du an diesen Bildern spannend findest.

Zum Beispiel habe ich die angesprochene Vorliebe für die Farbpaletten in Animes. Die Pastellfarben finde ich besonders schön und ansprechend.

Deshalb versuche ich, diese Farben in meine eigenen Fotos zu integrieren, wenn es passt. Natürlich funktioniert das nicht immer, aber es ist ein Werkzeug, das ich benutze, wenn die Gelegenheit es erlaubt.

Manchmal arbeite ich auch mit Schwarz-Weiß-Fotografie, um dramatischere Bilder zu erzeugen. Diese Technik habe ich ebenfalls durch die Betrachtung der Arbeit anderer Fotografen gelernt.

Deine Inspiration kann also ohne Probleme aus verschiedenen Quellen kommen und es ist kein Problem verschiedene Stile auzusprobieren, um deinen eigenen zu finden.

 

5. Baue auf deinen Erfahrungen weiter auf

Im nächsten Schritt baust du auf deinen eigenen Erfahrungen auf.

Am Anfang findest du vielleicht eine Technik oder einen Stil, der dich begeistert, und versuchst, ihn nachzuahmen. Dabei lernst du wichtige Techniken, die dir in Zukunft bei deinen Fotos helfen.

Es ist nicht schlimm, wenn du das Gefühl hast, etwas nur zu kopieren. Durch das Replizieren entwickelst du deine Fähigkeiten weiter.

Du kannst dann von diesem Punkt aus weitergehen und dich nicht nur auf das Kopieren beschränken.

Vielleicht hast du einen bestimmten Porträtstil ausprobiert und möchtest diesen nun auf Stillleben oder Landschaften anwenden. So mischt du verschiedene Inspirationsquellen miteinander und erschaffst etwas Einzigartiges.

Wichtig ist auch, dass du deine Sammlung an Inspirationsquellen, die du dir angelegt hast, immer weiter pflegst und aktuell hältst.

Deine Interessen werden sich im Laufe der Zeit ändern, und das ist normal. Halte deshalb deine Sammlung frisch und füge regelmäßig neue Elemente hinzu.

So bleibst du inspiriert und entdeckst immer wieder neue Aspekte, die dich faszinieren und die du in deine Fotografie einfließen lassen kannst.

Indem du dich ständig neuen, frischen visueller Reizen aussetzt, kannst du dich kontinuierlich weiterentwickeln.

Selbst wenn du deinen Stil gefunden hast, bedeutet das nicht, dass du dich nicht weiter inspirieren lassen kannst. Im Gegenteil: Durch neue Einflüsse kannst du deinen Stil verfeinern und weiterentwickeln.

So hast du am Ende einen Kreislauf gebaut, mit dem du endlose Inspiration findest und dich und deine Fotografie ständig weiterentwickeln kannst.

 

 
Timo Nausch