Wie du es schaffst dich als Fotograf weiter zu entwickeln

 

Manchmal fühlen wir uns so, als ob wir mit unserer Fotografie nicht weiter kommen. Was also kann man tun, wenn man den nächsten Schritt erst noch finden muss, ehe man sich weiterentwickeln kann?

Hier geht es nicht darum dir irgendeinen Kurs verkaufen zu wollen. Ich will dir eine Möglichkeit geben, mit der du ganz individuell deine eigene Fotografie kostenlos verbessern kannst, indem du von anderen lernst!

 

Suche dir Vorbilder in deinem Fotostil

Es ist ganz normal und ungemein hilfreich, sich von den Arbeiten anderer inspirieren zu lassen, egal ob sie berühmt sind oder nicht. Was wirklich zählt, ist, dass ihr Stil und ihre Technik dich ansprechen und du daraus lernen kannst.

Ich empfehle dir, mindestens zwei bis drei Fotografen zu finden, deren Arbeit dich besonders fasziniert.

Bei mir sind das zum Beispiel Roman Fox, ein in meinen Augen unglaublich talentierter Streetfotograf. Sein Umgang mit Licht und Schatten hat mich einfach umgehauen.

Da ich selbst auch leidenschaftlich gern Streetfotografie betreibe, gibt es viele Überschneidungen in unseren Interessen, aber die Art und Weise, wie er Licht einsetzt, ist etwas, das ich immer noch zu meistern versuche.

Ein weiteres Beispiel ist James Parsons, ein Fotograf, der nicht nur beeindruckende Bilder macht, sondern auch sein Wissen großzügig teilt.

Von solchen Fotografen kann man nicht nur technische Fähigkeiten lernen, sondern auch, wie man seine Geschichten visuell erzählt und wie man eine Verbindung zum Betrachter aufbaut.

Wenn du dir Fotografen als Vorbilder suchst, achte darauf, dass du nicht nur ihre Technik oder ihren Stil bewunderst, sondern auch verstehst, warum und wie sie bestimmte Entscheidungen in ihrer Arbeit treffen.

Dies hilft dir, deine eigene fotografische Stimme zu finden und zu schärfen.

Natürlich ist es auch so, dass sich deine Vorbilder im Laufe der Zeit ändern. Du musst nicht fest verheiratet mit ihnen sein.

Wie sich unsere fotografischen Fähigkeiten und unser Verständnis entwickeln, so entwickeln sich auch unsere Bedürfnisse und Interessen weiter. Was früher inspirierend war, mag heute nicht mehr so relevant sein, und das ist völlig in Ordnung.

Dennoch macht es Sinn, aktiv nach Fotografen zu suchen, die in den Bereichen, die dich interessieren, herausragend sind.

Es spielt keine Rolle, ob diese Fotografen in der großen Fotografie-Community bekannt sind oder nicht. Wichtig ist, dass ihre Arbeit dich anspricht und du das Gefühl hast, dass du durch das Studieren ihrer Bilder wachsen und dich verbessern kannst.

Nutze diese Inspirationen als Sprungbrett, um deine Fähigkeiten zu erweitern und deine eigene einzigartige fotografische Reise fortzusetzen.

Mehr über meine Vorbilder kannst du in diesem Video erfahren:

 

Schau deine Bilder nicht als Einzelwerke an

Immer wenn ich meine Bilder anschaue, stelle ich fest, dass es eine große Versuchung gibt, jedes Foto einzeln zu betrachten. Immerhin ist das der Weg, wie Social Media funktioniert.

Aber um ehrlich zu sein, das ist eine ziemlich limitierende Sichtweise, besonders wenn man sich als Fotograf weiterentwickeln möchte.

Besser ist es in vielen Fällen, die Fotografien als Teil einer Serie oder eines Gesamtwerks zu sehen.

Die Sache ist die: Wenn wir unsere Bilder nur einzeln auf einem Bildschirm betrachten, verlieren wir leicht den Blick für das große Ganze.

Wir sehen nicht die übergreifenden Themen, die Verbindungen zwischen den Bildern, oder wie sie gemeinsam eine stärkere Botschaft vermitteln können.

Das ist, als würde man den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen.

Du kannst deine Arbeit also entweder ausdrucken oder auch einfach in einer digitalen Bildgalerie speichern. Damit schaffst du es, einen besseren Überblick über das große Ganze deiner Fotos zu bekommen.

Dieser Ansatz erlaubt es dir, die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Bildern besser zu verstehen und zu erkennen, welche Richtung dein fotografisches Schaffen nimmt.

Es zeigt mir, wie die einzelnen Bilder miteinander kommunizieren und wie sie zusammen eine Geschichte erzählen.

