Stockfotografie verkaufen - Welche Seiten sind am besten?
Ich habe auf diesem Blog schon an anderer Stelle über meine jährlichen Einnahmen in der Stockfotografie berichtet. Doch welches sind eigentlich die besten Seiten um Stockfotos zu verkaufen? Denn egal wie gut die Bilder sind, die du verkaufst, wenn du keine Käufer auf der Plattform findest, auf der du sie anbietest, wirst du auch leider keine Umsätze generieren können.
Das sind die profitabelsten Plattformen
Nr. 1 - Shutterstock
Ich muss (leider) zugeben, dass Shutterstock nach wie vor die führende und profitabelste Stock-Plattform der Welt ist. Warum leider fragst du dich vielleicht? Im Sommer 2020 hat sich Shutterstock entschieden, das Beteiligungsmodell zu überarbeiten und dich als Käufer dabei ziemlich über den Tisch zu ziehen.
Zum einen hast du früher im schlechtesten Fall 0,25€ pro verkauftem Bild erhalten. Das ist so schon nicht viel. Mit dem neuen System können deine Beteiligungen an einem Verkauf aber inzwischen auf 0.10€ sind. 10 Cent… Enttäuschend wenig, wenn man den Arbeitsaufwand auf der eigenen Seite beachtet.
Außerdem kann man durch Verkäufe eine höhere Stufe erreichen um eine höhere Beteiligung zu erhalten. An sich ein faires System, bis zu dem Punkt, dass Shutterstock deine Stufe am 01. Januar eines jeden Jahres zurücksetzt. Für einen Verkauf am 31. Dezember kannst du also theoretisch mit der entsprechenden Stufe mehr als das doppelte erhalten, als am nächsten Tag, dem 01. Januar, nur weil deine Beteiligungstufe zurückgesetzt wurde.
Fairerweise muss man zugeben, Shutterstock ist einfach verdammt gut im Marketing. Dadurch haben sie eine gigantische Käuferschaft und entsprechend viele Augen, und damit auch verbundene Downloads und Verkäufe, landen auf deinen Bildern.
Shutterstock ist daher eine Hassliebe. Zum einen kann ich das Beteiligungsmodell eigentlich nur als reine Abzocke von Verkäufern bezeichnen. Auf der anderen Seite vermarktet Shutterstock die hochgeladenen Bilder so gut, dass allein die schiere Anzahl an Verkäufen ausreicht, mehr Gewinn für dich als Verkäufer zu erzielen, als andere Plattformen, die deutlich höhere Margen auszahlen.
Ich selbst habe mich entschieden, aufgrund des Beteiligungsmodells keine weiteren Bilder bei Shutterstock hochzuladen. Wenn es aber um die reine Profitabilität geht, dann ist Shutterstock weiterhin ein Spitzenreiter und die Erstellung eines Profils* kann sich durchaus lohnen.
Nr. 2 - Adobe Stock
Adobe Stock verzeichnet nun bereits seit mehreren Jahren ein konstantes Wachstum. Dies wird vor allem deutlich, wenn man bei Google Trends einmal die Popularität der Begriffe “Adobe Stock” mit “Shutterstock” vergleicht:
Zwar ist der Marktführer weiterhin Shutterstock, aber Adobe holt hier langsam aber sicher immer mehr Marktanteile auf und verkleinert den Abstand immer mehr.
Sehr angenehm ist auch, dass das Beteiligungssystem deutlich fairer als bei Shutterstock ist. Für einen Verkauf erhält man derzeit mindestens 0,84€. Dies ist zwar immer noch nicht viel, aber im Vergleich zu Shutterstock ein wahrer Geldsegen. Außerdem sind Verkäufe, die mehr Gewinn als die Mindesteinnahme bringen auch keine Seltenheit.
In Kombination mit dem stetigen Wachstum an Popularität und mehr Wertschätzung gegenüber Fotografen wäre Adobe Stock meine bevorzugte Wahl, um Stockfotos zu verkaufen, wenn ich nicht schon Wirestock nutzen würde (siehe unten).
Nr. 3 - iStock
iStock gibt es schon seit vielen Jahren. Vor einigen Jahren war es sogar noch die mit Abstand profitabelste Plattform von allen, fällt jedoch nach und nach immer weiter zurück. Dies liegt anscheinend hauptsächlich daran, dass es immer weniger Käufer - und damit verbundene Verkäufe deiner Bilder - gibt und der Marktanteil von iStock beständig schrumpft.
Ich selbst habe aber nie selbst auf iStock verkauft, daher kann ich hier nur auf die Erfahrungswerte anderer Stockverkäufer zurückgreifen. Alexandre Rotenberg (englischer Blog) veröffentlich regelmäßige Einkommensberichte und geht gelegentlich auf iStock ein, falls dich das Thema tiefergehend interessiert.
Nr. 4 - Arcangel
Arcangel ist eine besondere Plattform und spezialisiert auf den Verkauf von Buchcovern. Irgendwo müssen die Bilder auf den Buchbänden ja herkommen, warum also nicht von dir?
Der Prozess unterscheidet sich jedoch deutlich von anderen Plattformen auf denen du Stockfotografie verkaufen kannst. Zum einen gibt es einen Bewerbungsprozess und die Aufnahme zur Plattform kann durchaus mehrere Anläufe benötigen.
