Timo Nausch

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Diese Dinge brauchst du als Fotografie Anfänger alle nicht!

Wer mit der Fotografie anfängt, hört schnell das man Dies und Jenes braucht. Ganz viele dieser Sachen sind aber unnötiger Schnickschnack und für einen Einsteiger in die Fotografie nur Geldverschwendung.

Hier schauen wir uns einige der Dige an, du du als Fotografie Anfänger nicht brauchst!

1. Vollformat Kameras

In der Welt der Fotografie gibt es eine Vielzahl an Ausrüstungen und Technologien, die einem das Gefühl geben können, man müsse stets das Neueste und Beste besitzen, um erfolgreiche Fotos zu schießen.

Sehr oft sehe ich, wie Anfängern direkt Vollformat Kameras empfohlen werden.

Aber lass uns ehrlich sein: Für die meisten Hobbyfotografen sind diese teuren Geräte mehr Ballast als Hilfe.

Das Vollformat ist für Anfänger viel zu teuer. Nicht nur die Kameras, auch Objektive kosten mehr Geld.

Gerade wenn du noch am experimentieren bist und noch nicht genau weißt, welche Genre dir den meisten Spaß machen, ist es viel einfacher mit günstigen APS-C Kameras zu experimentieren.

Außerdem sind diese leichter und du hast eher Lust sie mitzunehmen, als das schwere Vollformat.

Ein Vollformat Kamera hat aber natürlich durchaus ihre Berechtigung. Vor allem in diesen Bereichen hat sie ihre Stärken:

  1. Low-Light-Fotografie: Hier ist der größere Sensor von Vorteil, da er mehr Licht einfangen und somit bessere Bilder bei schlechten Lichtverhältnissen liefern kann. Wenn du also ein Nachtschwärmer bist oder gerne in dämmrigen Umgebungen fotografierst, könnte eine Vollformatkamera eine Überlegung wert sein.

  2. Professionelle Fotografie, wie bei Hochzeiten, Events oder Produktfotos. In solchen Fällen kann die Investition in eine Vollformatkamera gerechtfertigt sein, da die Bildqualität und die Flexibilität im Umgang mit verschiedenen Beleuchtungsszenarien oft höheren Kundenansprüchen gerecht werden muss.

  3. Spezialisierte Gebiete wie der Tier- und Sportfotografie, wo du das Beste aus der Technologie herausholen musst, um schnelle Bewegungen und weit entfernte Motive klar einzufangen. Hier bieten Vollformatkameras oft die fortschrittlichsten Autofokus- und Bildverarbeitungssysteme.

  4. Wenn du ein großer Fan von schönem Bokeh und starkem Hintergrundunschärfe bist – auch hier hat das größere Format seinen Reiz.

Falls du dich in einer dieser Gruppen wiederfindest, denke über eine Vollformatkamera nach.

Aber für alle anderen, die noch am Anfang stehen oder Fotografie als Hobby betreiben, rate ich: Lass dich nicht von der Vorstellung verleiten, dass nur eine teure Kamera gute Bilder macht.

In vielen Fällen reichen auch Kameras mit kleineren Sensoren aus, um beeindruckende Ergebnisse zu erzielen.

Spare lieber das Geld oder investiere es in gute Objektive, die tatsächlich einen Unterschied in deinen Bildern machen können.

Außerdem sind die oben aufgezählten Bereiche auch nicht die, in denen man zwingend eine Vollformat Kamera braucht. Sie sind hilfreich, aber eine günstige APS-C Kamera erfüllt viele Aufgaben ebenfalls zu 90 - 95%.

2. Filter

Filter haben definitiv ihren Platz in der Fotografie: Ein zirkularer Polarisationsfilter (CPL) entfernt Reflexionen, verstärkt Farben und reduziert die Blendung beim Fotografieren von Wasser.

Ein Neutraldichtefilter (ND) reduziert Licht, was längere Belichtungszeiten oder das Fotografieren mit offener Blende bei Tageslicht ermöglicht.

Ein Diffusionsfilter wiederum kann filmähnliche Ergebnisse direkt aus der Kamera liefern.

Trotz ihrer Vorteile möchte ich dir heute auf den Weg geben, dass der Einsatz von Filtern für Anfänger in der Fotografie nicht unbedingt notwendig ist.

Zu Beginn solltest du dich darauf konzentrieren, gute Fotos zu machen und nicht sofort mit kreativen Extras wie Filtern zu experimentieren.

