Der beste Kameragurt für Fotografen - Gibt es Alternativen zum Peak Design Slide?
Welcher ist der beste Kameragurt für Fotografen und gibt es Alternativen zum bekannten Peak Design Slide?
Ich habe schnell gemerkt, dass der von vielen empfohlene Peak Design Slide zwar top ist, aber mit seinen aktuell 80 Euro echt nicht billig. Da habe ich mir gedacht, das muss auch günstiger gehen!
Ich habe mich also auf die Suche nach einer preiswerten Alternative gemacht. Aber wisst ihr was?
Es war gar nicht so einfach, einen soliden Vergleich verschiedener Gurte zu finden. Also habe ich beschlossen, den Vergleichstest den ich selbst gerne gehabt hätte einfach selbst zu erstellen!
Wenn du dir den Test lieber als Video ansehen willst, schau auch gerne auf meinem Youtube Kanal vorbei!
Diese Kriterien waren mir besonders wichtig
Ich habe mir fünf verschiedene Gurte aus unterschiedlichen Preisklassen angeschaut, um ein breites Spektrum abzudecken.
Aber was war mir eigentlich wichtig bei meinem Kameragurt?
Ich wollte unbedingt einen Quick Release haben. Eine Mechanik, mit der ich den Gurt schnell abnehmen kann, war mir wichtig, da ich nicht nur fotografiere, sondern auch oft Filme drehe und dafür manchmal einen Gimbal benutze. Ich brauchte also die Flexibilität, den Gurt schnell abzunehmen und die Kamera ohne Gurt nutzen zu können.
Außerdem habe ich mich für einen Schultergurt entschieden, keinen Nackengurt. Ich finde es einfach angenehmer, die Kamera seitlich zu tragen, statt dass sie vor meiner Brust baumelt.
Zusätzlich war mir Unauffälligkeit wichtig. In der Street-Fotografie ist es oft besser, nicht sofort als Fotograf erkannt zu werden, sondern eher in der Masse unterzugehen und ein unauffälliger, dezenter und kleiner Gurt ist da hilfreich.
Logischerweise soll ein Gurt an sich auch bequem und möglichst günstig sein, aber das versteht sich hoffentlich von selbst.
Alle Gurte habe ich dann auf Fotorunden über mehrere Stunden in der Stadt getestet, um dir einen detaillierten Erfahrungsbericht liefern zu können.
Die Kameragurte im Test
1. Peak Design Slide
Damit man weiß, was die Messlatte ist, schauen wir uns am Anfang erst einmal den Peak Design Slide selbst an. Denn dieser Gurt wird durchaus oft empfohlen.
Die Frage ist nur was man bekommt, wenn man aktuell 80 Euro auf den Tisch legen muss, nur um einen Kameragurt zu erwerben.
Zuerst muss ich sagen, der Gurt fühlt sich wirklich solide an. Er ist für eine beachtliche Traglast von bis zu 90kg ausgelegt und kann selbst schwere DSLR-Kameras mit großen Objektiven, wie einem 70-200mm, tragen, ohne dass er sein Limit erreicht. Das hat mich beeindruckt.
Ein besonderes Merkmal des Gurts ist die Polsterungsschlaufe. Sie ist dicker als normal und sollte in der Theorie den Tragekomfort erhöhen.
Aber wisst ihr was? In der Praxis fand ich das Ganze eher hinderlich. Ich liebe es, meine Kamera schnell zu heben, um einen Schuss zu machen, und sie dann wieder baumeln zu lassen.
Aber dieser Gurt rutschte dabei ständig hoch und runter. Das führte dazu, dass sich die Polsterung verschob und unangenehm auf den Rücken oder die Schulter drückte.
Ich musste ständig nachjustieren, was auf Dauer ziemlich nervig war.
Ein weiteres Feature des Peak Design Slides ist das berühmte Quick-Release-System. Mit einem einfachen Knopfdruck kann man die Kamera schnell vom Gurt lösen.
Das ist definitiv praktisch, besonders wenn man schnell und unkompliziert zwischen verschiedenen Tragevarianten wechseln möchte.
