Timo Nausch

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So startest du ohne Angst in die Streetfotografie

Die Herausforderung der Streetfotografie

Wenn du neu in der Streetfotografie bist, kann es ein bisschen beängstigend sein, deine Kamera auf Fremde zu richten und Bilder aufzunehmen.

Aber keine Sorge, in diesem Beitrag werden ich dir einige nützliche Tipps geben, um deine Ängste zu überwinden und das Beste aus deinem Streetfotografie-Abenteuer herauszuholen.

Dabei kann ich aus meiner jahrelangen Erfahrung als Street-Fotograf schöpfen, meine Arbeit kannst du dir am einfachsten in meinen Fotowalks anschauen, die du auf Youtube findest:

Sei dir bewusst, warum du etwas fotografierst

Zunächst einmal solltest du dich daran erinnern, dass Streetfotografie für viele ein spaßiges Hobby ist, in vielerlei Hinsicht aber auch eine Kunstform, die darauf abzielt, das Leben und die Kultur der Menschen auf der Straße festzuhalten.

Es geht darum, Momente einzufrieren und Geschichten zu erzählen, die uns sonst entgehen würden.

Natürlich nicht immer, manchmal machst du auch einfach nur ein Foto weil du ein schönes Motiv gefunden hast, aber die Fotos auf die ich (und die meisten anderen Streetfotografen ebenfalls) am meisten stolz bin, sind die, bei denen du eine Emotion oder Geschichte spüren kannst.

Also mach dir keine Sorgen darüber, was andere denken könnten. Wenn du respektvoll bist und weißt, warum du eine bestimmte Szene oder Motiv fotografierst, gibt es keinen Grund, sich unwohl zu fühlen, weil du im Zweifel immer erklären kannst, warum du da gerade irgendetwas oder irgendwen fotografiert hast.

Halte deine Kamera immer griffbereit

Einer der wichtigsten Tipps, den ich dir geben kann, ist, deine Kamera immer griffbereit zu haben.

Du weißt nie, wann sich die Gelegenheit für ein großartiges Streetfoto ergibt, also solltest du immer fotobereit sein.

Dafür ist eine Kamera mit einer schnellen Reaktionszeit besonders wichtig, damit du in Sekundenschnelle ein Bild aufnehmen kannst und einen schönen Moment auf der Straße nicht verpasst.

In Bezug auf die Ausrüstung gibt es viele verschiedene Optionen, aber eine der beliebtesten Kameras für Streetfotografie ist die Ricoh GR III*.

Diese Kamera hat ein diskretes Design und super schnelle Aktivierungszeit, sowie sehr schnellen “Snap Autofokus”, was sie ideal für die Streetfotografie macht. Viele Leute werden dich einfach für einen Touristen halten und dich und deine Fotografie nicht weiter beachten.

Aber keine Sorge, du musst nicht unbedingt eine spezialisierte Kamera haben, um großartige Streetfotos zu machen.

Viele Fotografen haben großartige Bilder mit erschwinglichen Standardkameras gemacht, wie der Fujifilm X-T5* oder der Sony A7III*.

Die Sony ist die Kamera, mit der ich selbst auf dem Großteil meiner Runden unterwegs bin und bei der ich dir bestätigen kann, dass du auch hiermit tolle Bilder aufnehmen kannst.

Falls du noch auf der Suche nach der perfekten Kamera bist, schau dir meine Übersicht der besten Kameras für Streetfotografie an.

Respektiere die Privatsphäre anderer

Wenn du mit dem Fotografieren von Menschen auf der Straße beginnst, solltest du darauf achten, dass du die Leute nicht belästigst oder moralische Standards verletzt - Ich persönlich fotografiere daher z.B. keine Obdachlosen oder stark angetrunkene Menschen und veröffentliche diese Bilder auch nicht.

Genausowenig versuche ich in den “personal Space” von jemanden einzudringen und ihm meine Kamera ins Gesicht zu halten, sondern versuche einen angemessenen Abstand zu halten, sodass sich eben niemand gestört oder belästigt fühlt.

Dadurch fällst du weniger auf, hier findest du eine Menge hilfreicher Tipps & Tricks, wie du unerkannt bei Streetfotografie bleiben kannst.

Positiver Nebeneffekt des Ganzen - Du wirst seltener angesprochen ob/ was du denn gerade fotografierst und kannst Konfrontationen so ganz gut umgehen.

