Timo Nausch

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Bist du ein fauler Fotograf? Ich bin es auf jeden Fall!

Sich als faulen Fotografen zu bezeichnen ist vielleicht erstmal etwas seltsam. Ich finde es aber wichtig, ehrlich mit sich selbst zu sein, um nicht in eine falsche Erwartungshaltung zu verfallen.

Wer nicht lesen will kann sich auch mein Youtube Video dazu anschauen:

Was genau verstehe ich unter einem “faulen” Fotografen?

Wenn ich über einen faulen Fotografen spreche, meine ich jemanden, der die Fotografie in seinen Alltag integriert, ohne sich vollständig darauf zu konzentrieren.

Auf Social Media sieht man teilweise Fotografen, die den ganzen Tag draußen sind und stundenlang durch die Stadt laufen, um die besten Fotos zu machen.

Da dauert die Fotorunde gerne mal über 10 Stunden und am Ende hat derjenige 40.000, 50.000 oder sogar 60.000 Schritte gemacht.

Für mich ist es völlig ausreichend, wenn ich mir ein oder zwei Stunden Zeit nehme, um durch die Stadt zu schlendern und Fotos zu machen. In dieser Zeit schaffe ich es vielleicht, zwischen 5.000 und 15.000 Schritte zu gehen.

Dabei genieße ich es, die Kamera in der Hand zu halten und schöne Momente festzuhalten. Doch ich muss nicht den ganzen Tag nur fotografieren, um zufrieden zu sein.

Ich integriere das Fotografieren in meinen Alltag, ohne es zu übertreiben.

Natürlich ist ein Fotograf, der zehn Stunden am Tag mit der Kamera unterwegs ist und unzählige Fotos macht deutlich fleißiger als ich. Solche Leute bewundere ich, aber für mich ist das nichts.

Ich brauche nicht dieses Idealbild von einem Fotografen zu erreichen, der nur durch seine Arbeit lebt. Vielmehr schätze ich es, wenn ich entspannt und ohne Druck fotografieren kann.

Und genau das ist das, was ich als faulen Fotografen bezeichne. Natürlich könnte ich mehr machen, aber mir geht irgendwann die Kreativität aus. Und nur draußen zu sein um draußen zu sein bringt mir auch nichts.

Ich will auch niemanden verteufeln. Wer Spaß daran hat, den ganzen Tag mit der Kamera unterwegs zu sein soll das gerne tun. Derjeinge wird sogar mit hoher Wahrscheinlichkeit bessere Fortschritte und Resultate haben als ich.

Mir geht es viel mehr darum, auch eine “normale” oder “faule” Fotorunde zu normalisieren. Nicht das jeder denkt, er muss mindestens 10 Stunden am Tag unterwegs sein um ein “richiger” Streetfotograf zu sein.

Vielleicht fühlst du dich auch manchmal wie ein fauler Fotograf. Und das ist okay. Es geht nicht darum, wie viele Stunden du mit der Kamera unterwegs bist, sondern wie viel Freude es dir bereitet.

Mach dir keinen Druck, wie die Fotografen auf Social Media zu sein. Finde deinen eigenen Rhythmus und genieße die Fotografie so, wie es dir am besten passt.

Die richtige Erwartungshaltung ist wichtig

Wichtig ist natürlich, dass du mit der richtigen Erwartungshaltung an die Fotografie herangehst. Du darfst nicht davon ausgehen, dass du mit minimalem Einsatz unfassbar gute Aufnahmen machst.

Fotografie erfordert viel Übung. Wer mehr Zeit mit seiner Kamera verbringt, wird schneller besser und nimmt mehr gute Fotos auf.

Deshalb finde ich es wichtig, ehrlich zu sich selbst zu sein und zu erkennen, ob man eher ein fauler oder fleißiger Fotograf ist.

Ich zum Beispiel verbringe nicht jeden Tag zehn Stunden mit meiner Kamera. Wenn ich ein bis zwei Stunden durch die Stadt gehe, finde ich das völlig ausreichend.

Natürlich mache ich weniger Bilder als jemand, der viel mehr Zeit in die Fotografie investiert. Das heißt aber auch, dass ich nicht dieselben Ergebnisse erwarten kann wie ein fleißiger Fotograf, der täglich unterwegs ist und stundenlang fotografiert.

Es ist okay, ein fauler Fotograf zu sein, solange du deine Erwartungshaltung anpasst. Wenn du nur wenig Zeit investierst, kannst du nicht erwarten, dass du dieselben überragenden Fotos machst wie jemand, der sehr viel Zeit in die Fotografie steckt.

Schwieriger wird es, wenn du falsche Erwartungen hast und denkst, dass du in ein bis zwei Stunden mindestens fünf tolle Portfolio-Bilder machen wirst.

Du musst ehrlich zu dir selbst sein und entweder akzeptieren, dass du weniger Zeit investierst und daher auch weniger gute Resultate erzielst, oder du musst deine Herangehensweise ändern und mehr Zeit zum Fotografieren aufwenden, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.

Für mich ist es in Ordnung, wenn ich nicht die besten Fotos mache, solange ich Spaß daran habe und mich nicht unter Druck setze. Ich passe meine Erwartungen an meine investierte Zeit an und genieße die Fotografie als Teil meines Alltags.

So bleibt es ein Hobby, das mir Freude bereitet, ohne dass ich mich mit anderen vergleichen muss, die vielleicht mehr Zeit und Mühe investieren.


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