Timo Nausch

View Original

Die besten Tipps für Fotografie mit natürlichem Licht

Wie arbeitet man mit natürlichem Licht in der Fotografie. Hier sind meine besten Tipps die ich mir selbst angeeignet habe oder von anderen erfolgreichen Fotografen gehört habe.

1. Versuche das Licht zu verstehen

Wenn du dich für Fotografie interessierst, besonders für die Arbeit mit natürlichem Licht, dann ist es wichtig, das Licht zu verstehen und zu lernen, wie es auf dein Motiv wirkt.

Dabei reicht es nicht aus, einfach nur zu sehen, was das Licht mit dem Auge macht. Viel wichtiger ist es, zu wissen, wie die Kamera das Licht erfasst und wie das Endergebnis auf einem Foto aussieht.

Als Fotograf, der mit natürlichem Licht arbeitet, verlasse ich mich nicht auf künstliche Lichtquellen wie Blitze. Diese sind mir schwer zu kontrollieren, es sei denn, man hat sehr viel Erfahrung damit.

Stattdessen nutze ich das natürliche Licht, das bereits vorhanden ist, und konzentriere mich darauf, wie die Kamera dieses Licht aufnimmt. Was ich sehe und was die Kamera aufnimmt, kann nämlich sehr unterschiedlich sein.

Zum Beispiel kannst du vielleicht Details auf der einen Seite eines Gesichts gut erkennen, aber in deiner Kamera werden diese Bereiche viel dunkler angezeigt.

Es geht also nicht nur darum, das Licht auf deinem Motiv zu sehen, sondern auch darum, zu wissen, wie deine Kamera es aufnimmt und wie das Licht das Gesamtbild beeinflusst.

Ich persönlich mag es, wenn Bilder dunkle Bereiche enthalten, die nicht alle Informationen preisgeben. Diese dunklen Flächen lassen Fragen offen und regen den Betrachter dazu an, genauer hinzuschauen.

Um diesen Effekt zu erzielen, musst du üben und Fotos bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen machen. Nur so lernst du, wie das Licht dein Bild beeinflusst und wie du das gewünschte Ergebnis erzielen kannst.

Es ist ein Prozess, bei dem du viel ausprobieren und die Reaktionen deiner Kamera auf das Licht analysieren musst, um schließlich genau zu wissen, was du tun musst, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.

2. Es gibt 2 verschiedene Lichtverhältnisse

In der Fotografie mit natürlichem Licht gibt es zwei grundlegende Lichtverhältnisse, die du verstehen und nutzen kannst, um beeindruckende Bilder zu schaffen.

Die erste Art des Lichts ist das sogenannte "Rembrandt-Licht".

Hierbei befindet sich die Lichtquelle vollständig innerhalb des Bildes. Das Licht scheint direkt aus dem Bild herauszukommen, ohne dass es von außen zugeführt wird.

Dies erzeugt eine dramatische und geheimnisvolle Atmosphäre, da das Licht innerhalb des Rahmens selbst entsteht.

Der Name kommt daher auch von dem berühmter Maler aus dem 18. Jahrhundert, dessen Werke dieses Licht meist eingefangen haben. Er diente als Inspiration für diese Technik.

Obwohl ich diese Art der Beleuchtung nicht immer nutze, finde ich sie besonders interessant, wenn das gesamte Licht aus dem Bild selbst zu kommen scheint.

Die zweite Art des Lichts, die ich häufig verwende, wird als "Vermeer-Licht" bezeichnet.

Dabei handelt es sich um indirektes Licht, dessen Herkunft nicht wirklich erkenntlich ist.

Dieses Licht schmeichelt dem Motiv, und wirft oftmals Schatten, die dem Foto eine gewisse Dreidimensionalität geben.

Neben diesen beiden extremen Lichtverhältnissen gibt es auch Situationen, in denen das Licht reflektiert wird. Hierbei nutze ich Gegenstände, die das Licht sanft auf das Motiv zurückwerfen.

Das kann zum Beispiel ein Zeitungsblatt sein, das ich verwende, um Sonnenlicht auf das Gesicht des Motivs zu lenken. Oder ganz klassisch ein Reflektor*, den ich aber eigentlich nie dabei habe.

Diese Art von reflektiertem Licht ist besonders hilfreich, wenn ich in den Schatten ausweichen muss, um hartes Sonnenlicht zu vermeiden.