Es ist wichtig, respektvoll zu sein und die Privatsphäre der Leute zu respektieren.

Einige Leute fühlen sich möglicherweise unwohl, wenn sie fotografiert werden, also achte darauf, wie Menschen reagieren wenn sie sehen dass du eine Kamera in der Hand hast. Im Zweifel ist es besser auf ein Foto zu verzichten als die Konfrontation zu suchen.

Falls du dich fragst, wie du mit einer solchen Konfrontation umgehst oder wie das generell mit Datenschutz in der Streetfotografie ist, kann ich dir meine beiden Youtube Videos zu dem Thema empfehlen:

Datenschutz in Streetfotografie

Angesprochen werden bei Streetfotografie

Kenne deine Umgebung

Ein weiterer Tipp für die Streetfotografie ist, dich in der Umgebung, in der du fotografierst, auszukennen und wohlzufühlen.

Nimm dir Zeit, um die Gegend zu erkunden und dich mit den Menschen und - wenn du im Ausland bist - der Kultur & Bräuchen vertraut zu machen.

Wenn du dich wohl fühlst, wirst du auch bessere Fotos machen, da du den Kopf frei hast und dich auf die wesentlichen Dinge konzentrierst, anstelle ständig zu hinterfragen ob du gerade ein Foto machen solltest.

Nutze eine Festbrennweite

Die meisten Streetfotografen bevorzugen es zudem, mit einer Festbrennweite zu fotografieren, da dies ihnen nach einiger Erfahrung ermöglicht, eine Szene bereits vor dem inneren Auge zu sehen und zu wissen ob man die Kamera heben muss oder nicht.

Dadurch kannst du wie ein Toruist wirken, der nur einen “Schnappschuss macht”, da du nicht erst den Bildschirm deiner Kamera sehen musst um zu wissen wie dein Bild aufgebaut ist.

Welche Brennweite du nutzt bleibt dir überlassen. Ich nutze eine 85mm* Brennweite, viele andere Fotografen nutzen aber auch 35mm* oder 50mm* Obejktive.

Es hängt alles davon ab, was du bevorzugst und welche Art von Bildern du machen möchtest, eine Telebrennweite tendiert mehr dazu, einzelne Personen und Charaktere zu fotografieren, während dir die weitwinkligen Objektive die Möglichkeit geben, eine Szene als Ganzes einzufangen (was es schwerer macht ein “gutes” Foto aufzunehmen, einem solchen Foto oftmals aber auch mehr Stimmung verleiht und mehr Story erzählt).

Weißt du schon, wofür du die Bilder verwenden willst?

Du kannst auch jetzt schon darüber nachdenken, wie du deine Bilder präsentieren möchtest. Streetfotografie ist ein Hobby, aber auch eine Kunstform und die Art und Weise, wie du deine Bilder präsentierst, kann genauso wichtig sein wie das eigentliche Fotografieren.

Du kannst deine Bilder auf Social-Media-Plattformen wie Instagram oder Flickr teilen (behalte dabei die Grundsätze vom Datenschutz im Hinterkopf und achte darauf das deine Personen unkenntlich oder nur ein kleiner Bestandteil des Bildes sind).

Du kannst ein Fotobuch zu einem gewissen Thema zusammenstellen oder du eine Ausstellung in einem Kunstgalerie oder -raum organisieren.

Aber selbst wenn du jetzt noch nicht genau weißt, wie genau du deine Bilder präsentieren möchtest, du kannst es auch einfach als reines Hobby ansehen und deine Fotos erstmal für dich behalten und Spaß an der Streetfotografie haben, und dich erst nach und nach immer weiter an das Thema heranwagen.

Insgesamt gibt es viele Faktoren, die zur Streetfotografie beitragen können.

Es ist eine einzigartige und spannende Art der Fotografie, die es dir ermöglicht, das Leben und die Kultur der Menschen auf der Straße festzuhalten.

Wer weiß, vielleicht schaut man in 10 oder 20 Jahren genau auf deine Bilder zurück, als Zeitkapsel für ein bestimmtes Jahrzehnt oder Event, so wie wir heute auf die 70er und 80er Jahre zurück schauen.

Wenn du dich an die oben genannten Tipps hältst und dich traust ein paar Sachen auszuprobieren, kannst du deine initialen Hemmungen und Ängste überwinden und großartige Bilder machen. Also schnapp dir deine Kamera und fang an zu fotografieren!


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