Timo Nausch

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Spiegelreflexkamera am Ende? Das solltest du jetzt tun!

Steht die Spiegelreflexkamera vor ihrem Ende? Meiner Meinung nach ja! Denn fast alle Kamerahersteller haben ihren Fokus vollständig auf andere Systeme gelenkt. Aber das kannst du dir auch zum Vorteil machen.

Daher schauen wir uns hier die Wahl zwischen einer Speigelreflex (DSLR - Digital Single Lens Reflex) und einer spiegellosen Systemkamera (Mirrorless) genauer an!

Unterschiede im Sucher

Bei einer DSLR findest du einen optischen Sucher. Dieser funktioniert durch ein komplexes System von Spiegeln und einem sogenannten Pentaprisma.

Wenn du durch den Sucher schaust, siehst du das tatsächliche Licht und Bild, das durch das Objektiv einfällt. Dies ist besonders vorteilhaft, weil du das Motiv in Echtzeit siehst, ohne Verzögerung oder Farbverfälschung.

Jedoch gibt es hier einen Nachteil: Der optische Sucher zeigt dir nicht, wie das endgültige Bild aussehen wird. Ihm fehlen dafür die Belichtungsinformationen.

Du musst den eingebauten Belichtungsmesser verwenden und darauf vertrauen oder das Bild nach der Aufnahme auf dem LCD-Bildschirm überprüfen.

Auf der anderen Seite steht die spiegellose Systemkamera mit ihrem elektronischen Sucher (EVF). Der elektronische Sucher zeigt dir ein digitales Bild, das vom Sensor in Echtzeit aufgenommen wird.

Ein großer Vorteil dieses Systems ist, dass du sofort siehst, wie das fertige Bild aussehen wird. Wenn deine Belichtung zu hell oder zu dunkel ist, zeigt dir der Sucher dies direkt an.

Das hilft dir, die Einstellungen anzupassen, bevor du den Auslöser drückst.

Zusätzlich können nützliche Informationen wie Histogramme, Zebramuster und andere Aufnahmeeinstellungen eingeblendet werden, was dir hilft, die perfekte Aufnahme zu machen.

Ein weiterer Vorteil des elektronischen Suchers ist die Möglichkeit, bei schwachem Licht besser zu arbeiten.

Der EVF kann das Bild verstärken, sodass du auch bei schlechten Lichtverhältnissen dein Motiv klar sehen kannst.

Doch auch der elektronische Sucher hat seine Nachteile.

Zum einen benötigt er mehr Strom, was die Akkulaufzeit verkürzt. Zum anderen kann es zu einer leichten Verzögerung kommen, besonders bei schnellen Bewegungen.

Gibt es auch Nachteile einer spiegellosen Kamera?

Natürlich hat eine spiegellose Kamera auch Nachteile. Wie du aber gleich sehen wirst, sind diese meist aber mit einigen anderen Vorteilen verbunden.

Viele Fotografen mögen den Look eines elektronischen Suchers nicht so sehr.

Bei den ersten spiegellosen Kameras auf dem Markt entsprach die Farbgebung meist nicht den Erwartungen des menschlichen Auges, und die Auflösung war geringer als bei einem optischen Sucher. Wenn man an die klare Sicht eines optischen Suchers gewöhnt ist, muss man sich hier erst einmal umgewöhnen.

Ein weiteres Problem, das bei elektronischen Suchern auftreten kann, sind sogenannte Blackouts. Das bedeutet, dass der Sucher kurz schwarz wird, wenn die Kamera ein Foto macht.

Zwar arbeiten die Kamerahersteller hart daran, diese Probleme zu beheben, und neuere Modelle haben diese Schwächen fast überwunden, aber es ist immer noch etwas, das man beachten sollte.

Ein weiterer Vorteil der spiegellosen Kameras ist die Möglichkeit, Bilder im Sucher anzuschauen, selbst bei hellem Sonnenlicht.

Bei einer DSLR ist es oft schwierig, Bilder auf dem LCD-Bildschirm zu sehen, weil das Licht den Bildschirm ausbleicht.

Mit einem elektronischen Sucher kannst du deine Bilder in solchen Situationen viel besser überprüfen, weil du auch dort dein Menü oder aufgenommene Bilder siehst.

Auch die höheren Verschlusszeiten, die spiegellose Kameras bieten, sind ein großer Pluspunkt. Ohne den Spiegelkasten, der bei jeder Aufnahme hoch- und runterklappen muss, können spiegellose Kameras extrem hohe Verschlusszeiten erreichen.

Das ist besonders nützlich für Sport- und Tierfotografie, wo du den perfekten Moment einfangen möchtest.

Allerdings gibt es hier auch einen Nachteil: Bei schnellen Bewegungen kann es zu einem sogenannten Rolling Shutter-Effekt kommen, der das Bild verzerrt.

Dadurch wirkt dein Foto oder Video dann sehr gepresst und unnatürlich. Solche Aufnahmen lassen sich dann leider auch nicht immer in der Nachbearbeitung retten. Aber auch hier werden die Systeme über die Jahre immer besser und der Effekt immer geringer.

Ein letzter großer Vorteil der spiegellosen Kameras ist das geräuschlose Fotografieren. Da kein Spiegel hochklappen muss, machen spiegellose Kameras deutlich weniger Lärm.