Generell wird hier ein sehr artistischer, künstlerischer Ansatz gewählt. Besonders wenn du hochwertige Bilder in Richtung “Fine Art” aufnimmst, wirst du hier deine Freude haben. Denn der künstlerische Aspekt an deinen Fotos wird durchaus geschätzt.
Dafür ist der Auswahlprozess auch deutlich exklusiver. Auf Adobe, Shutterstock & Co. kannst du nahezu alles hochladen und es wird akzeptiert. Arcangel hat hingegen eine sehr genau Vorstellung und hohe Ansprüche, weshalb Ablehnungen von mehr als 70% deiner eingereichten Bilder keine Seltenheit sind.
Verkäufe sind generell sehr schwankend und weniger planbar. Dafür ist deine Beteiligung verhältnismäßig gigantisch, ein Buch mit hoher Auflage kann durchaus mehrere hunderte Euro Einnahmen generieren, wenn dein Bild als Cover ausgewählt wurde. Und dazu kannst du noch voller Stolz dein Foto auf einem Buch bewundern, was tatsächlich ein ziemlich cooles Gefühl ist.
Auf diesen Plattformen solltest du eher nicht verkaufen
Eigentlich könnte ich einfach sagen, welche Plattformen nicht in der obigen Liste waren, lohnen den Aufwand eigentlich nicht. Da es jedoch einige mehr oder weniger bekannte Namen gibt hier einmal ein paar, die weder für mich, noch für andere Verkäufer die ich kenne, sonderlich profitabel waren und deine Zeit eher nicht wert sein werden:
Nr. 1 - Alamy
Traurigerweise ist Alamy in letzter Zeit ziemlich abgerutscht. War es früher noch ein sehr profitable Plattform, die vor allem mit einem sehr großzügigen Beteiligungsmodell überzeugt hat (pro Verkauf hast du meist mehrere Euro erhalten), landet man inzwischen kaum noch Verkäufe. Mit über tausend Bildern schaffe ich alle paar Monate mal einen Verkauf… Da steht der Aufwand zum Nutzen in keinem Verhältnis… Leider.
Nr. 2 - Depostiphotos
Depositphotos vereint geringe Margen mit geringem Marktanteil. Effektiv verdienst du an einem verkauften Bild also kaum etwas und Verkäufe sind dazu noch relativ selten. Grundsätzlich gibt es sicher bessere Plattformen, in die es sich lohnt, mehr Zeit zu investieren.
Nr. 3 - Dreamstime
Hier gilt eigentlich fast dasselbe wie bei Depostiphotos. Zwar erhältst du pro Verkauf etwas mehr Einnahmen, die generelle Anzahl an Verkäufen ist jedoch eher unterwältigend. Daher lohnt es sich auch hier nicht wirklich, viel Zeit in den Aufbau eines Portfolios zu investieren.
Nr. 4 - 123RF
Auch hier gilt: Wo es keine Käufer gibt, wirst du auch keine Einnahmen generieren müssen. In einem gesamten Jahr habe ich ein einziges Bild für 0.31€ verkauft. 31 Cent Jahreseinkommen… Mit einem Portfolio von über 1300 Bildern… Traurig und definitiv nicht deine Zeit wert.
Die beste Plattform für den Verkauf von Stockfotografie
Alle zuvor besprochenen Plattformen sind “Stand-Alone-Lösungen” das heißt, du hast dort dein eigenes Portfolio. Seit einem Jahr nutze ich nun aber bereits Wirestock, die in meinen Augen beste Plattform für den Verkauf von Stockfotografie. Wirestock verkauft die Bilder gar nicht selbst, sondern erlaubt es dir, dein Foto einmal hochzuladen, zu keyworden und einzureichen. Anschließend wird es automatisiert an alle angeschlossenen Plattformen verteilt. Ausführlicher habe ich diesen Prozess in diesem Beitrag beschrieben.
Grundsätzlich ist dies eine Möglichkeit extrem viel Zeit zu sparen und auch auf kleinen (unprofitablen) Plattformen verkaufen zu können, ohne einen Mehraufwand zu haben. Daher ist meine klare Empfehlung, wenn du noch eine Plattform für den Verkauf suchst, nutze Wirestock*!
In diesem Beitrag siehst du auch, wie viel Geld ich mit Wirestock in meinem ersten Jahr verdient habe.
Fazit
Die Wahl der richtigen Plattform ist entscheidend für den Erfolg (oder Misserfolg) deiner Stockfotografie. Meine große Empfehlung gilt hier Wirestock, weil du dadurch die Nachteile vieler kleineren Agenturen umgehen kannst und auch im Microstock-Geschäft noch gute Gewinner erzielen kannst.
Wenn du deine Bilder etwas exklusiver verkaufen möchtest ist Arcangel eine tolle Möglichkeit, deine Fotos auf einem Buch gedruckt zu sehen und damit auch noch gutes Geld zu verdienen!
*: Bei den markierten Links handelt es sich um Affiliate Links. Dir enstehen bei der Nutzung dieser keine Nachteile, ich erhalte jedoch eine Provision des Websitenbetreibers. Dies unterstützt mich dabei, weiterhin hilfreichen Content für dich produzieren zu können.