Die kleinen Ösen, die an der Kamera verbleiben, klappern zwar ein wenig, aber das ist ein kleiner Preis für die Flexibilität, die man dadurch gewinnt.
Zusammenfassend ist der Peak Design Slide Kameragurt ein hochwertiges Produkt mit einigen tollen Features. Da er aber die angesprochenen 80 Euro kostet, war für mich spannend, ob ich eine vergleichbare Leistung auch günstiger bekommen kann.
2. Peak Design Leash
Der nächste im Bunde ist ebenfalls ein Gurt von Peak Design, jedoch etwas günstiger und schlanker in Form des Peak Design Leash.
Dieser Gurt kostet um die 50 Euro und ist deutlich schlanker und unauffälliger als der Slide.
Das war für mich ein großer Pluspunkt, denn wie ich schon erwähnt habe, ist Unauffälligkeit in der Street-Fotografie für mich ein wichtiges Kriterium.
Aber auch beim Tragekomfort gab es wenig zu beanstanden: Obwohl der Gurt schlanker ist und keine zusätzliche Polsterung hat, fand ich ihn überraschend angenehm.
Natürlich, wenn ich meine Kamera mit meinem 24-70 Objektiv daran hängen habe, merke ich schon, dass etwas mehr Gewicht am Gurt hängt.
Das führt zu einem stärker spürbaren Druck, besonders wenn ich nur ein T-Shirt trage.
Aber selbst nach ein paar Stunden in der Stadt auf Fototour war das nicht unangenehm oder unerträglich.
Ich würde sagen, für längere Tragezeiten ist dieser schlankere Gurt durchaus eine gute Wahl.
Das Quick-Release-Design ist dasselbe wie beim Slide – eine Eigenschaft, die ich bei Peak Design wirklich schätze.
Die kleinen Knöpfe, die man einfach rein- und rausklicken kann, machen es super einfach, die Kamera vom Gurt zu lösen.
Und am Ende bleiben nur die kleinen Ösen an der Kamera, was ich als sehr praktisch empfinde.
Qualitativ fühlt sich der Gurt ebenfalls hochwertig und gut verarbeitet an. Er lässt sich sogar mit einer Hand bedienen, was ein weiterer Pluspunkt ist.
Angesichts des Preises gibt es eigentlich nichts zu beanstanden.
Insgesamt mag ich diesen schlankeren Peak Design Gurt als eine angenehme und unauffällige Alternative, die ihren Zweck erfüllt, ohne dabei zu sehr aufzufallen oder den Tragekomfort zu beeinträchtigen.
Wer also keine Monsterkamera und massig Gewicht herumtragen muss, der kann sich mit dem Leash bereits einiges an Geld sparen, aber wir schauen uns weiter an, ob es noch günstiger geht.
3. K&F Concept Alpha Strap
Der nächste im Test ist der K&F Concept Alpha Strap, der inzwischen weniger als die Hälfte vom Peak Design Slide kostet.
Dieser Gurt ist etwas breiter als der “Leash” aber nicht ganz so weit und gut gepolstert wie das was man beim “Slide” bekommt.
Optisch finde ich ihn sehr ansprechend, besonders wegen des silbernen Designs.
Da ich aber oft dunkle Jacken trage bekommt er daher in Punkten Unauffälligkeit etwas Abzug, aber das wird sich wahrscheinlich von Fotograf zu Fotograf unterscheiden.
Auf meinen Fotorunden habe ich nichts am Tragekomfort auszusetzen gehabt. Der K&F Schultergurt hat sich wunderbar tragen lassen und das Gewicht der Kamera gut verteilt.
Ein großer Unterschied zu den Peak Design Gurten ist das Quick-Release-System.
Der K&F Gurt verwendet eine andere Mechanik mit einem richtigen Klickverschluss und einem Sicherheitsknopf, der gleichzeitig gedrückt werden muss.
Dieses Doppelsicherungssystem gibt einem ein gutes Gefühl der Sicherheit, da sich nichts versehentlich lösen kann.
Ich hatte zwar nicht das Gefühl, dass sich bei Peak Design versehentlich etwas lösen könnte, aber der K&F wirkt so, als ob sich auf jeden Fall nichts zufällig loslöst.
