Timo Nausch

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Wie du mit toxischen Fotografen umgehen kannst

Wer Fotos macht, will diese wahrscheinlich auch irgendwann teilen. Nicht alle Kommentare die man bekommt sind aber positiv. Wie geht man mit toxischen Fotografen um? Und wer sind diese Leute eigentlich?

Woher kommen toxische Fotografen?

Toxische Fotografen begegnen uns leider immer wieder, vor allem wenn man neu in der Fotografie ist.

Es gibt Menschen, die sich wie selbsternannte "Foto-Polizisten" aufführen und glauben, sie hätten das Recht zu entscheiden, was in der Fotografie richtig oder falsch ist.

Diese toxische Haltung kann einem ganz schön zusetzen, vor allem, wenn man gerade erst anfängt und einfach Freude daran hat, Bilder zu machen und sie zu teilen.

Vielleicht hast du auch schon mal ein Foto gemacht, auf das du richtig stolz bist. Du freust dich, es zu zeigen, und dann kommt jemand und macht es auf wirklich unschöne Weise nieder.

Diese Art von Kritik hat absolut keinen Nutzen. Sie hilft niemandem weiter und schafft nur Unsicherheit.

Vor kurzem habe ich einen Kommentar auf einem meiner Videos erhalten, der so in etwa lautete: „Ich fotografiere seit zehn Jahren, und ich wäre peinlich berührt, die Fotos zu zeigen, die du hier präsentierst und auf die du auch noch stolz bist.“

Solche Aussagen sind nichts anderes als toxisch. Sie haben nur den Zweck, jemanden runterzuziehen, und das ist das Letzte, was ein Fotograf braucht. Sie tragen nichts zur Weiterentwicklung bei und ersticken Kreativität.

Leider gibt es viele Menschen, die glauben, sie wären die Hüter der Fotografie und hätten das letzte Wort darüber, was gut und was schlecht ist.

Dabei ist Fotografie doch etwas, das uns allen Freude machen sollte. Jeder hat seinen eigenen Stil, und das ist auch gut so. Man sollte sich auf seine eigene Freude und Zufriedenheit konzentrieren, anstatt sich von den Meinungen anderer beeinflussen zu lassen.

Vor einigen Jahren habe ich mich angefangen tiefer mit der Streetfotografie zu beschäftigen. Daher habe ich auch in einem Fotografie-Forum um Rat gefragt. Ich wollte etwas über Streetfotografie lernen.

Was ich bekam, waren unzählige Regeln darüber, was angeblich „richtige“ Fotografen tun und lassen sollten. Dinge wie „Der Dutch-Tilt ist ein absolutes No-Go“ wurden mir immer wieder eingehämmert.

Das Ergebnis? Ich habe meinen Stil verändert und all die Dinge weggelassen, die mir eigentlich Spaß gemacht haben, nur um diesen „Regeln“ zu entsprechen. Rückblickend war das ein großer Fehler.

Die Fotos, die mich heute am meisten zufriedenstellen, sind die, die ich für mich selbst gemacht habe, ohne auf die Meinung anderer zu achten.

Interessanterweise sind es genau diese Bilder, die bei den selbsternannten „Fotografie-Polizisten“ die größten Diskussionen auslösen.

Das zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Die Hauptsache ist nämlich, dass man selbst zufrieden mit der eigenen Aufnahme ist.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, die richtige Community zu finden. Als ich damals in diesem Forum war, merkte ich schnell, dass ich in der falschen Gruppe war.

Die Leute dort hatten eine sehr enge Vorstellung davon, was „gute“ Fotografie ist.

Aber es gibt viele Communities, die einander unterstützen und inspirieren. Eine gute Fotografie-Community sollte dir dabei helfen zu wachsen, dich zu ermutigen und dir die Freiheit geben, deinen eigenen Stil zu entwickeln.

Umgib dich also mit Menschen, die dich inspirieren und dich in deinem kreativen Prozess unterstützen.

