Timo Nausch

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So nimmst du professionelle Fotos von deinen Haustieren auf!

Professionelle Fotos von deinen Haustieren - so geht’s!

Egal ob Hund, Katze, Meerschweinchen oder ganz etwas anderes, sein Haustier möchte man gerne einmal richtig schön in Szene setzen.

Dabei sind sie das perfekte Modell, denn die meiste Zeit befinden sie sich direkt an deiner Seite und haben eine ganz besondere Verbindung mit dir.

Und genau diese Verbindung möchtest du mit deinem Foto ja auch einfangen!

Die Tipps schon einmal zusammengefasst:

  • Gewöhne das Haustier an die Kamera

  • Binde Futter oder Spielzeug ein

  • Begib dich auf Augenhöhe des Tiers und vermeide den Blitz

  • Setze den Fokus auf die Augen des Tiers

  • Nutze eine passende Kamera und Objektive

  • Arbeite mit dem Tier und habe Geduld

  • Fotografiere mit offener Blende und wähle die richtige Belichtungszeit

  • Spaß haben und den Charakter des Tieres hervorheben

Schaffe die nötige Grundlage

Bevor du mit dem Fotografieren beginnst, solltest du die nötigen Grundlagen mit deinem Tier schaffen.

Denn wie jedes andere Modell besitzt es einen freien Willen der respektiert werden sollte.

Gewöhne dein Haustier also nach und nach an eine Kamera, sodass es diese nicht als etwas blödes oder gar gefährliches sieht.

Außerdem benötigst du natürlich etwas, um Fotos aufzunehmen.

Alle aufgeführten Tipps lassen sich auch mit einem Smartphone durchführen, aufgrund der höheren Qualität ist der Einsatz einer Spiegelreflexkamera aber naheliegend.

Bei den Objektiven hast du freie Auswahl, besonders geeignet sind hier die in der klassischen Portraitfotografie beliebten 85mm Objektive.

Fotografierst du bei dir Zuhause kann es aufgrund des begrenzten Raums aber auch Sinn machen, ein Objektiv mit weiterem Winkel, z.B. 50mm oder 35mm, zu nutzen.

Nutzt du ein Smartphone, kannst du dieses ebenfalls mit verschiedenen Handy-Objektiven* ausrüsten.

Außerdem sollte dein Vierbeiner natürlich im Vorfeld idealerweise sauber gebürstet werden.

Denn auch bei einem normalen Fotoshooting mit menschlichem Modell wirft sich dieses davor etwas in Schale, daher sollte das bei deinem Tier nicht anders sein.

Arbeite mit deinem Tier

Der wichtigste Aspekt beim Fotografieren deiner Haustiere ist natürlich mit dem Tier zu arbeiten. Die folgenden Tipps sollen dir eine Idee geben, welche Aspekte du beachten solltest:

Habe Geduld

Auch wenn wir alle davon träumen, dass wir beim ersten Versuch direkt ein perfektes Foto aufnehmen können sieht die Realität meist anders aus.

Habe daher Geduld mit deinem Haustier, denn ein gutes Foto braucht meist etwas Zeit.

Hol dir Verstärkung

Wichtig ist hierbei auch, dass es sich während des Fotoshoots nicht langweilt, denn die Aufmerksamkeitsspanne eines Tieres ist meist recht kurz.

Vielleicht hast du ja einen Freund oder Bekannten der dir helfen kann.

Denn der Spagat zwischen dem Einstellen der Kamera, Positionierung deines Vierbeiners und betätigen des Auslösers ist sehr anstrengend.

Hast du aber eine helfende Hand kannst du dich hauptsächlich auf die Fotografie konzentrieren und wirst deutlich schneller zu einem guten Ergebnis kommen.

Binde Futter in das Fotoshooting ein

Kaum etwas erregt so viel Aufmerksamkeit wie die Chance gleich ein Leckerli zu bekommen.

Egal ob Hund oder Katze, wenn du den absoluten Lieblingssnack über deine Kamera hältst wirst du mit ziemlicher Sicherheit die gesamte Aufmerksamkeit haben.

Diesen Trick kannst du super einsetzen, um den Blick und Kopf deines Haustiers zu steuern oder dieses in eine gewisse Pose zu navigieren.

Aber übertreibe es nicht und sorge ab und an auch dafür, dass es eine Belohnung gibt!