Weniger angenehm fand ich jedoch, dass nach dem Lösen des Gurts von der Kamera deutlich mehr dran hängt im Vergleich zum Peak Design Gurt.
Dies kann besonders beim Einsatz eines Gimbels störend sein, da der Gurt dann mehr rumwackelt und sich leichter verheddert.
Mir ist auch klar, dass das den meisten Fotografen wohl recht egal sein wird, aber für meine speziellen Ansprüche eben ein Nachteil.
Beim Abnehmen des Gurts habe ich festgestellt, dass die Schlaufen, die an der Kamera verbleiben, deutlich fummeliger zu handhaben sind als die von Peak Design.
Sie sind größer und passen nicht so einfach durch enge Schlaufen und Ösen.
Dies ist zwar kein häufiges Problem, kann aber dennoch etwas nervig sein, wenn du den Gurt und die Schnallen ab und an vollständig von der Kamera abnehmen willst.
Insgesamt ist der K&F Concept Alpha Strap Kameragurt eine solide, preisgünstigere Alternative zum Peak Design Slide, aber mit einigen kleinen Abstrichen in Sachen Praktikabilität und Bedienkomfort.
Am Ende bekommst du hier einen sehr guten Schultergurt für einen fairen Preis und fühlst dich bei weitem nicht so über den Tisch gezogen wie beim Peak Design Slide.
Daher bekommt der K&F Concept Alpha Strap eine klare Empfehlung von mir!
4. Arvok Schultergurt
Als nächstes schauen wir uns den Kameragurt von Arvok an, made in China aber dafür mit aktuell 17 Euro auch günstig.
Da denke ich mir: "Hey, das muss ich ausprobieren!" In meinem Kopf ist alles perfekt: ein günstiger Gurt, der auch noch mit Quick Release kommt. Klingt doch super, oder?
Aber hier kommt der Haken: Ich habe ja gesagt, ich will meine Kamera auch auf einem Gimbal nutzen können, und dafür brauche ich einen Gurt, der sich schnell und vollständig von der Kamera lösen lässt.
Also, ich packe den Arvok Gurt aus, und merke schon, dass da etwas nicht so ganz passt. Er hat tatsächlich Quick Release, ähnlich wie der KF Gurt, den ich auch getestet habe.
Du musst also einen Sicherheitsknopf drücken und erst dann lässt sich die Verschlussschnalle öffnen.
Das Problem ist nur, was der Gurt mit diesem Schnellverschluss ablöst - und was alles nicht.
Lediglich das Schulterpolster lässt sich so abnehmen. An der Kamera selbst hängen trotzdem noch gute 50cm Gurt, Kabel und Verschlüsse.
Ich kann nicht sagen dass der Gurt kein Quick Release hat, aber so wie er es umsetzt ist absolut und vollständig unbrauchbar.
Selbst wenn ich die Kamera nicht auf einem Gimbal nutzen wollen würde, würde mir nicht ein sinnvoller Grund einfallen, warum ich den Gurt auf diese Art und Weise lösen wollen würde und was mir das Ganze bringen soll.
Somit ist er also für mich vollständig durchgefallen und auch für alle anderen, die Wert auf ein sinnvolles Schnellverschluss Feature legen, sollten ihre Finger von diesem Teil lassen.
Absolut unbrauchbar und nicht empfehlenswert!
5. China Noname Gurt
Der letzte Kameragurt im Test ist so günstig, dass es noch nichtmal einen Marken oder Produktnamen für ihn gibt, sondern nur die generische Beschreibung “Kameragurt”.
Dafür kostet er aktuell aber auch weniger als 10 Euro und ist die preisgünstigste Variante deine Kamera an der Schulter tragen zu können und gleichzeitig noch ein Quick Release zu haben.
Beim Auspacken fällt mir sofort auf: Hey, das Design kommt mir aber bekannt vor! Es erinnert stark (und ich meine SEHR stark) an das Quick-Release-System von Peak Design.
Aber hier zeigt sich schnell der Unterschied zwischen Original und Nachmache.
Die Verarbeitung und Funktionalität kommen einfach nicht an das Original ran.
Beim Lösen des Gurtes klappt es noch einigermaßen, aber wehe, wenn ich ihn wieder befestigen will! Das ist ein echter Kampf.