3. Habe keine Angst vor der Mittagssonne

Wenn du an Fotografie mit natürlichem Licht denkst, hast du vielleicht die Vorstellung, dass die Mittagszeit der schlechteste Zeitpunkt ist, um zu fotografieren.

Die Sonne steht hoch am Himmel, das Licht ist hart und wirft scharfe Schatten.

Viele Fotografen bevorzugen die sanften Lichtverhältnisse am frühen Morgen oder späten Nachmittag, und das ist auch verständlich. Doch die Wahrheit ist, dass man auch in der Mittagssonne großartige Fotos machen kann, wenn man weiß, wie man das Licht richtig nutzt.

Es gibt keinen Grund, die Kamera wegzupacken, nur weil die Sonne stark scheint. Ganz im Gegenteil: Harte Lichtverhältnisse können zu sehr interessanten und dynamischen Fotos führen.

Ein wichtiger Tipp hierbei ist, dein Motiv so zu platzieren, dass es nicht direkt von vorne angestrahlt wird. Dadurch geht viel Kontrast verloren und dein Foto wirkt sehr flach.

Versuche, das Licht von der Seite oder von hinten kommen zu lassen. So kannst du Schatten und Lichteffekte erzeugen, die deinem Bild Tiefe und Charakter verleihen.

Ein weiterer Trick besteht darin, das vorhandene Licht zu reflektieren oder abzuschwächen. Zum Beispiel kannst du eine helle Wand oder eine reflektierende Oberfläche nutzen, um das Sonnenlicht zurück auf dein Motiv zu werfen.

Das sorgt für ein weicheres Licht auf dem Gesicht und bringt oft die Augen besonders schön zum Leuchten.

Selbst wenn die Sonne hoch am Himmel steht, kannst du interessante Effekte erzielen, indem du mit Gegenlicht arbeitest. Das bedeutet, dass du direkt in die Sonne fotografierst und das Licht so durch dein Motiv scheinen lässt.

Dies kann dazu führen, dass du schöne Silhouetten und faszinierende Effekte wie leuchtenden Rauch oder Haare, die im Licht schimmern, einfängst.

Also, keine Angst vor der Mittagssonne! Mit etwas Kreativität und dem Mut, das Licht auf unkonventionelle Weise einzusetzen, kannst du auch zur Mittagszeit beeindruckende Fotos machen.

4. Fotografiere auch nach der Goldenen Stunde (Nutze die “Blaue Stunde”)

Fotografie nach dem Sonnenuntergang hat einen ganz besonderen Reiz. Wenn die Sonne untergeht und der Himmel sich langsam verdunkelt, beginnt die sogenannte Blaue Stunde.

Zu dieser Zeit verändert sich das Licht auf eine Weise, die tagsüber nicht zu finden ist. Die Blaue Stunde entsteht, wenn das Tageslicht schwindet und das kühle, blaue Licht des Himmels die Szenerie einhüllt.

Dieses Licht mischt sich oft mit den warmen Tönen von künstlichem Licht in der Stadt und erzeugt einen faszinierenden Kontrast.

Ich nutze die Blaue Stunde gerne, weil sie eine magische Atmosphäre in meine Fotos bringt. Das blaue Licht draußen und das warme Licht drinnen oder von Straßenlaternen schaffen eine einzigartige Stimmung.

Diese Mischung aus kühlen und warmen Farbtönen erzeugt oft Bilder, die gleichzeitig ruhig und lebendig wirken. Es geht darum, zu erkennen, wie das Licht in dieser Zeit spielt und wie es die Farben beeinflusst.

Du musst verstehen, dass deine Kamera das Licht anders wahrnimmt als deine Augen. Während deine Augen automatisch Farbunterschiede ausgleichen, nimmt die Kamera das Licht genauso auf, wie es ist.

Das bedeutet, dass du während der Blauen Stunde besonders darauf achten musst, wie das Licht auf dein Motiv fällt und welche Bereiche im Schatten liegen.

Dabei ist es wichtig, die hellsten Bereiche korrekt zu belichten, damit das Foto nicht “verbrannt” wird.

Du brauchst keine Angst davor zu haben, nach dem Sonnenuntergang zu fotografieren – im Gegenteil, du solltest diese Zeit nutzen, um einzigartige und stimmungsvolle Bilder zu machen.

Da viele Fotografen direkt nach dem Sonnenuntergang auch zusammen packen hast du auf diesem Wege die Chance, wirklich einzigartige Fotos zu machen und aus der Masse heraus zu stechen.


See this gallery in the original post