Das ist besonders praktisch bei Veranstaltungen wie Hochzeiten, Konzerten oder Schachturnieren, wo jede Störung durch Klickgeräusche unerwünscht ist.

Wie der technologische Fortschritt die Spiegelreflex abhängt

Der technologische Fortschritt hält auch bei den Kameras Einzug. Und dadurch wird die klassische Spiegelreflex immer weiter abgehängt.

Ein großer Vorteil der spiegellosen Kameras liegt in ihrer Fokussierfähigkeit. Früher hinkten spiegellose Modelle den DSLRs hinterher, weil sie meist Kontrast-basierte Autofokussysteme nutzten, die nicht so schnell und zuverlässig waren.

DSLRs setzten auf Phasendetektions-Autofokus, der schnell und präzise arbeitet.

Doch inzwischen haben viele spiegellose Kameras aufgeholt und bieten beeindruckende Fokussiergeschwindigkeiten und Genauigkeit.

Besonders das Augen-Autofokus-System ist eine echte Revolution. Es erkennt und verfolgt die Augen von Menschen und Tieren, was vor allem in der Porträt- und Tierfotografie ein riesiger Vorteil ist. So gelingen dir scharfe Aufnahmen, selbst wenn sich das Motiv bewegt.

Ein weiterer Pluspunkt der spiegellosen Technik ist die Möglichkeit, das gesamte oder zumindest den größten Teil des Sensors für den Autofokus zu nutzen.

Bei DSLRs sind die Fokuspunkte eher zentral im Bild angeordnet, was zu der Technik „Fokus und Neupositionierung“ führt. Dabei fokussierst du erst dein Motiv und passt anschließend deinen Bildausschnitt noch einmal an.

Spiegellose Kameras erleichtern dir diesen Prozess, indem sie eine flexible Platzierung der Fokuspunkte ermöglichen.

Ein weiteres Highlight der spiegellosen Kameras ist die Bildstabilisierung im Gehäuse, auch IBIS (In-Body Image Stabilization) genannt.

Während die Stabilisierung bei DSLRs hauptsächlich durch das Objektiv erfolgt, arbeiten bei spiegellosen Kameras Gehäuse und Objektiv zusammen.

Das Ergebnis sind erstaunlich scharfe Fotos und stabile Videos, selbst bei langen Belichtungszeiten.

Natürlich gibt es auch Probleme mit spiegellosen Kameras. Der Markt für Objektive ist noch nicht so umfangreich wie bei DSLRs, und manche Objektive sind recht teuer.

Allerdings kannst du meist deine alten DSLR-Objektive mit einem Adapter weiterverwenden, ohne Qualitätseinbußen befürchten zu müssen.

Die Größe der spiegellosen Kameras ist ebenfalls ein Vorteil. Ohne den Spiegelkasten können die Kameras kompakter und leichter gestaltet werden. Das bedeutet mehr Flexibilität für dich, besonders wenn du viel unterwegs bist.

Manche Fotografen mögen jedoch das robustere Gefühl der größeren DSLR-Gehäuse und bevorzugen daher ein etwas größeres und griffiges spiegelloses Modell.

Wie du den sterbenden DSLR Markt für dich ausnutzen kannst

Heutzutage wechseln viele Fotografen zu spiegellosen Kameras. Auch ich habe mir die letzten beiden Kameras als spiegellose Modelle besorgt.

Das bedeutet natürlich, dass der Markt für klassische Spiegelreflexkameras (DSLR) immer kleiner wird.

Viele Fotografen bieten ihre alten Geräte auf dem Gebrauchtmarkt an, und das eröffnet dir die Möglichkeit, hochwertige Ausrüstung zu günstigen Preisen zu bekommen.

Wenn du gebrauchte Spiegelreflexkameras oder Objektive kaufst, kannst du extrem gute Deals finden. Im Vergleich zum Markt für spiegellose Kameras ist das Equipment hier deutlich preiswerter.

Natürlich hast du dann nicht alle Vorteile und Funktionen, die moderne spiegellose Kameras bieten. Auch musst du damit leben, dass dein Equipment größer und schwerer ist.

Aber viele Fotografen schätzen genau das. Sie mögen es, etwas Massiveres und Wertigeres in der Hand zu halten.

Ich persönlich bin viel auf Reisen und bevorzuge leichtes und kompaktes Equipment. Dafür zahle ich auch einen höheren Preis, wenn ich in spiegellose Systeme investiere.

Wenn du allerdings bereit bist, auf die neuesten Technologien zu verzichten, kannst du vom sterbenden DSLR-Markt profitieren.

Du findest viele hochwertige Geräte und Objektive zu Schnäppchenpreisen, weil die meisten Fotografen auf spiegellose Systeme umsteigen.

Ein weiterer Vorteil ist, dass DSLR-Objektive problemlos mit spiegellosen Kameras verwendet werden können, wenn du einen Adapter benutzt.

So kannst du deine Investitionen in DSLR-Objektive weiter nutzen, auch wenn du irgendwann auf ein spiegelloses System umsteigen möchtest. Das ist eine kostengünstige Möglichkeit, deine Ausrüstung zu erweitern, ohne sofort alles neu kaufen zu müssen.

Insgesamt bietet der aktuelle Trend weg von DSLRs hin zu spiegellosen Kameras eine großartige Gelegenheit für dich. Du kannst hochwertige Ausrüstung zu günstigen Preisen bekommen und deine Fotografie auf das nächste Level heben.


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