Warum Diskussionen mit toxischen Fotografen nichts bringen

Diskussionen mit toxischen Fotografen bringen dich nicht weiter. Diese Art von Fotografen, die sich wie selbsternannte „Hüter der Fotografie“ verhalten, ist nicht daran interessiert, dir zu helfen oder dich weiterzubringen.

Sie wollen einfach nur zeigen, wie viel sie angeblich wissen und wie „richtig“ sie alles machen.

Wenn du das erkennst, wird dir schnell klar, dass es einfach nur Lärm ist, der nichts mit dir oder deiner Fotografie zu tun hat.

Gerade am Anfang ist es aber noch ziemlich schwer zu unterscheiden, was gute und was schlechte Kritik ist.

Aber eine einfache Frage hilft dir dabei: Kennst du die Person überhaupt und kannst die Qualität ihrer Arbeit und somit auch ihrer Ratschläge nachvollziehen? Kommt der Kommentar von jemandem, der möchte, dass du dich verbesserst, oder ist es nur jemand, der sich selbst aufspielen will?

In den meisten Fällen ist es genau das Letztere. Diese Leute reden viel, aber es bringt dir nichts, auf sie zu hören.

Sobald du verstanden hast, dass es nur leeres Gerede ist, wird es einfacher, das Ganze loszulassen. Wenn du immer nur auf solche negativen Stimmen hörst, wirst du niemals die Risiken eingehen, die nötig sind, um als Fotograf zu wachsen.

Du musst neue Dinge ausprobieren, experimentieren und vielleicht auch mal scheitern. Das gehört dazu.

In meinen eigenen Fotografien habe ich gelernt, mich nicht von den Meinungen anderer beeinflussen zu lassen.

Ich liebe es, Schwarz-Weiß-Fotografie zu machen, mit starken Kontrasten und tiefen Schwarztönen.

Natürlich gibt es Leute, die das nicht mögen und Kommentare ablassen wie: „Das sieht aus wie ein billiger Anzug.“

Aber was bringt mir das? Gar nichts. Diese Kommentare löschen ich einfach, denn sie tragen nichts zu meinem Wachstum bei.

Das Problem mit diesen toxischen Fotografen ist, dass ihre Kritik gar nichts mit dir oder deinen Bildern zu tun hat. Es geht um ihre eigenen Unsicherheiten.

Sie klammern sich an Regeln, die ihnen das Gefühl geben, sicher und relevant zu sein. Sie haben vielleicht jahrelang nach bestimmten Regeln fotografiert und fühlen sich bedroht, wenn jemand Neues etwas anderes ausprobiert.

Sie wollen dich in ihre enge Sichtweise zwängen, weil sie sich in diesem kleinen Bereich sicher fühlen.

Wenn du das verstehst, verlieren ihre Worte an Bedeutung. Es geht nicht um deine Arbeit, sondern um ihre Angst, etwas anders zu machen oder anders zu sehen.

Sie haben eine sehr strenge Vorstellung davon, was Fotografie sein sollte, aber das bedeutet nicht, dass du das auch so sehen musst. Jeder hat seinen eigenen Stil und seine eigene Art, Fotografie zu erleben.

Natürlich muss man nicht alles mögen, was andere machen, aber das gibt niemandem das Recht, jemanden dafür niederzumachen.

Wenn dir jemand sagt, deine Arbeit sei schlecht, nur weil sie nicht in sein enges Regelwerk passt, dann ist das kein sinnvoller Beitrag zu deiner Entwicklung.

Jeder hat das Recht, seinen eigenen Weg zu finden und Fotografie so zu gestalten, wie es ihm gefällt. Lass dich also nicht von toxischen Fotografen in ihren engen Rahmen zwingen.

Aber vermeide auch die Diskussion. Denn Aufmerksamkeit ist das, was diese Kommentare in der Regel erzeugen wollen. Ignoriert man sie aber einfach, dann verstummen sie auch irgendwann, wie ein Feuer, das keinen Sauerstoff mehr hat.

Wie man mit toxischen Kommentaren am besten umgeht

Dieses Grundverständis ist am Ende ja schön und gut, aber wie geht man jetzt am besten mit toxischen Kommentaren zur eigenen Fotografie um?