Ein weiterer Schritt in meiner Entwicklung war, dass ich mir die Arbeiten von Fotografen angesehen habe, deren Stil und Vision ich bewundere.

Dabei sucht man nach Gemeinsamkeiten in ihrer Verwendung von Licht und wie sie Stimmungen erzeugen.

Beispielsweise könnte jemand, der weiches, diffuses Licht in seinen Streetporträts verwendet, eine ähnliche emotionale Reaktion hervorrufen wie ich es anstrebe.

Wenn du andere Fotografen studierst und mit deinen eigenen Fotos vergleichst, dann schaffst du es auch immer besser, deine eigene kreative Vision besser zu verstehen.

Dabei stellst du sicher fest, dass nichts wirklich einzigartig ist, dass viele visuelle Ideen auf Vorangegangenem aufbauen.

Das hat mich inspiriert, bewusster zu fotografieren und überlegt zu wählen, welche Elemente ich in meine Bilder aufnehme und wie diese Elemente zusammenwirken können.

Für dich könnte das bedeuten, dass du ebenfalls anfängst, deine Fotografien nicht als isolierte Schnappschüsse, sondern als Teile eines größeren Ganzen zu betrachten.

Vielleicht findest du auch Inspiration in der Arbeit anderer und entdeckst dadurch neue Wege, deine eigene fotografische Sprache zu verfeinern und zu erweitern.

Ob es nun die lebendigen Farben der Landschaftsfotografie oder die rohe Intensität der Straßenfotografie ist – finde heraus, was zu dir spricht und baue darauf auf.

 

Suche dir spezifische Inspirationen aus

In meinem fotografischen Weg habe ich gelernt, dass es nicht darum geht, sich komplett neu zu erfinden, sondern darum, gezielt Inspiration zu suchen und sich davon beeinflussen zu lassen.

Nehmen wir ein einfaches Beispiel beim Kochen: Genau wie in der Küche, wo ich verschiedene Zutaten auswähle, um ein Gericht zu kreieren, wähle ich auch in der Fotografie bewusst meine Inspirationen aus.

Dieser Ansatz hilft mir, meine eigene fotografische Sprache kontinuierlich zu entwickeln und zu verfeinern.

Wenn du dich in deiner fotografischen Praxis weiterentwickeln möchtest, schlage ich vor, dass du beginnst, wie ein Elster zu sein: sammle alles, was glänzt.

Das bedeutet nicht, dass du wahllos alles aufgreifst, was dir unter die Augen kommt, sondern dass du selektiv vorgehst.

Schau dir gezielt nur die Arbeiten von Fotografen an, deren Stil oder Technik dich anspricht. Vielleicht ist es die Art, wie sie mit Licht umgehen, oder wie sie alltägliche Szenen in faszinierende Geschichten verwandeln.

Ich habe beispielsweise eine Sammlung von Bildern, die ich online speichere. Diese Bilder sind von verschiedenen Fotografen, aus unterschiedlichen Genres, aber alle haben Elemente, die mich ansprechen.

Diese Sammlung dient mir als visuelles Tagebuch meiner Inspirationen. Wenn ich neue Fotos mache, schaue ich oft durch diese Sammlung, um mich zu erinnern, was mich ursprünglich inspiriert hat und um neue Ideen zu entwickeln.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, Feedback zu deinen eigenen Bildern zu suchen. Dies kann durch soziale Medien, Fotografie-Communities oder durch persönliche Kontakte geschehen.

Am besten ist es natürlich, das Feedback von einem Fotografen zu bekommen, der genau den Stil verfolgt den du selbst versuchst zu erreichen.

Auf der anderen Seite Feedback auf Social Media ist in vielen Fällen sehr wenig wert, da du zum einen nicht weiß, wer dich da kritisiert und wie gut dessen eigene Arbeit ist. Aber dennoch ist auch Social Media ein Datenpunkt, wenn auch kein sonderlich genauer.

Das Feedback anderer kann dir aber auf jeden Fall helfen, deine Arbeit aus einem anderen Blickwinkel zu sehen und sie besser zu organisieren.

Außerdem ist es völlig in Ordnung, wenn deine fotografische Entwicklung manchmal stagniert. Jeder Fotograf, egal wie erfahren, durchläuft Phasen, in denen die Motivation nachlässt.

In solchen Momenten ist es wichtig, sich eine Pause zu gönnen und dann mit frischer Energie und neuen Ideen zurückzukehren.

Also, sei offen für Veränderungen und lass dich von der Welt um dich herum inspirieren. Nutze diese Inspirationen, um dein Handwerk zu meistern und deine einzigartige Vision in der Fotografie zu entwickeln.

 

 
Timo Nausch