Timo Nausch

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6 kreative Fotoideen für Zuhause mit ausführlicher Anleitung

Daheim fotografieren - 6 kreative Motivideen mit Anleitung

Egal ob schlechtes Wetter, Lockdown oder andere Gründe, manchmal darf oder will man einfach nicht nach draußen. Diese kreativen Fotoideen für Zuhause sollen dir aber als Inspiration dienen, wenn du trotzdem nicht auf die Fotografie verzichten möchtest:


Fotografieren mit Kaffee

Er wird von vielen als Lebenselixier vergöttert, doch auch für Fotos eignet er sich hervorragend - Der Kaffee. Er eignet sich aufgrund seiner Variabilität und Dank verschiedenster Zubereitungsarten sehr gut als Motiv, da er immer wieder neu in Szene gesetzt werden kann.

Was du brauchst

  • Kaffee

  • Tasse / Glas

  • Lichtquelle (großes Fenster, Studiolicht, etc)

  • Stativ

  • Bonuspunkte für kleine Dekoelemente wie Kaffeebohnen, Pflanzen, usw.

So gehst du vor

Zuerst solltest du entscheiden, an welcher Stelle in deiner Wohnung du das Bild aufnehmen möchtest. Da du wahrscheinlich viele dunklere Elemente in deinem Foto haben wirst, empfiehlt sich ein heller Ort, idealerweise direkt unter einem Fenster, der Gartentür oder anderweitig hellem Ort.

Sofern du auf künstliches Licht zurückgreifen musst, achte auf die Farbtemperatur (Kelvin) von diesem. Handelsübliche Glühlampen wirken auf Fotos meist sehr orange, weshalb sich der Einsatz eines kleinen Studiolichts* lohnen kann. Mit diesem hast du dann auch mehr Kontrolle über Stärke, Farbe und Einfallswinkel. Idealerweise sollte die Farbtemperatur ~4.000 Kelvin liegen, damit du ein angenehmes, weißes Licht erhältst.

Bereite die ausgewählte Stelle anschließend für das Foto vor. Am Besten fotografierst du aus einem recht steilen Winkel oder direkt aus der Vogelperspektive nach unten. Als Unterlage eignet sich ein Holztisch, oder sonstige starke Texturen, da diese dem Bild mehr Charakter geben. Hast du keinen Holztisch, kannst du auch Kaffeebohnen ausstreuen, einen Jutesack unterlegen oder einige Zweige und Pflanzen unterlegen. Deiner Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt, tobe dich einfach aus, bis dir der Bildausschnitt gefällt.

Dabei empfiehlt es sich, deine Kamera bereits im Vorfeld auf einem Stativ zu positionieren und während der Dekoration auf deinen Bildausschnitt zu richten. So siehst du direkt, wie die einzelnen Elemente auf dem finalen Bild aussehen würden und miteinander interagieren. Fotografierst du ohne Stativ hast du zusätzlich das Problem, dass du immer eine leicht veränderte Perspektive & Bildausschnitt haben wirst und dir Anpassungen bei der Dekoration etwas schwerer fallen werden.

Sind die Vorbereitungen dann abgeschlossen, kannst du auch endlich den Kaffee dazu stellen. Je nachdem wie geübt du als Barista bist kannst du mit etwas Latte-Art noch zusätzlich Stimmung erzeugen, doch auch schwarz sollte dein Kaffee nun ziemlich cool aussehen. Diesen füllst du am besten frisch in die Tasse, das dieser dann noch dampft und aufgrund der kleinen Bläschen sehr natürlich wirkt, kalter Kaffee wirkt auch auf Fotos meist etwas abgestanden und langweilig. 

Bonustipp: Wenn du ein Glas nutzt, kannst du dieses auch seitlich fotografieren und langsam Milch in dieses fließen lassen. Dabei sollten richtig coole “Milchwolken” entstehen, wenn sich diese mit dem Kaffee vermischt. Dies mietet ein wirklich tolles Motiv für dein Foto!

Schmuck fotografieren

Schmuck ist ein tolles Motiv und lässt sich super in Szene setzen. Hierbei ist es deinem ganz persönlichen Stil und Geschmack überlassen, wie viele Elemente du in dein Foto einbauen möchtest. Von Minimalismus bis vollgepackten Bildausschnitt ist alles möglich.