Ich spreche aus eigener Erfahrung, wenn ich sage, dass das Hinzufügen von Filtern anfangs eher verwirrend sein kann als hilfreich.

Außerdem sind (gute) Filter meist sehr teuer. Wir sprechen hier von hunderten Euro.

Das ist Geld, dass du am Anfang lieber in deine Kamera, Objektive und eine schöne Reise oder Fotokurse investieren solltest, um wirkliche Fortschritte zu machen.

Es gibt allerdings Ausnahmen, bei denen Filter schon früh nützlich sind. Wenn du beispielsweise Autos, glänzende Oberflächen oder Wasser fotografierst, kann ein CPL-Filter sehr vorteilhaft sein, um unerwünschte Reflexionen zu eliminieren und die Farben in deinen Aufnahmen zu verbessern.

In solchen spezifischen Szenarien macht der Einsatz eines Filters Sinn.

Für die meisten Leute würde ich jedoch vorschlagen, zunächst ohne Filter zu experimentieren, während sie sich mit den Grundlagen der Fotografie vertraut machen.

Das Erlernen der Grundtechniken – wie die Beherrschung von Blende, Verschlusszeit und ISO – sollte deine Priorität sein.

Wenn du diese Elemente einmal beherrschst, kannst du anfangen, Filter als Werkzeuge zu verwenden.

3. Professionelle Objektive

Als ich mit der Fotografie begonnen habe, war mein erstes Objektiv nichts anderes als das, was mit der Kamera mitgeliefert wurde – ein sogenanntes Kit-Objektiv.

Diese Objektive sind nicht nur äußerst praktisch, sondern auch erschwinglich und bieten einem Fotografie-Neuling genügend Spielraum, um sich auszuprobieren.

Du denkst vielleicht, dass du sofort in teure Profi-Objektive investieren solltest, um die beste Bildqualität zu erzielen. Denn immer wieder hört man ja, dass gute Objektive die beste Investition in der Fotografie sind. Und dem will ich gar nicht widersprechen.

Aber ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen: Das ist zu Beginn gar nicht nötig.

Kit-Objektive sind flexibel und ermöglichen es dir, eine Vielzahl von Aufnahmesituationen zu erkunden, ohne dass du gleich ein Vermögen ausgeben musst.

Als ich meine Ausrüstung dann erweitern wollte, habe ich mir eine 50mm f1.8 Festbrennweite* gekauft.

Diese Objektive sind vergleichsweise günstig, aber ein echter Gamechanger, wenn es um Lichtstärke geht.

Plötzlich war es möglich, mit unscharfem Hintergrund, wunderschönem Bokeh und selbst Nachtaufnahmen zu experimentieren.

Die Bildqualität und Schärfe dieser Linsen ist natürlich nicht perfekt, aber als Anfänger ist das sowieso noch nicht so wichtig. Ehrlicherweise sind deine Fotos meist wegen den falschen Einstellungen und nicht wegen der Qualität des Objektives unscharf.

Natürlich ist Profi-Equipment in vielen Aspekten überlegen, aber der Unterschied ist gerade zu Beginn nicht so gravierend, wie man vielleicht denkt.

Die Investition in teure Profi-Objektive, die schnell mehrere tausend Euro kosten können, lohnt sich erst, wenn du wirklich genau weißt, welche Art von Fotografie dir am meisten Spaß macht und du deine Fähigkeiten entsprechend geschärft hast.

Ich habe das komplette erste Jahr meiner fotografischen Laufbahn ausschließlich mit dem Kit-Objektiv und der 50mm Festbrennweite gearbeitet.

Dies hat mir nicht nur geholfen, Geld zu sparen, sondern auch, meine Fähigkeiten zu verfeinern und wirklich zu verstehen, welche Art von Objektiv für meine Art der Fotografie am besten geeignet ist.

Deshalb rate ich dir, zunächst das zu nutzen, was du hast, und dich auf das Lernen und Experimentieren zu konzentrieren.

Wenn es dann an der Zeit ist, kannst du gezielt in ein oder zwei hochwertige Objektive investieren, die deinen Bedürfnissen und deinem Stil entsprechen.

4. Kamerarucksäcke

Als jemand, der eine Weile von den speziellen Kamerarucksäcken verschiedener Marken ziemlich begeistert war, muss ich dir etwas Wichtiges sagen: Du brauchst sie als Fotografie-Anfänger eigentlich nicht.