Halte das Shooting abwechslungsreich

Wie bereits angesprochen wird dein Tier wahrscheinlich nicht die größte Aufmerksamkeitsspanne haben und keine Ewigkeiten still halten.

Anstelle es zu irgendetwas zu zwingen, sorge für Abwechslung zwischen den Fotos.

Ein Hund kann sich zum Beispiel im Garten, Park oder Feld einmal richtig austoben gehen, eine Katze kann sicher auch das ein oder andere Spielzeug begeistern. 

Entweder gönnst du deinem Vierbeiner hier etwas Pause und genießt einfach die Zeit mit ihm oder du nutzt diese Gelegenheit gleich für weitere Fotos.

Denn so hat nicht nur dein Haustier Spaß dabei, sondern du erhältst auch ein paar coole “Action” Aufnahmen!

Hol dir Aufmerksamkeit mit Spielzeug

Vor allem Hunde oder Katzen sind schnell im Spieltrieb und lassen sich von ihrem Lieblingsspielzeug in den Bann ziehen.

Du weißt sicher selbst was dein Haustier am liebsten mag, Hunde lieben vor allem quietschende Dinge und können durch bestimmte Geräusche gelockt werden.

Jagd dein Hund gerne einem Ball hinterher kannst du diesen auch von einem Helfer in deine Richtung werfen lassen.

Hierdurch sollte dieser in deine Richtung rennen und dir die Möglichkeit für ein paar tolle Aufnahmen bieten, und das ganze mit einer Menge Spaß verbinden!

Katzen reagieren ebenfalls sehr gut auf Bewegung und “jagen” ihr Lieblingsspielzeug. Dieses in dein Fotoshooting einzubauen macht also nicht nur Spaß, sondern sorgt auch für abwechslungsreiche Aufnahmen.

Tipps zu Technik und Einstellungen

Neben der praktischen Arbeit mit deinem Liebling gibt es natürlich auch ein paar technische Tipps, die dir zu besseren Fotos verhelfen werden.

Begib dich auf Augenhöhe

Ich kann gar nicht genug betonen wie wichtig dieser Tipp ist. Daher ganz Fett: Begib dich auf die Augenhöhe des fotografierten Tieres! 

Nichts ist langweiliger, als eine Aufnahme, bei der du von oben herab blickst.

Bist du stattdessen auf derselben Augenhöhe, wird ein Foto deutlich fesselnder werden und schlicht besser aussehen. 

Stell dir am besten einfach vor, es handelt sich um einen guten Freund.

Nimmst du von diesem ein Bild auf wirst du ihn ja auch nicht von oben herab, sondern aus einer möglichst waagerechten Position aufnehmen wollen.

Vermeide den Einsatz eines Blitzes

Besonders in geschlossenen Räumen hat man meist nicht das beste Licht für Fotos. Dennoch solltest du auf den Einsatz eines Blitzes verzichten, da dieser eher für Irritationen sorgt und die meisten Tiere nicht sehr positiv auf diesen reagieren. 

Nutze stattdessen am besten Fensterlicht, dieses sorgt auch für eine natürliche Beleuchtung und angenehme Farben.

Wenn dieses nicht ausreicht oder du es eine stufe professioneller angehen lassen möchtest kannst du auch auf professionelle Studiolichter zurückgreifen.

Hier gibt es einige gute und günstige Modelle auf Amazon*, diese erlauben es dir auch dunkle Ecken gut ausleuchten zu können. Ein dauerhaftes Licht sorgt zudem für weniger Irritation bei deinem Modell und ist leichter bekömmlich.

Arbeite mit der Distanz

Ist dein Vierbeiner gerade in einer aufgekratzten und wilden Phase? Dann gib ihm den Platz, den er braucht um sich zu entfalten und lass ihn herumtoben.

Mit einem Teleobjektiv, also zum Beispiel 85mm oder 70-200mm hast du immer noch tolle Möglichkeiten, ein paar Bilder aufzunehmen.

In den ruhigeren Momenten kannst du dann auch näher herangehen und einige schöne Nahaufnahmen machen.

Besonders bei Katzen kann man hier oft faszinierende Bilder der Augen aufnehmen.

Augenfokus

Augen stellen immer eine emotionale Verbindung her. Daher sollten diese möglichst scharf und klar zu erkennen sein.