Was du brauchst:

  • Schmuck

  • Lichtquelle

  • Dekoelemente nach Bedarf

  • (Makroobjektiv - nicht zwingend notwendig, macht es jedoch einfacher)

So gehst du vor

Zuerst solltest du dich entscheiden, welches Schmuckstück du in Szene setzen möchtest. Denn die Art und Form von diesem bestimmt, worum es in deinem Bild geht. Zu einem goldenen Siegelring würden viel besser Tintenfass, Briefpapier und Holztexturen passen als zu einer feingliedrigen Silberkette.

Sobald du dann weißt, was dein Hauptmotiv wird, überlege, welche Dinge dazu passen. Vor allem bei femininem Schmuck eignen sich helle Farben, leichte Texturen und minimalistische Ansätze. 

Vor allem Pflanzen können das Motiv zusätzlich in Szene setzen und bieten oftmals eine hübsche Textur, die etwas Spannung im Bild erzeugt und es nicht zu langweilig wirken lässt.

Wenn du nicht alleine wohnst kann dir vielleicht auch jemand als Modell dienen. Hierbei muss niemand komplett im Portrait fotografiert werden. Ringe, die an der Hand getragen werden oder eine um den Hals liegende Kette wirken auch aus der Nähe aufgenommen super schön und lenken zudem einen stärkeren Fokus auf das Schmuckstück selbst.

Achte aber darauf, dass du in einem gleichmäßigen Licht fotografieren kannst, ohne direkte Sonneneinstrahlungen. Andernfalls entstehen schnell ausgefranste Highlights, die das Foto weniger professionell wirken lassen.

Ebenfalls empfehlen kann ich dir den Einsatz einer Lightbox*. Diese sind sehr günstig zu haben und agieren als kleines Ministudio in dem du bereits eine sehr gute Beleuchtung hast. Oftmals lassen sich auch die Hintergründe austauschen und nach belieben anpassen. Besonders für minimalistische Aufnahmen kann ich diesen kleinen Helfer sehr empfehlen!

Bei den Kameraeinstellungen gibt es recht wenig zu beachten. Fotografierst du im Makro Bereich solltest du wahrscheinlich eine etwas höhere Blende wählen, damit das gesamte Schmuckstück in Fokus ist. Andererseits kann man auch hier künstlerisch mit Unschärfe und Bokeh spielen, daher macht es durchaus Sinn einfach etwas zu experimentieren, bis du glücklich mit deinem Resultat bist.



Tintentropfen in Wasser auflösen

Ebenfalls ein richtig cooler Effekt lässt sich mit Tinte erzielen. Tropft diese in Wasser, bilden sich faszinierende Formen und Strukturen, die du in deinen Bildern festhalten kannst.

Was du brauchst:

  • Tinte*

  • Glas mit Wasser

  • Stativ

  • starke Lichtquelle

So gehst du vor

Auch hier solltest du dir zuerst wieder deine Lichtquelle suchen, in deren Nähe du dein “Set” aufbauen möchtest. Als Winkel sollte deine Kamera horizontal zum Glas ausgerichtet werden. Achte daher auch darauf, dass du einen sauberen Hintergrund hast, idealerweise eine weiße Wand.

Stelle dann das Wasserglas so, wie du es gerne fotografieren möchtest. Wenn du keine weiße Wand für den Hintergrund hast, kannst du in einem Schreibwarengeschäft auch weißen Bastelkarton kaufen. Dieser ist meist für unter einem Euro zu haben und dient auch hervorragend als Hintergrund.

Da sich die Tinte sehr schnell bewegen wird, solltest du an deiner Kamera ein kurze Verschlusszeit einstellen. Fange mit 1/250 sek an und passe diese dann nach deinem eigenen Gefühl an. 

Zusätzlich kann es hilfreich sein, manuell in die Mitte des Glases zu fokussieren und dich nicht auf den Autofokus zu verlassen. Die Bewegungen der Tinte sind in den meisten Fällen zu schnell als das deine DSLR verlässlich den richtigen Fokuspunkt setzen wird.

Der Einfachheit halber empfiehlt es sich ein Stativ bei den Aufnahmen zu nutzen. Zwar ist dieses nicht zwingend notwendig, gibt dir aber mehr Kontrolle über dein Foto. Möchtest du ohne Stativ fotografieren wirst du außerdem auch eine zweiter Person brauchen, die für dich die Tinte in das Glas tropft.

Sobald du bereit bist kannst du damit beginnen, die Tinte in das Glas tropfen zu lassen. Dabei ist weniger oft mehr, beginne mit wenig Tinte und nur kleinen Tropfen, damit du eine schöne, feine Struktur hast und es am Ende nicht zu “klumpig” wirkt.