Zunächst einmal hilft ein Perspektivenwechsel: Diese Kommentare sagen mehr über die Person aus, die sie schreibt, als über meine Fotografie.

Wenn jemand auf meine Bilder reagiert, hat das einen Grund. Ich habe etwas in ihnen ausgelöst, sei es Neid, Unsicherheit oder das Bedürfnis, sich selbst besser darzustellen.

Das hilft mir, Abstand zu gewinnen und die Worte nicht zu ernst zu nehmen. Diese Erkenntnis gibt mir die Kontrolle zurück und lässt mich auf das Wesentliche konzentrieren: meinen eigenen kreativen Prozess und meine Weiterentwicklung.

Ein weiterer Trick, den ich nutze, ist der „Was-ist-nützlich“-Filter.

Wenn jemand mir sagt, dass meine Bilder schlecht sind, frage ich mich, ob ich etwas daraus lernen kann. Manchmal steckt in negativen Kommentaren ein kleines bisschen Wahrheit.

Wenn das so ist, nehme ich es auf, schaue mir meine Bilder noch einmal an und entscheide, ob ich etwas verbessern kann und möchte.

Fairerweise weiß ich aber selbst, dass die wenigsten meiner Bilder perfekt sind. Das “perfekte” Foto ist aber auch nur extrem schwer zu erreichen und nichts, dass man täglich und zu jeder Zeit aufnehmen kann.

Daher komme ich oft genug zu dem Ergebnis, dass es nichts zu ändern gibt. Das ich das beste aus der mir gegebenen Situation herausgeholt habe.

Dieser Prozess gibt mir die Kontrolle darüber, welche Kritik ich annehme und welche ich ignoriere.

Ich nutze negative Kommentare auch als Motivation. Wenn mir jemand sagt, dass ich etwas falsch mache, sehe ich das auch als Hinweis darauf, dass ich die Grenzen überschreite und das anerkannte “Normal” verschiebe.

Das heißt nicht zwingend das man auf dem richtigen Weg ist. Manchmal verläuft man sich dabei auch in eine Sackgasse. Aber es ist besser als Stillstand.

Toxische Kommentare bestätigen mir, dass ich die Normen infrage stelle und mich weiterentwickle. Genau das will ich – mich kreativ entfalten und nicht in starren Regeln gefangen bleiben.

Wichtig ist auch, die Quelle der Kritik zu beachten. Wenn jemand, dessen Arbeit ich respektiere, mir eine Rückmeldung gibt, dann nehme ich das ernster.

Aber wenn es ein anonymer Nutzer im Internet ist, der nur scharf kritisiert, ohne wirklich etwas Konstruktives zu sagen, dann lasse ich das einfach an mir abprallen.

Es bringt nichts, auf solche Leute zu hören. Sie wollen nur abwerten, ohne wirklich zu helfen.

Zu guter Letzt hilft es außerdem die Meinung anderer nicht über meine eigene Kreativität zu stellen. Ich mache meine Fotos für mich, nicht für die Kritiker.

Sobald ich aufhöre, nach der Zustimmung anderer zu suchen, entdecke ich eine ganz neue Ebene der Kreativität. Ich fotografiere aus Freude und Neugier, ohne darüber nachzudenken, was andere sagen könnten.

Mein Rat an dich: Nimm deine Kamera und fotografiere das, was dich begeistert. Ignoriere den Lärm der Kritiker.

Die Fotos, die dir am meisten Freude machen, sind die, die wirklich zählen. Wenn du aufhörst, die Zustimmung von anderen zu suchen, wirst du eine Freiheit finden, die du vorher nicht gekannt hast.

Logischerweise ist das einfacher gesagt als getan. Negative Kommentare werden nie einfach nur abprallen, ohne Spuren zu hinterlassen. Man nimmt sie immer wahr.

Aber was man daraus macht, dass ist dir selbst überlassen. Und diese Grundsätze haben mir dabei geholfen, noch das konstruktivste aus einer an sich sehr unkonstruktiven Grundsituation herauszuholen.


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