Daher eignen sich die Augen besser als Fokuspunkt als Nase oder Ohren und setzen das Gesicht schön in Szene.

Versuche mit offener Blende zu fotografieren

Idealerweise fotografierst du mit Offenblende, in den Bereichen zwischen f1.4 bis f2.8.

Hierdurch erhältst du eine schöne Separierung zwischen deinem Motiv und dem Hintergrund, da dieser schön verschwommen und unscharf wird.

Die Aufmerksamkeit des Betrachters richtet sich daher ganz automatisch auf dein Haustier und gibt dem Foto einen schönen, professionellen Look.

Da du allerdings nur ein kleiner Teil deines Fotos scharf ist, wenn du mit offener Blende fotografierst, eignet sich diese Technik nicht in jeder Situation.

Besonders wenn dein Vierbeiner hin und her rennt kann es Sinn machen eine etwas höhere Blende zu nutzen.

Da hierdurch ein größerer Bereich des Bildes in Fokus ist, solltest du weniger Probleme mit unscharfen Bildern haben.

Solltest du mit einem Smartphone fotografieren, nutzt du am besten den “Portrait” Modus. Dieser ist inzwischen Standardmäßig in den meisten Smartphone Kameras enthalten und erzeugt ebenfalls einen schönen, unscharfen Hintergrund.


Wähle die richtige Belichtungszeit

Die Belichtungszeit ist ebenfalls ein entscheidendes Kriterium für das Aufnehmen von tollen Tierfotos. Denn belichtest du zu lange, wird meist zu viel Bewegung in deinem Foto sein und die Aufnahme unscharf und verwackelt sein.

Als Richtwert würde ich dir empfehlen mit 1/200 Sekunde zu starten. Bei einem über die Wiese rennenden Hund solltest du aber eher in Richtung 1/500 oder mehr tendieren um den Moment auch wirklich einzufrieren und Verwackeln zu vermeiden.


Zusammenfassend

Das wichtigste in der Tierfotografie ist, dass du und dein Vierbeiner Spaß dabei haben!

Wählst du dann noch die richtigen Einstellungen und weißt wie du die Aufmerksamkeit deines Lieblings auf dich ziehen kannst, werden im Nu ein paar sehr schöne Aufnahmen entstehen die den Charakter deines Tieres hervorheben.

Ich wünsche dir ganz viel Spaß dabei, dein Haustier richtig gut in Szene zu setzen!


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FAQ

Welche Einstellungen bei Tierfotografie?

Verwende eine schnelle Verschlusszeit, eine offene Blende und kontinuierlichen Autofokus. Verschlusszeit mindestens 1/500 Sekunde, besser noch 1/1000 Sekunde oder schneller, um Bewegungen einzufrieren.


Welcher Fokus bei Tierfotografie?

Verwende den kontinuierlichen Autofokus (AF-C) oder die AI Servo-Einstellung, um bewegte Tiere scharf zu halten. Bewegt sich das Tier, wird der Autofokus direkt nachfokussieren und du vermeidest unscharfe Fotos.


Wie viele mm für Tierfotografie?

Eine Brennweite von 200-400 mm ist ideal für Tierfotografie, um genügend Abstand zu halten und Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu erfassen. Bei Haustieren kannst du auch eine kleinere Brennweite nutzen, da du hierbei näher an das Tier kommst.


Welche Verschlusszeit bei Hunden?

Verwende mindestens 1/500 Sekunde, um Bewegungen einzufrieren, insbesondere bei schnellen Hunden. Andernfalls kommt es zu Bewegungsunschärfe und dein Foto wirkt verschwommen.


Welches Objektiv für Hunde in Bewegung?

Ein Teleobjektiv mit schnellem Autofokus, wie ein 70-200 mm f/2.8, ist ideal für Hunde in Bewegung. Dadurch bleibt man Flexibel und kann sich auf verschiedene Situationen anpassen.


Welche Festbrennweite für Hundefotografie?

Eine 85 mm oder 135 mm Festbrennweite eignet sich gut für Hundefotografie, um Porträts und Detailaufnahmen zu machen.


Wie fotografiere ich meinen Hund am besten?

Fotografiere aus der Perspektive deines Hundes, nutze natürliche Lichtquellen, halte den Hintergrund schlicht und sei geduldig, um authentische und ausdrucksstarke Bilder einzufangen.


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