Deine Kamera sollte dabei Serienbilder aufnehmen, da der Moment, in dem sich die Tinte mit dem Wasser vermischt meist nur für wenige Sekunden anhält. Je mehr Fotos du in dieser kurzen Zeit aufnehmen kannst, desto mehr Auswahl hast du am Ende und dadurch eine höhere Chance auf ein Bild, das dir wirklich gut gefallen wird.



Miniatur Fotografie

Ebenfalls sehr spannend ist die Miniatur Fotografie. Hierbei kann man mit sehr kleinen Mitteln große Szenen nachstellen oder verrückte kleine Welten erschaffen. Außerdem führt eine Idee meist zur anderen und man ist schnell in einem nahezu süchtig machenden Strudel auf Fotoideen gefangen!

Was du brauchst:

So gehst du vor

Bei der Miniaturfotografie solltest du dir zu allererst überlegen, welche Szene du erstellen möchtest. Wie bereits angesprochen gibt es hierbei eigentlich nur die Grenze deiner Kreativität.

Da du im Makro Bereich arbeitest kannst du viele Objekte deines Haushalts in völlig neuem Kontext darstellen. So kann zum Beispiel die faserige Schale einer Kiwi zum struppigen Rasen werden, welcher gemäht werden muss. Oder der umgeworfene Salzstreuer eine Sandmine, in der gebuddelt wird.

Du kannst über diese kleinen Elemente eine ganze Geschichte mit deinem Bild erzählen - und das ohne überhaupt dein Wohnzimmer verlassen zu müssen. Ein weiterer Vorteil bei der Makrofotografie: Du musst dir um deinen Hintergrund nur selten Sorgen machen, da dieser fast immer völlig unscharf und unkenntlich werden wird.

Als “Modell” dient dir eigentlich jede Art von Miniatur-Figur. Vielleicht hast du ja sogar Kinder, die ein Lego oder Playmobil Set besitzen und kannst dir von diesen einige Figuren für deine Fotos ausleihen.

Rauch fotografieren

Rauch ist ein tolles Motiv und bietet aufgrund seiner unendlichen Formen zahllose Möglichkeiten für faszinierende Aufnahmen.


Was du brauchst:

  • schwarzer Hintergrund

  • starke Lichtquelle

  • Kerze, Vaporizer, Räucherstab, etc. um Rauch zu erzeugen

So gehst du vor

Suche dir einen Ort mit einer starken Lichtquelle. Ein großes Fenster ist hierfür schon einmal ein guter Anfang. Da man für das ideale Ergebnis allerdings einen starken Kontrast benötigt ist ein zusätzliches Studiolicht* zu empfehlen.

Anschließend solltest du dafür Sorgen, dass dein Hintergrund möglichst gleichmäßig dunkel wird. Dieser dient als Kontrast zum hellen Rauch und sollte möglichst unaufgeregt und gleichmäßig sein, damit er nicht ablenkt.

Um einen schwarzen Hintergrund zu erreichen kannst du beispielsweise eine schwarze Decke aufhängen und etwas Abstand zu dieser lassen. Fotografierst du nun bei niedriger Blende, sollte die Decke aufgrund der Unschärfe nur noch als dunkle Fläche zu erkennen sein. Wenn du professioneller Fotograf bist kannst du natürlich auch einfach einen schwarzen Studio Hintergrund nutzen.

Deine Kerze oder Räucherstäbchen stellst du nun auf einen Tisch neben deine Lichtquelle und zündest diese an. Am einfachsten geht dies mit Räucherstäbchen, da diese anschließend für einen längeren Zeitraum rauch produzieren. 

An deiner Kamera solltest du eine möglichst kurze Verschlusszeit einstellen. Da der Großteil des Bildes schwarz sein sollte kann es zudem sein, dass deine Kamera diesen automatisch heller darstellen möchte. Fotografiere daher am besten im manuellen Modus, um automatische (Fehl)Einstellungen deiner DSLR zu vermeiden und jederzeit die Kontrolle über deine Belichtung zu haben.

Versuche nur den Rauch mit deiner Lichtquelle anzustrahlen und den Hintergrund möglichst im dunkeln zu lassen. Hierdurch erhältst du die schöne durchgängig schwarze Fläche und einen angenehm minimalistischen Look.