Diese Taschen sind wirklich teuer*, besonders im Vergleich zu normalen Rucksäcken.

Leider sind sie zusätzlich nicht nur ziemlich hässlich, sondern auch oftmals total unpraktisch, wenn du etwas anderes als Kameraausrüstung transportieren möchtest.

Was mir besonders auffällt, ist, dass diese spezialisierten Taschen oft auf Schutz ausgerichtet sind und deshalb nicht den meisten Platz im Inneren bieten.

Noch dazu habe ich bisher keinen einzigen Kamerarucksack gefunden, der wirklich bequem und ergonomisch ist. Zudem ziehen sie wie Magnete ungewollte Aufmerksamkeit auf sich.

Ehrlich gesagt, würde ich einen speziellen Kamerarucksack nur in Erwägung ziehen, wenn ich sehr teure Ausrüstung transportieren müsste – von meinem Zuhause zu einem Shooting und wieder zurück, oder wenn die Tasche während einer Autofahrt hinten bleibt.

Für die meisten Leute ist eine kleine Kameratasche und ein normaler Rucksack völlig ausreichend.

Wähle einen guten Rucksack, der sich gut in dein Alltagsoutfit einfügt, minimalistisch und ergonomisch ist sowie einfach zu pflegen.

Zusätzlich besorgst du dir einen kleinen Kamera-Cube*, der in deinen Rucksack passt und einen kleinen Organizer für Zubehör. Mehr brauche ich wirklich nicht.

Der Vorteil: Du hast einen normalen Rucksack, der beim Fotografieren etwa zur Hälfte mit deinem Kamera-Cube gefüllt ist, aber immer noch Platz für andere Dinge hat.

Und wenn du nicht fotografieren gehst, nimmst du die Einlage für die Kamera einfach raus und hast einen ganz normalen Rucksack, mit dem du sinnvolle Aufgaben erledigen kannst - anders als mit den unpraktischen Kamerarucksäcken.

Also, spare dir das Geld und den Stress, in spezialisierte Kamerarucksäcke zu investieren, die mehr Probleme als Lösungen bieten.

Mit einer flexibleren und kostengünstigeren Lösung kommst du als Anfänger in der Fotografie viel weiter und kannst deine Ausrüstung immer noch sicher und bequem transportieren.

5. Stativ

Wenn du an einen Fotografen denkst, hast du vielleicht das Bild im Kopf, wie jemand konzentriert hinter seinem Stativ steht und auf den perfekten Moment für das Foto wartet.

Aber ist ein Stativ wirklich unverzichtbar? Das ist eine knifflige Frage. Für bestimmte Arten der Fotografie, insbesondere bei langsamen Verschlusszeiten und Stillleben, kann ein Stativ durchaus nützlich oder sogar unverzichtbar sein.

Doch für die meisten Menschen ist ein Stativ nicht mehr als ein teures Stück Metall, das sie nach einer Weile verrückt macht.

In der Landschaftsfotografie wird betont, wie wichtig ein gutes Stativ ist, besonders wenn man verschiedene Belichtungen kombinieren oder viel mit dem Bildaufbau arbeiten möchte.

Persönlich ziehe ich es jedoch vor, spontane Szenen aus der Hand zu fotografieren. Aber ich bin auch kein Landschaftsfotograf.

Um ehrlich zu sein, nutze ich für die Fotografie so gut wie nie ein Stativ. Ja, ich besitze eins, aber es kommt eigentlich nur zum Einsatz, wenn ich Videos für YouTube drehe.

Für die Fotografie habe ich es seit Monaten, wahrscheinlich sogar Jahren, nicht mehr verwendet.

Ein interessanter Aspekt ist auch die Erfahrung meiner Freundin, die vor etwa drei Jahren mit der Fotografie begonnen hat. Weißt du, wie oft sie ein Stativ verwendet hat? Weniger oft, als du Finger an einer Hand hast!

Je nach Fotografie-Genre kann ein Stativ also komplette Geldverschwendung sein.

Gerade am Anfang würde ich definitiv nicht in teure Stative investieren.

Wenn du denkst, dass du eines brauchst, kaufe dir ein günstiges* und schau, wie oft du es tatsächlich nutzt. Bei mir war es jedenfalls eher Geldverschwendung.


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