Ich muss drücken, schieben, nochmal drücken... es ist, als würde ich einen Tetris-Block an der falschen Stelle einfügen wollen.
Zwischendurch habe ich echt das Gefühl, dass ich das Plastik bald kaputtdrücke. Nicht gerade das, was ich mir unter einem "schnellen" Schnellverschluss vorstelle.
Bei Peak Design ist das Ganze ein Klacks: Einsetzen, kurz durchziehen, und es klickt ein. Hier bei diesem Gurt ist es eher ein Geduldsspiel.
Aber hey, nicht alles ist negativ. Der Gurt wirkt insgesamt stabil, und das Material fühlt sich okay an.
Er ist zwar nicht besonders dick, aber er erfüllt seinen Zweck. Wenn ich ihn trage, ist er bequem und drückt nicht. Das ist schon mal ein Pluspunkt.
Und das Beste: Er ist schön unauffällig in Schwarz gehalten. In Sachen Diskretion ist dieser Gurt top. Gerade für den Punkt “Unauffälligkeit” ist das wahrscheinlich der beste Gurt im Test.
Insgesamt gibt es objektiv wenig auszusetzen am Gurt, bis darauf, dass der Verschluss etwas klemmt.
Warum ich ihn trotzdem nicht behalten werde, erkläre ich dir aber gleich in meinem Fazit.
Mein Fazit - Welcher ist der beste Kameragurt?
Nach den ganzen Tests nun aber Butter bei die Fische: Welcher Kameragurt ist der Beste?
Das kommt so ein bisschen darauf an, wie du “Bester” definierst…
Denn geht es rein um Qualität, dann muss ich sagen, dass der Peak Design Slide für 80 Euro leider der Gewinner ist.
Ja, das ist eine Stange Geld, aber hier spricht die Qualität für sich.
Ich würde diesem Gurt sogar eine schwere Profi-Kamera mit einem riesigen Teleobjektiv anvertrauen und hätte ein gutes Gefühl.
Dieser Gurt ist nicht nur stabil, sondern auch noch bequem zu tragen.
Aber wenn es um Preis-Leistung geht, dann ist der Peak Design Slide definitiv nicht die beste Wahl. Er ist einfach zu teuer für das, was er bietet, wenn man bedenkt, dass es günstigere Alternativen gibt, die fast genauso gut sind.
Gerade in meinem Test denke ich hat der K&F Concept den besten Kompromiss aus Qualität und Leistung geschafft und ist der Gurt, den ich den meisten Leuten empfehlen würde.
Er lässt sich angenehm tragen, sieht schick aus und bei der Qualität und Belastbarkeit habe ich nichts auszusetzen. Außerdem hat er meiner Freundin so gut gefallen, dass sie sich den Gurt gleich geschnappt hat.
Meine persönliche Wahl fällt jedoch auf den günstigeren Peak Design Leash Gurt für 50 Euro. Warum?
Einerseits wegen seiner Zuverlässigkeit und Qualität, andererseits weil er meine speziellen Bedürfnisse erfüllt – insbesondere für den Einsatz mit einem Gimbal.
Die Verschlüsse der anderen Gurte sind mir einfach zu klobig und störend, was den K&F Gurt für mich disqualifiziert hat.
Es geht mir hier auch um ein Stück Sicherheit und Vertrauen. Klar, der 10-Euro-Gurt hat sich als überraschend stabil erwiesen, aber ich möchte meine teure Ausrüstung nicht einem so billigen Gurt anvertrauen.
Es ist ein psychologisches Ding. Mit einem Markenprodukt wie Peak Design fühle ich mich einfach wohler und sicherer und denke mir nicht alle paar Minuten “Oh Gott, hoffentlich hält der Gurt noch und es reißt nichts.”
Und am Ende will ich mich beim Fotografieren auf meine Umgebung konzentrieren können und mir nicht ständig Gedanken über meinen Kameragurt machen.
Daher macht für mich der Griff zum teureren Markenprodukt durchaus Sinn, auch wenn man hier auch Abstufungen machen kann und nicht das teuerste vom Teuren nehmen muss.