Hast du alle Einstellungen getroffen gibt es nicht mehr viel mehr zu tun als den Auslöser so lange zu betätigen, bis man das perfekte Foto aufgenommen hat. Probiere ein bisschen herum, ob der Autofokus deiner Kamera ausreicht oder du lieber manuell scharf stellen solltest.

Erzeugst du Rauch mit einem Vaporiser kannst du evtl. sogar noch ein Modell in dein Foto einbauen, sofern dieses denn Lust dazu hat.



Essen fotografieren - Food Fotografie

Auch das Kochen bietet hervorragende Möglichkeiten für die Fotografie daheim. Die größte Herausforderung liegt oftmals darin, das Essen durch den bewussten Einsatz verschiedener Deko Elemente in Szene zu setzen.


Was du brauchst:

  • Nahrungsmittel

  • Küchenutensilien

  • Tisch


So gehst du vor

Ähnlich wie bei der Miniaturfotografie sind deiner Kreativität kaum Grenzen gesetzt. Suche dir zunächst eine Ebene Fläche auf der du deine Szene dekorieren kannst. Die Nähe zu einem Fenster ist wieder einmal wünschenswert, damit du ausreichend und gutes Licht für dein Foto hast.

In der Food Fotografie wird sehr häufig die Vogelperspektive verwendet. Dies ist zwar kein Muss, wirkt allerdings häufig ansprechender als seitliche Aufnahmen.

Die Kunst besteht eigentlich darin, dein Essen mit genügend Elementen in Szene zu setzen, sodass du ein ausreichend gefülltes Foto erhältst das nicht zu langweilig wirkt, gleichzeitig aber nicht den Fokus vom eigentlichen Motiv und “Star” des Bildes nimmst.

Das Hauptmotiv sollte daher am besten Mittig und zentral positioniert werden und die Deko Elemente sich darum anordnen. 

Wichtig ist auch der Untergrund des Bildes. Vielleicht hast du ja eine Tischdecke die du bewusst etwas gefaltet auslegen kannst, oder einen marmorierten Untergrund. Andernfalls gibt es auch diese Foto Strukturmuster* zu kaufen, auf denen verschiedene Texturen von Materialien (z.B. marmoriertem Holz oder Granit) aufgedruckt sind. Auf einem Foto sehen diese aber dann verblüffend echt aus, ohne das du das entsprechende Material wirklich zuhause haben musst.

Versuche auch immer zu überlegen, welche Dinge zueinander passen. Enthält dein Gericht zum Beispiel Orangen, kannst du Teile der Schale oder einige unverarbeitete Früchte am Rand des Bildausschnitts positionieren. Dies hebt auch das Rezept an sich noch einmal zusätzlich hervor.

Zusätzlich kannst du auch die verschieden genutzten Kochutensilien, also Kochlöffel, Töpfe oder Pfannen in dein Foto einbauen. Hierbei ist es auch nicht schlimm wenn diese etwas abgeschnitten sind, da hierdurch deutlicher wird, dass es sich nicht um das Hauptmotiv des Bildes handelt.

Da jedoch jedes Gericht unterschiedlich zubereitet wird, kann ich dir keine definitive Anleitung geben, wie du deine jeweiligen Elemente am besten anordnen musst. Am besten probierst du ein bisschen selbst herum, bis du zufrieden mit deinem Bildausschnitt bist.

Bonustipp: Baue nicht nur “große” Elemente in dein Foto ein, sondern verbinde diese aus. Am einfachsten geht dies, wenn du zusätzliche Texturen schaffst. Nutze z.B. eine Falte in der Tischdecke oder die Marmorierung des Untergrundes, um das Auge besser zu leiten. Zusätzlich kannst du aber auch eine kleine Spur aus Gewürzen legen oder ein paar Samen oder Körner rund um dein Hauptmotiv verstreuen. Überlege selbst was am besten zu deinem Gericht passt und probiere dich einfach etwas aus :)

Zusammenfassend

Du siehst also, auch Zuhause kann man tolle Fotos aufnehmen. In den meisten Fällen solltest du den Großteil der dafür notwendigen Materialien auch bereits Daheim haben und kannst direkt damit starten, einige der Ideen selbst auszuprobieren. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Spaß dabei!

Wenn dir dieser Beitrag als kreative Inspiration dienen konnte würde es mich wahnsinnig freuen, wenn du ihn mit deinen Freunden teilen würdest! Die Social Share Buttons findest du ganze unten :)


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